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Achtsamkeit und Bindung

Das sind die Stärken der Millennial-Eltern

Ältere Generationen werfen Millennials gerne vor, sie würden ihre Kinder verweichlichen und ihnen zu wenig Freiheiten lassen. Doch der Erziehungsstil, an dem sich viele Millennial-Eltern orientieren, hat durchaus positive Aspekte. Hier erfahrt ihr, was Millennials als Väter und Mütter auszeichnet.

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Generationen: Das sind die Stärken von Millennials bei der Erziehung

Millennials versuchen in der Erziehung vieles anders zu machen als ihre eigenen Eltern.

Getty Images/Westend61

Kaum etwas wird so kritisch beäugt, wie die Art und Weise, wie Eltern ihre Kinder erziehen. Jede und jeder hat seine eigene Vorstellung von einer guten Erziehung – und das ist auch richtig so. Allerdings kann es zu Konflikten führen, wenn der eigene Erziehungsstil als der einzig wahre betrachtet wird. Gerade Boomer – die heute oft Grosseltern sind – und Millennials – die heutigen Eltern – haben häufig wenig Verständnis dafür, wie der jeweils andere Part mit Kindern umgeht. 

Die Millennials empfanden etwa die Erziehung durch ihre eigenen Eltern oft als zu autoritär und gefühlskalt und streben mit ihren Kindern eine Beziehung auf Augenhöhe und eine starke Bindung an. Boomer wiederum werfen den Millennials gerne vor, sie würden ihren Nachwuchs verweichlichen, alle Stolpersteine aus dem Weg räumen und zu wenige Freiheiten gewähren. Im Grunde wollen am Ende jedoch alle dasselbe: Dass es den Kindern gut geht und sie zu starken und glücklichen Erwachsenen heranwachsen. Auf dem Weg dorthin machen die viel kritisierten Millennial-Eltern so manches richtig. Hier einige Beispiele:

1. Starke Bindung

Der Erziehungsstil, den viele Millennials praktizieren, wird als «bindungsorientierte Erziehung» beschrieben. Dabei geht es darum, bereits ab der Geburt eine enge emotionale Bindung zwischen dem Kind und den wichtigsten Bezugspersonen aufzubauen. Das Kind soll sich dadurch sicher, geborgen und wertgeschätzt fühlen. Dies bildet die Basis dafür, dass das Kind ein Urvertrauen entwickelt und zu einem selbstbewussten und psychisch starken Erwachsenen heranwächst.

2. Fokus auf mentale Gesundheit

Während in der Kindheit und Jugend von Millennials psychische Probleme noch häufig tabuisiert wurden, sind sie in den letzten Jahren extrem in den Fokus gerückt. Stigmata konnten abgebaut werden und das Bewusstsein für die Wichtigkeit der mentalen Gesundheit ist gestiegen. Das schlägt sich auch in der Erziehung nieder. Millennials nehmen die Bedürfnisse und Emotionen ihrer Kinder ernst und helfen ihnen, einen guten Umgang damit zu finden. Ihre Kinder sollen früh lernen, dass alle Emotionen in Ordnung sind und diese auch kommuniziert werden dürfen. 

3. Erziehung zu Toleranz und Achtsamkeit

Millennial-Eltern versuchen, ihren Kindern beizubringen, auf sich selbst, ihre Mitmenschen und die Umwelt zu achten. Werte wie Toleranz, Achtsamkeit und Nachhaltigkeit sind vielen Millennials wichtig. Sie bemühen sich meist stärker als viele Vertreterinnen und Vertreter der Generation vor ihnen, ihren Kindern diese Werte vorzuleben, ihnen Empathie beizubringen und zu erklären, weshalb wir unserer Natur Sorge tragen müssen und wie wir die Umwelt schützen können. 

4. Individuelle Förderung

Millennials ist die Bildung ihrer Kinder oft sehr wichtig. Deshalb wird ihnen manchmal vorgeworfen, es mit der Frühförderung masslos zu übertreiben. Natürlich können Kinder stark unter Druck geraten, wenn der Fokus der Eltern extrem stark auf Leistung und Schulnoten liegen. Das ist aber bei weitem nicht bei allen Millennials so. Vielen ist bloss wichtig, dass ihr Kind in seinen individuellen Stärken gefördert wird und seine Talente ausleben darf. Deshalb unterstützen sie ihren Nachwuchs dabei, neue Leidenschaften zu entdecken und entwickeln.

5. Vorleben von Gleichberechtigung

Während früher meist der Vater der Haupternährter der Familie war und die Mutter einen Grossteil der Verantwortung für den Haushalt und die Kinder übernahm, gibt es heute häufig keine klassische Rollenteilung mehr. Millennial-Eltern bemühen sich um Gleichberechtigung und darum, diese ihren Kindern vorzuleben und sie fern von Stereotypen zu erziehen. Dadurch, dass sich Paare die Elternzeit heute aufteilen und auf eine ausgewogene Work-Life-Balance setzen, profitieren die Kinder ausserdem davon, zwei präsente Elternteile zu haben.

Von fei am 8. Mai 2025 - 18:00 Uhr