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Die zwei wichtigsten Tipps

So lernen Kinder, sich allein zu beschäftigen

Kinder brauchen viel Aufmerksamkeit. Doch genauso wichtig wie Zuwendung , ist es, dass sie sich auch mal allein beschäftigen können. Um dies zu fördern, müssen vor allem zwei Dinge beachtet werden.

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Kinder lernen schneller, sich allein zu beschäftigen, wenn sich die Eltern nicht einmischen

Für Kinder ist es wichtig, dass sie sich auch selbst beschäftigen können.

Getty Images

Die meisten Eltern wünschen sich ab und zu, ihr Kind würde sich mehr allein beschäftigen. Tut es dies dann, haben jedoch viele ein schlechtes Gewissen und denken, sie müssten ihren Nachwuchs mehr bespassen und fördern. Doch letzteres tun sie im Grunde genau damit, indem sie sich zurücknehmen und dem Kind die Möglichkeit geben, sich frei zu entfalten. Dies ist für Kleinkinder genauso wichtig wie der soziale Austausch. Spielen Kinder auch mal allein, fördert das ihr Selbstbewusstsein, ihre Konzentrationsfähigkeit und die Selbständigkeit. Nicht jedes Kind lernt jedoch automatisch, sich selbst zu beschäftigen. Um sie dabei zu unterstützen, sollten Eltern vor allem zwei Dinge beachten:

1. Sich nicht einmischen

Ist das Kind gerade mit etwas beschäftigt, solltet ihr es auf keinen Fall unterbrechen. Dabei ist es völlig egal, ob es gerade versucht, eine Turm aus Lego-Steinen aufzubauen oder einfach seit einer gefühlten Ewigkeit eine Fliege beobachtet. Das Kind ist zufrieden, also solltet ihr es auch sein. Es spricht für die Konzentrationsfähigkeit der Kleinen, wenn sie ihre Aufmerksamkeit für eine Weile auch auf – für uns – Unspektakuläres richten können. Wir sollten sie in solchen Momenten nicht ablenken. Und zum Ablenken zählt übrigens auch Loben. Selbst wenn der Lego-Turm besonders perfekt wird und wir begeistert sind von den motorischen Fähigkeiten der Kleinkinder, sollten wir mit dem Lob warten, bis sie ihr Werk wirklich beendet haben.

Natürlich wird es immer wieder Situationen geben, in denen die Kinder Hilfe von den Eltern benötigen. Zum Beispiel, weil eine Kugel, mit der sie gerade noch so schön gespielt haben, weggerollt und für sie nicht mehr erreichbar ist. Bevor ihr aber gleich herbei eilt, könnt ihr euch überlegen, ob euer Eingreifen wirklich nötig ist. Handelt es sich nicht um einen Notfall, lohnt es sich, einen Augenblick abzuwarten. Vielleicht findet das Kind ja von selbst eine Lösung für sein Problem oder widmet sich rasch anderen Dingen.

Den Grundsatz, sich nicht zu früh einzumischen, sollte man sich übrigens bereits im Umgang mit Babys zu Herzen nehmen. Liegen sie etwa nach dem Aufwachen friedlich in ihren Bettchen, brabbeln vor sich hin oder betrachten mit grossen Augen, was über ihrem Kopf baumelt, kann man ihnen diesen Moment der Ruhe gewähren. 

2. Spielwaren und Kleider zugänglich machen

Damit ein Kind überhaupt lernen kann, allein zu spielen, muss es natürlich auch Zugang zu seinen Spielsachen haben. Kann das Kind weder laufen noch krabbeln, legt ihr ihm am besten einige Spielwaren auf eine Decke zum Kind. So schafft ihr eine anregende Umgebung und das Kind kann selbst entscheiden, was gerade interessant ist. 

Kann das Kind bereits laufen, ist es zunächst wichtig, den Spielbereich sicher zu gestalten. Wo gespielt wird, sollten weder Gefahrenquellen lauern noch Dinge stehen, die kaputt gehen können. Zudem ist das Kind nun nicht mehr darauf angewiesen, dass ihm die Eltern Spielsachen bereitlegen. Sie können sich diese selbst holen. Dies wird ihnen erleichtert, indem die Spielwaren immer am selben – gut zugänglichen - Ort versorgt werden. Habt ihr mehrere Kisten, in denen beispielsweise Farbstifte, Bauklötze und Bücher gelagert sind, helft ihr euren Kindern, indem ihr an den jeweiligen Kisten ein Bild des Inhalts anbringt.

Merkt ihr, dass euer Kleinkind nicht nur selbst entscheiden will, womit es spielt, sondern auch bereits eigenständig auswählen möchte, was es anzieht, könnt ihr einen Kleiderschrank nach dem Prinzip der Montessori-Pädagogik einrichten. Wichtig ist dabei, dass die Kleidung für die Kinder erreichbar sind, ohne dass sie auf eine Hocker steigen müssen. Zudem sollte der Schrank nicht überfüllt (zwei, drei Outfits reichen) und alle Kleidungsstücke sofort ersichtlich sein. Dies gelingt, indem viele Kleider an Stangen aufgehängt oder in Körben mit Löchern gelagert werden. Sind sie in Schubladen verstaut, verschaffen – wie bereits bei den Spielzeug-Kisten – Bilder, die den Inhalt zeigen, Orientierung.

Von fei am 27. Dezember 2023 - 06:24 Uhr