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«Bauer, ledig, sucht...»

Interview: Marco Fritsche zieht Bilanz

Er ist der Mann, der die «Bauer, ledig, sucht...»-Landwirte am besten kennt: Moderator Marco Fritsche. Im grossen Interview blickt er zurück auf die 5. Staffel der Sendung und verrät, welche Protagonisten ihm besonders ans Herz gewachsen sind - und warum Co-Moderatorin Christa Rigozzi unbedingt wieder dabei sein muss.

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Marco Fritsche im Bauernhaus seiner Mutter im Appenzellerland.
RDB/SI/Fabienne Buehler/SI_2008_47

SI online: Marco Fritsche, wer war Ihr Lieblingsbauer in dieser Staffel?
Marco Fritsche: Paul und Sepp waren mir auf Anhieb sympathisch und haben diese «Vorschuss-Lorbeeren» auch bestätigt im Verlauf der «BLS»-Sommersaison 2010. Die beiden blieben stets gemütlich, freundlich und gelassen, was bei dem Rummel, den so eine Sendung und die Presse darum veranstalten, wohl das beste Rezept ist.

Was unterscheidet diese Staffel von anderen?
Die verschiedenen Bauerntypen waren klarer zu unterscheiden und wir hatten dieses Mal noch eher nur Originale und Charakterköpfe an Bord – oder besser im Stall. Nach der Pferde-Bäuerin Andrea aus der letzten Staffel, war unsere Geissen-Bäuerin Bettina ein ganz klar anderer Typ und Charakter. Schon allein durch ihre Jugend und weil es bei ihr eigentlich um die «erste Liebe» ging und geht mit Sämi. Dann hatten wir mit Andreas zum ersten Mal einen fast schon dandyhaften Bauern, der die schönen Seiten des Lebens liebt und ein ausgesprochener Ästhet ist, was man sonst einem Bauern nicht zwingend unterstellen würde. Alles in allem waren es wirklich farbige, interessante und auch streitbare Köpfe die sowohl uns bei den Dreharbeiten, als auch das Publikum bei der Ausstrahlung immer wieder überraschten.

Für die Landwirte sind Sie eine wichtige Bezugsperson. Wie nahe sind die einzelnen Bauern für Sie persönlich?
Das zeigt sich oft erst im Nachhinein. Bei den Spezialsendungen «Die grosse Bauernhochzeit» sieht man, dass ich ja bei meinem «Lieblings-Paar» auch Trauzeuge bin. Und das nicht, weil es sich für die Sendung gut macht, sondern weil ich mich mit Koni und Natascha angefreundet habe und der Kontakt nach über zwei Jahren nie abgebrochen ist. Mit anderen telefoniere ich ab und an. Bei Urban, seiner Sabrina und mir stimmt die Chemie  zum Beispiel einfach, auch wenn wir uns nicht regelmässig sehen. Es ist wie im richtigen Leben: zwischen gewissen Menschen passt es einfach und man bleibt sich wichtig, auch wenn man sich nicht ständig sieht. Ich bin also schon gespannt, wem ich oder wer mir aus dieser Staffel erhalten bleibt.

Welche Trennung hat Sie erstaunt?
Das kann man sich denken, wenn man die Sendungen verfolgt hat. Ich werde jetzt aber einen Teufel tun und die Geschichte, die leider von den Medien regelrecht zerfleddert wurde, nochmals anheizen, indem ich hier die Namen nenne. Ich hoffe einfach, dass alle Beteiligten zu einem versöhnlichen Schluss kommen und «Bauer, ledig, sucht...» daher keinen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Ich würde mich persönlich verantwortlich fühlen, wenn sich Protagonisten «verheizt» fühlten.

Welche Liebe hat Sie erstaunt?
Dass es so einschlägt, wie dies bei Sepp und Heidi der Fall war, hat mich erst erstaunt, dann aber vor allem gefreut. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man sich mit 34 nicht mehr so einfach verliebt – oder verlieben kann – wie mit zwanzig. Daher freut es mich umso mehr, dass es bei Heidi und Sepp, die ja nun ein paar Wochen älter sind als ich, so perfekt gepasst hat. Oder sie einfach die Gnade haben, so miteinander umzugehen, dass es trotz einer Beziehung nicht zu einengend für die beiden wird. Gerade in diesem Fall sehe ich für mich «Bauer, ledig, sucht...» auch ein wenig als Lebensschule, ohne jetzt hier zu pathetisch werden zu wollen.

Christa Rigozzi war Ihre Co-Moderatorin. Was zeichnet Sie aus? Was haben Sie von Ihr gelernt? Welche Tipps gab sie Ihnen? Welche Tipps gaben Sie ihr?
Christa ist ein absoluter Sonnenschein und im «richtigen» Leben genauso wie im Fernsehen. Das ist schon einmal viel wert; da weiss man nämlich, woran man ist. Glücklicherweise harmonieren wir mindestens so gut wie unsere perfekten Liebespaare, was die Zusammenarbeit zu einem Vergnügen macht, auch wenn es am Schluss natürlich doch Arbeit und keine Ferienreise ist. Tipps braucht Christa sicher keine, weil sie ein absoluter Profi ist. Aber wir haben uns jeweils abgesprochen und «eingefuchst», damit die gemeinsamen Moderationen am Schluss auch möglichst authentisch sind.
Da Christa und ich aber auch früher schon zusammen Anlässe moderiert haben, wussten wir schon wie der andere «tickt». Auch das hat die Zusammenarbeit vereinfacht. Doch leider ist es ja so, dass wir nur an der «Stubete» wirklich zusammen arbeiten konnten oder durften, weil wir ja sonst getrennt unterwegs waren zu verschiedenen Bauern oder an der Exkursion.

Ist Christa ihre Co-Moderations-Wunschkandidatin für die nächste Staffel?
Natürlich und 100%ig! Schon alleine, weil ich dann auf der Hoftour, also den Kennenlern-Besuchen bei den Bauern, nicht während kürzester Zeit auf alle Höfe muss. Das kann im Winter doch teilweise recht anstrengend werden, je nach Witterungsverhältnissen und Lage der Höfe. Mit Christa zusammen ist die Devise also definitiv: geteilte Arbeit ist doppeltes Feierabend-Vergnügen!

Die Medienpräsenz der Bauern ist riesig. Nicht immer kommen die Landwirte damit zurecht. Wie unterstützen Sie sie dabei?
Die Bauern werden ja nicht nur von mir, sondern auch von 3+ und vor allem auch durch die Produktionsfirma «eyeworks Schweiz» betreut. Der Leiter von «eyeworks Schweiz», Stephan Temp, macht da echt eine tollen Job und reist unterdessen wohl mehr in der Schweiz umher, um die Bauern kennenzulernen, als ich in meinen wildesten Zeiten. Zudem wird unseren Bauern, und natürlich auch den Bäuerinnen, bei jeder konkreten Anfrage Hilfestellung geleistet und sie werden auch beraten. Schlussendlich entscheidet jede/r für sich selbst, wie weit man sich «öffentlich» machen will. Zudem sind die Bauern sehr gut vernetzt untereinander – auch mit Protagonisten vergangener Staffeln – und helfen sich gegenseitig weiter. Seitens des Senders hat man aber seit der ersten Staffel auch dazugelernt und macht daher auch bestimmt einiges anders, respektive vor allem auch besser!
Ich persönlich schenke meinen Bauern jeweils einfach bereits auf der «Hoftour» reinen Wein ein und erkläre ihnen, dass so eine Sendung mit allen Nebenwirkungen nicht zu unterschätzen ist. Nur wer es als kleines Abenteuer betrachtet bei «Bauer, ledig, sucht...» dabei zu sein, offen ist für Neues und nicht zu konkrete Vorstellungen von einer Beziehung oder seiner Traumfrau hat, kann im Nachhinein eine positive Bilanz ziehen.

Alle Geschichten zur fünften Staffel «Bauer, ledig, sucht...» finden Sie im Dossier.

Von Giuseppe Cerrato am 22. November 2010 - 07:43 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 22:35 Uhr