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Böse Absicht oder Tollpatschigkeit

Darum machen Kleinkinder alles kaputt

Mit kleinen Kindern geht im Haushalt schnell mal etwas kaputt. Wo sie sind, herrscht meist Chaos. Manchmal zerstören sie Dinge tatsächlich mit Absicht, oft führen aber ganz andere Gründe dazu.

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Mädchen, Wut

Ein Trotzanfall kann bei Kleinkindern rasch in Zerstörungswut umschlagen.

Getty Images

Das Leben mit Kleinkindern kann mitunter ziemlich anstrengend sein. Ständig muss man Dinge in Sicherheit bringen, damit sie nicht in die Hände der Kleinen geraten und gnadenlos kaputt gemacht werden. Doch was steckt hinter dieser Zerstörungswut? Die Ursachen sind vielfältig:

1. Neugierde und Forscherdrang

Kleine Kinder möchten die Welt um sie herum begreifen und alles entdecken. Mit grosser Neugierde und ohne Berührungsängste erforschen sie also, was ihnen in die Finger kommt. So passiert es rasch, dass die Handcrème-Tube auf dem neuen Sofa ausgedrückt und einmassiert wird oder die teure Parfum-Flasche auf dem Boden landet und in tausend Stücke zerbricht. Da steigt der Puls der Eltern natürlich innert Millisekunden in die Höhe. Böse Absicht steckt hier bei den Kindern aber nicht dahinter. Ihnen ist schlicht nicht bewusst, dass Crème auf die Haut und nicht aufs Sofa gehört und wie viel das Parfum gekostet hat, wissen sie auch nicht. Sind Kinder in der Forscher-Phase hilft einzig, teure und zerbrechliche Gegenstände in Sicherheit zu bringen. Oder für Profis: Man lenkt die Aufmerksamkeit der Kinder gezielt auf Dinge, die unzerstörbar sind.

2. Trotz und Wut

Nicht immer ist Unwissen und Tollpatschigkeit der Grund, dass Kinder etwas kaputt machen. Teilweise tun sie das schon mit voller Absicht. Etwa dann, wenn sie nicht bekommen, was sie möchten. Das kann zu einem Trotzanfall und grosser Wut führen. Diese drücken Kleinkinder dann zum Beispiel so aus, dass sie ihre Bauklötze durchs ganze Zimmer schmeissen. Dass dies keine gute Lösung ist, um Frust rauszulassen, lernen sie, wenn sie die Bauklötze nach dem Wutanfall wieder zusammensuchen müssen oder wenn sie ihnen – wenn dieses Verhalten öfter vorgekommen ist – für eine Weile weggenommen werden.

3. Überforderung

Kleinkinder neigen dazu, sich zu überschätzen. In der Folge kommt es zu Überforderung und schliesslich zu einem kleinen Unglück. Ein Beispiel: Das Kind will beim Tischen helfen, schnappt sich den Wasserkrug und merkt auf halbem Weg, dass dieser zu schwer ist. Der Krug fällt zu Boden und zerbricht. Wichtig ist in solchen Situationen, nicht wütend zu reagieren und es dadurch zu entmutigen, künftig mitzuhelfen. Besser ist es, dem Kind Alternativen vorzuschlagen und zu sagen, es soll doch besser die Becher auf dem Tisch platzieren.

4. Nacheifern

Kinder eifern ihren Eltern und grösseren Geschwister nach. Das ist durchaus positiv und bringt sie in ihrer Entwicklung weiter. Allerdings kann es leicht passieren, dass sie in ihrem Eifer nicht auf Details achten. So putzen sie vielleicht den dreckigen Boden nicht mit einem Lappen, sondern mit der Seidenbluse der Mutter. Auch hier ist es hilfreich, seinen Ärger zu unterdrücken und zu zeigen, mit welchen Utensilien man richtig putzt.

5. Aufmerksamkeit

Manchmal ist auch die Suche nach Aufmerksamkeit der Grund dafür, dass etwas kaputt geht. Reagieren die Eltern nicht sofort, wird eine Reaktion halt provoziert. Dass dies besonders zuverlässig funktioniert, wenn etwas getan wird, das eigentlich verboten ist, ist bereits Kleinkindern klar. Deshalb kommen sie in ihrer Suche nach Aufmerksamkeit etwa auf die Idee, den Fussball durch die Wohnung zu kicken, der dann zum Beispiel mit einem Knall den Fernseher trifft. In solchen Momenten ist Kindern sogar egal, wenn mit ihnen geschimpft wird. Hauptsache, die Eltern wenden sich ihnen zu. Kommt dies regelmässig vor, sollten sich Eltern Gedanken darüber machen, ob sie sich genug Zeit für ihr Kind nehmen.

 

Von fei am 18. April 2023 - 17:27 Uhr