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  4. Stigma Monatsblutung – Darum sollte sich keine Frau mehr für ihre Periode schämen
Monatsblutung

Schluss mit Perioden-Scham! Doch woher kommt er eigentlich?

Die Doku «Period. End of Sentence.» thematisiert die Tabuisierung der Menstruation in Indien – und gewann dafür einen Oscar. Aber wieso schämen wir uns eigentlich für unsere Regelblutung? Wir denken: Damit muss jetzt ein für allemal Schluss sein.

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Girl having her period on the toilet

Frau, Periode, Menstruation

Getty Images/Refinery29 RF

Etwa alle 28 Tage ist es so weit: Geschlechtsreife Frauen bekommen ihre Monatsblutung. Unbefruchtete Eizellen werden so aus der Gebärmutter geschwemmt und machen Platz für neue. Ein ganz natürlicher und automatisierter Vorgang des weiblichen Körpers. Trotzdem gibt es in Wahrheit kaum eine Frau, die mit lauter Stimme gesteht, gerade ihre Tage zu haben. Im Gegenteil: Beim Gang zur Toilette versuchen wir den Tampon unauffällig zu verstecken und vor den Arbeitskollegen ist das Thema ein absolutes Tabu. 

Woher kommt die Perioden-Scham?

Angesichts der Tatsache, dass erst 1958 (!) offiziell bewiesen wurde, dass das Periodenblut nicht giftig ist, klärt sich die Frage nach der Scham quasi von selbst. Denn im Prinzip wurden Frauen während der gesamten Evolution für ihre Periode als Sünderinnen, Kranke oder Minderbemittelte abgestempelt. Und das – wie soll es anders sein – hauptsächlich von Männern. Okay, die Erkenntnis, dass wir Frauen all das natürlich nicht sind, ist vielleicht erst 60 Jahre jung, aber hätten wir nicht trotzdem schon längst aufhören können (und sollen), uns für unsere Menstruation zu schämen?

Besonders in einigen Regionen Indiens werden Frauen nach wie vor für ihre Regelblutung diskriminiert. Hygieneartikel wie Binden oder Tampons gibt es dort nicht. Zur Schule/Arbeit zu gehen oder einen, für unsere Verhältnisse «normalen Alltag» zu führen, ist für die Inderinnen so schlichtweg unmöglich. Die Netflix-Doku «Period. End of Sentence.» (auf Deutsch «Stigma Monatsblutung») beschäftigt sich genau mit dieser Misere. Junge Frauen nahe Delhi werden während des 25-minütigen Films begleitet, wie sie, dank der Hilfe eines indischen Ingenieurs, endlich eigenständig Damenbinden herstellen können. Die bewegende Doku räumte jetzt sogar einen Oscar ab, sie kommt an – in der westlichen Welt. Aber auch in Indien sorgte der Film für Diskussionen und trägt endlich zum Fortschritt der Aufklärung bei. Das zugehörige Projekt zum Film The Pad Project – erntet fortlaufend Spenden und ist bereits heute ein Riesenerfolg. 

Die Zeichen für mehr Akzeptanz und Verständnis stehen also gut. Das zeigen nicht nur erfolgreiche Aufklärungsfilme, sondern auch Trends wie Free Bleeding. Frauen müssen sich für ihre Regelblutung nicht länger verstecken. Vor niemandem. Und das gilt hoffentlich schon bald für alle Länder. 

Von Style am 21. November 2024 - 14:00 Uhr