Sils Maria
Die Schauspielerin Maria Enders (Juliette Binoche) soll nach 20 Jahren wieder im Stück spielen, das sie als Achtzehnjährige zum Star gemacht hat. Während sie selbst indes diesmal den Part der älteren Hauptfigur übernehmen soll, wird ihre damalige Rolle von einem aufstrebenden Hollywood-Sternchen verkörpert, gespielt von der siebzehnjährigen Chloë Grace Moretz, die allein in diesem Jahr sechs (!) Filme gedreht hat. Zur Vorbereitung auf das Stück fährt Enders mit ihrer klugen Assistentin Valentine (Kristen Stewart) nach Sils Maria, die ihr beim Lernen der Dialoge hilft. Endes hadert mit dem Älterwerden, und die Spannung zwischen den Frauen nimmt zu, je näher die Proben rücken… Der französische Regisseur Olivier Assayas schneiderte die Rolle Juliette Binoche auf den Leib, und dank seiner Faszination für die so genannte «Malojaschlange» bildet das Engadin die Kulisse. Bei diesem Wetterphänomen schleicht sich ein Wolkenband wie eine Schlange durchs Tal, aufsteigend von den italienischen Seen über den Malojapass nach Sils Maria und weiter bis St. Moritz. Die einnehmenden Landschaftsbilder und die grossartigen schauspielerischen Darbietungen machen die Qualität dieses langsamen Filmes aus, der einem genug Zeit lässt, nachzudenken.
Wie gross ist die Welt und wie still ist es hier
Die passende Lektüre zum Film liefert die Neuerscheinung «Wie groß ist die Welt und wie still ist es hier» mit neunzehn Kurzgeschichten rund um das Waldhaus in Sils Maria. Neunzehn Autorinnen und Autoren, von Arno Camenisch über Donna Leon bis Milena Moser schrieben ihre Hommage an das mythen- und traditionsreiche Hotel eigens für dieses Buch, gedruckt in Originalsprache (sogar in Rätoromanisch!). Die ideale Unterhaltung für einen Abend am Kamin.
Weissbooks Verlag, 2014.