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Sale, pepe e pomodoro

Paleo, der Food-Trend aus Hollywood

Immer mehr Menschen ernähren sich nach Paleo - der sogenannten Steinzeiternährung. Was ist das? Wieso schwören die Stars darauf? Und was bringts wirklich? Food-Bloggerin Zoe Torinesi ist dem Phänomen mit einer Schweizer Expertin auf den Grund gegangen.

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Blog Zoe Torinesi Sale, pepe e pomodoro über Paleo-Ernährung

Essen wie die Höhlenmenschen: mit Fleisch und Gemüse.

iStockphoto

Slowfood, Veganismus, glutenfreies Essen... Ständig tauchen neue Foodtrends auf. Gerade ist  Paleo in aller Munde, nicht zuletzt, weil viele Hollywood-Stars darauf schwören. Ich wollte herausfinden, was es mit der Steinzeiternährung auf sich hat und habe Expertin Romy Dollé dazu befragt.

Sale, pepe e pomodoro: Romy Dollé, du lebst schon seit Jahren nach Paleo und schreibst auch Bücher zum Thema. Momentan sehe ich überall Paleo-Kochbücher, Paleo-Kochshows und bei einem Schweizer Lieferservice kann man sich sogar Paleo-Food zum Selberkochen nach Hause liefern lassen. Was hat es damit auf sich?
Romy Dollé: Die Basis der bilden frische, natürliche, unverarbeitete Lebensmittel, wie man sie in der Natur findet und die man theoretisch roh essen könnte. Darum spricht man auch von «Steinzeiternährung». Zucker, Weizen oder Bohnen fallen zum Beispiel weg. Paleo ist frei von Gluten, glutenfreies Getreide - zum Beispiel Reis - gilt als neutral und wird bei zusätzlichem Energiebedarf gegessen. Wir essen viel Gemüse, Eier, Nüsse, oder Bio-Fleisch und etwas Früchte. Was für viele neu ist: Bei der Paleo-Ernährung hat man keine Angst vor Fett. Tierische Fette, Olivenöl, Avocado und weitere «gesunde Fette» sind wichtig für den Körper und sättigen.

In den 90ern war alles fettarm, auf jeder zweiten Verpackung stand «light» und «fat-free». Warum ist man davon weggekommen?
Natürlich kommt es immer darauf an, welche Fette und wie viel man davon isst. Aber noch nie gab es so viele dicke Menschen wie zu der Zeit, als fettfreies Essen im Trend lag. «Fettfrei» bedeutet nicht gleich «schlanker Körper».

Jessica Biel, Megan Fox, Miley Cyrus, Tom Jones und viele weitere Stars ernähren sich teilweise oder komplett nach Paleo. Warum?
Weil man mit dieser Ernährungsform praktisch gluten- und laktosefrei lebt, fallen viele Beschwerden weg, die die Menschen unserer heutigen Gesellschaft plagen und die nicht gut für Figur und Wohlbefinden sind. Und Hollywood-Stars legen bekanntlich besonders grossen Wert auf ihre gute Figur.

Wie kompliziert ist es, sich so zu ernähren? Ich meine Pasta, Brot, Milch, Mehlprodukte und noch vieles mehr fällt weg!
Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Auf Kafi und Gipfeli morgens beim Lieblingsbäcker verzichtet man bei der «Steinzeiternährung». Den Kaffee kann man zwar trinken, aber ohne Zucker und Milch. Mein Mann und ich kochen am Abend eine doppelte Portion und wärmen den zweiten Teil dann zum Frühstück auf. Wenn wir irgendwo eingeladen sind oder ins Restaurant gehen, gibt es immer Proteine - Fleisch, Fisch, Geflügel oder Eier und Gemüse, Salat oder Früchte. Weil wir sehr sättigende Dinge zu uns nehmen, ist es auch nicht tragisch, ab und an auf eine Mahlzeit zu verzichten. Das hätte ich früher nicht gekonnt.

Warum boomt Paleo gerade jetzt?
Veganismus, Bio, Slowfood - die Tendenz geht schon lange in die Richtung gesunder, möglichst natürlicher Ernährung. In den USA ist Paleo schon länger angesagt, und wir Europäer sind ja in vielen Dingen USA-orientiert. Einen grossen Teil steuern sicher auch die Stars zur Bekanntheit bei.

Anmerkung von Zoe Torinesi
Das soll absolut keine Werbung für Paleo sein, jeder soll sich so ernähren, wie er oder sie es als richtig empfindet. Ich finde es aber interessant, mehr über diese Ernährungsform herauszufinden.

Romy Dollé ist mit dem bekannten Fitnessexperten Dave Dollé verheiratet und Autorin von Büchern wie «Gute Fette ^. Böse Fette» oder «Der Paléocode». Ihr neues Buch «Früchtewampe» erscheint im März.

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Paleo-Rezept von Romy Dollé zum Nachkochen:
*Kokosmilch Panna Cotta* (für 3-4 Portionen)

Blog Zoe Torinesi Sale, pepe e pomodoro über Paleo-Ernährung
Uppergrade AG

Zutaten:
250 ml Kokosmilch Vollfett (z.B. Thai Kitchen)
2 Blatt Gelatine (je nach Sorte ist die notwendige Menge für 2.5 dl Flüssigkeit unterschiedlich)
30 g Instant-Bio-Gelatine (auch Trinkgelatine genannt) oder neutrales Vanille-Eiweisspulver
30 g Puderzucker oder Honig
1TL Bourbon-Vanillepulver

Zubereitung:
Die Gelatineblätter in kaltem Wasser einweichen. Kokosmilch, Honig, Vanillepulver und Instant-Gelatine (oder Eiweisspulver) in einen Rührbecher geben. Mit dem Stabmixer oder in der Küchenmaschine gut vermischen. Die Gelatine ausdrücken und in eine kleine Schüssel geben. Zwei Esslöffel kochendes Wasser dazugeben und rühren, bis sich die Gelatine komplett aufgelöst hat. Die aufgelöste Gelatine unter ständigem Rühren zur Kokosmilch geben und gut mixen. In kleine Gläser abfüllen und mindestens vier Stunden im Kühlschrank fest werden lassen.

Serviervorschlag:
Mit frischen Früchten und/oder Früchtesauce (z.B. Heidelbeeren, gemischten Beeren, Pfirsich, Mango etc.) anrichten. Schokolade (72% Kakao) schmelzen und auf den Pudding giessen.

Mehr aus Zoe Torinesis Kulinarik-Welt finden Sie auch auf ihrer Website cookinesi.com.

Im Dossier von SI online: Alle «Sale, pepe e pomodoro»-Blogs

am 24. Januar 2015 - 10:46 Uhr, aktualisiert 21. Januar 2019 - 01:31 Uhr