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Check-up

Piks während der Schwangerschaft

Frauen, die ein Kind erwarten, sollten sich laut den neusten Empfehlungen gegen Keuchhusten impfen lassen – so können sie ihr Neugeborenes vor der Krankheit am besten schützen.  

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Check-up Piks während der Schwangerschaft

Sinnvoll Der Impfschutz der werdenden Mutter überträgt sich auf ihr Kind.

iStockphoto

Erkrankt ein Kind an Keuchhusten, gleichen die ersten Symptome der einer Erkältung: Die Nase trieft, es hat Schnupfen, ist heiser, hat möglicherweise leichtes Fieber und einen Reizhusten, der nach und nach in einen Krampfhusten übergeht. In dieser Phase ist die Ansteckungsgefahr am grössten.

Nach ein bis zwei Wochen beginnt der für Keuchhusten typische anfallsartige Husten mit glasigem Auswurf. «Auf die Hustenstösse mit herausgestreckter Zunge folgt auch durch den Lufthunger ein juchzendes Geräusch bei der nächsten Einatmung. Teilweise sind die zahlreichen, vor allem nächtlichen Hustenattacken mit Heraufwürgen von Schleim so stark, dass die Kinder erbrechen müssen», erklärt Prof. Dr. Christoph Berger, Leiter Spitalhygiene und Vakzinologie am Kinderspital Zürich. Vor allem Säuglinge erschöpfen sich, haben Atempausen und können den Schleim nicht selbstständig abhusten. Kommt das Baby nicht zur Überwachung und Antibiotikakur ins Spital, drohen lebensgefährliche Folgen.

Die gute Nachricht:
Es gibt eine Impfung gegen Pertussis. Säuglinge können bereits im Alter von sechs Wochen geimpft werden. Damit das Baby in den ersten zwei Monaten nicht an Keuchhusten erkrankt, können sich auch Schwangere impfen lassen – die Antikörper der Mutter werden auf das Ungeborene übertragen und schützen es.

Im neusten Schweizerischen Impfplan empfiehlt die Eidgenössische Kommission für Impffragen diesen Schutz allen werdenden Müttern. «Das gilt ohne Wenn und Aber», sagt Prof. Berger. «Auch wenn die Frau als Teenager dagegen geimpft wurde oder im Kindesalter an Keuchhusten erkrankte.» Der Grund: Die Impfung hält nur begrenzt. Auch eine natürliche Erkrankung schützt nicht lebenslang vor einer erneuten Ansteckung. «Die Impfung wird im zweiten Drittel der Schwangerschaft empfohlen, weil dann am meisten Antikörper übertragen werden und das Kind optimal geschützt ist», erklärt Prof. Berger. Sie ist nicht als Einzelimpfstoff verfügbar, aber in Kombination mit Diphtherie und Tetanus.

Übrigens sollten sich auch der Vater, die Grosseltern und enge Bezugspersonen dem Kind zuliebe nicht vor dem kleinen Piks scheuen!

Von Lisa Merz am 5. Mai 2017 - 05:57 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 14:07 Uhr