Für jemand, der wahnsinnig gerne kocht und sich eigentlich ganz gut mit frischen Zutaten auskennt (kann erfolgreich Äpfel von Birnen unterscheiden) sorgte dieses freche, kleine Pfirsich Gericht hier erst für eine ziemliche Verwechslung.
Im Garten meines Vaters im Tessin wachsen neben ein paar herrlichen Blumen auch wundervolle Kräuter. Ein Traum für jeden Koch! Basilikum wächst wie irgendein Wucher (ernsthaft, mein Vater hat einen grünen Daumen?! Da fällt mir nur eines ein: tsss!) während er bei mir immer nur vor sich hin "schmürgelet" und eigentlich schon eingeht, sobald ich ihn über die Türschwelle trage. Rosmarin in voller Pracht, Minze, Oregano, Tyhmian, Lorbeer und sogar Schnittlauch. Und dann war da noch etwas...
Im Kochbuch «Limoncello und Lavendelwasser» von Tessa Kiros bin ich auf dieses Rezept für mit Verveine pochierte Pfirsiche gestossen. Erstens liebe ich Pfirsiche. Zweitens liebe ich Desserts mit Pfirsiche. Also musste Verveine her. Was ich aus dem Garten meines Vaters jedoch auftrieb, sah zwar verdächtig wie Verveine aus (befanden wir doch eher einstimmig, meine bessere Hälfte fand, das Abgezupfte sei ein bisschen zu zackig gezackt um als Verveine durchzugehen) - roch aber stark nach, naja, nicht nach Verveine. Wir traten folglich in die 3 Phasen der Wissensbeschaffung ein... Phase 1: iPhone zücken, Mutter anrufen. Phase 2: feststellen dass das, was man in der Hand hält, nicht das ist, für das man es hält. Phase 3: nerven, dass man jetzt nicht den Pfirsich kochen kann, auf den man sich schon die ganze Nacht über gefreut hat. Aber ich wäre ja nicht der ausserordentliche Glückskeks, der ich bin - letzte Woche hätte ich um ein Haar 6 richtige im Lotto gehabt - wenn ich nicht doch noch einen echten Verveine hätte auftreiben können (verschweigen wir an der Stelle mal, dass es sich dabei an das Kraut aus dem Topf nebenan hielt, und dass meine Mutter mich durch den Garten lotsen musste... höhöm). Oder, naja, theoretisch gesehen hatte der Pfirsich echt Glück. Denn er wurde sofort mit dem Verveine verheiratet.
Für 2 Personen
Adaptiert aus dem Kochbuch "Limoncello und Lavendelwasser" von Tessa Kiros
Zutaten:
2 grosse, reife aber feste Pfirsiche
1 Liter Wasser
100 g brauner Zucker
2 EL Honig
5 Zweige (à je ca. 10 cm) Verveine
Etwas Joghurt
Zubereitung:
Zunächst das Wasser mit dem Zucker und Honig zum Köcheln bringen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Dann die Pfirsiche zusammen mit dem Verveine dazu geben und für ca. 8 Minuten sanft sieden (nicht köcheln, sonst platzen die Pfirsiche) bis sie noch bissfest sind. Pfirsiche herausnehmen und alles abkühlen lassen. Vor dem servieren die Pfirsiche schälen und zusammen mit etwas von dem Sirup in eine Schale geben. Einen Klecks Joghurt darüber geben und servieren.
Pochierte Pfirsiche mit Verveine
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