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Check-up

Wenn es im Bauch drunter und drüber geht

Viele kennen das Problem. Mehr als jeder zweite Erwachsene in der Schweiz kämpft regelmässig mit Magen-Darm-Beschwerden. Die Apotheken bieten sich jetzt mit ihrer aktuellen Kampagne als erste Anlaufstelle an: Geschulte Fachpersonen klären die Beschwerden rasch ab und leiten die Therapie ein. 

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Woher kommen die unangenehmen Blähungen? Immer nach dem Mittagessen baut sich der Druck auf. Erleichterung verschafft der Abgang von Darmgasen, also Flatulenzen. Je nach Umgebung keine einfache Sache. Mit solchen eher harmlosen Beschwerden zum Arzt zu gehen, ist vielleicht etwas übertrieben. Aber was, wenn sich hinter den Symptomen etwas Ernsthaftes verbirgt? Es könnte sich ja auch eine Lebensmittelunverträglichkeit dahinter verbergen. Oder eine Laktoseintoleranz. Oder handelt es sich um eine Glutensensitivität, eine Unverträglichkeit des Dünndarms auf spezielle Getreidebestandteile?

Um dieser Unsicherheit entgegenzuwirken, lancieren die Apotheken im September eine Aufklärungskampagne unter dem Titel «Wenn es im Bauch drunter und drüber geht». Dazu gehört auch ein Gluten-Test mit Sofort-Resultat. Kundinnen undKunden werden nach einem Test auch über die Symptomatik einer Glutensensitivität und deren Behandlungsmöglichkeiten aufgeklärt.

Aber nicht nur bei Anzeichen einer Lebensmittelunverträglichkeit kann man sich an die Apotheke wenden. Magen-Darm-Beschwerden sind vielfältig. Jeder zweite Schweizer leidet regelmässig daran. Neben Symptomen wie Blähungen oder Lebensmittelunverträglichkeiten widmet sich die Kampagne auch Beschwerden wie Verstopfung oder Durchfall. Pharma-Assistentinnen, die intensiv für die Kampagne geschult wurden, klären ebenfalls ab, ob der brennende und stechende Schmerz hinter dem Brustbein Ursache einer Refluxerkrankung sein könnte. Eine Indikation, für die die Apotheke unmittelbar Lösungen anbietet oder aber auch die Überweisung zum Facharzt auslösen kann. Zu den verbreiteten Verdauungsstörungen im Oberbauch mit Schmerzen, vorzeitigem Sättigungs- und Völlegefühl sowie Magenbrennen gehört der Reizmagen. Manchmal tritt der Reizmagen zusammen mit einem Reizdarmsyndrom auf. Ein persönliches Gespräch mit einer Fachperson kann Klarheit schaffen.

Die Apotheken wollen mit dieser Kampagne nicht zuletzt Ärzte und Ärztinnen entlasten und sich als erste Anlaufstelle für Magen-Darm-Probleme anbieten. Dazu Dr. Lorenz Schmid, Präsident des Apothekerverbands des Kantons Zürich: «Die Apotheke wird immer mehr zu einem Kompetenzzentrum für jegliche Fragen betreffend Gesundheit und Krankheit, sozusagen die erste Anlaufstelle: unkompliziert, kompetent, ohne Anmeldung und Wartezeiten. Das Angebot wird laufend erweitert, nicht zuletzt wegen des Mangels an Hausärzten sowie überfüllter Notfallstationen in Spitälern.» (Siehe auch Interview.)

Das Vertrauen in die Apotheken ist bei der Schweizer Bevölkerung sehr hoch. Bei leichten Gesundheitsstörungen ist laut pharmaSuisse für einen grösseren Teil der Bevölkerung der Gang in die Apotheke naheliegender als der Besuch beim Arzt. Das ist auch der Grund, dass täglich über 300 000 Kunden und Patienten auf die Beratung in der Apotheke setzen. Die örtliche Nähe, die hohe zeitliche Verfügbarkeit und die kurzen Wartezeiten tragen ebenso dazu bei. Der Kostendruck imGesundheitswesen hat dazu geführt, dass die Politik den Apotheken mehr Verantwortung überträgt. Die Fachkompetenzen der Apothekerinnen und Apotheker sollen laut dem Parlament besser als bisher genutzt werden.

Rund 700 Deutschschweizer Apotheken beteiligen sich an der Magen-Darm-Kampagne 2018. Sie dauert den ganzen Monat September und wird 2019 wiederholt.

Magen-Darm-Check
Unter www.magen-darm.ch können Sie Ihre Magen-Darm-Beschwerden abklären.

 
Von Verena Thurner am 31. Oktober 2018 - 16:25 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 12:05 Uhr