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Osteoporose

Stiller Knochenwund

Wenn sich erste Symptome zeigen, ist es oft bereits zu spät. Osteoporose taucht nicht plötzlich auf, sondern ist ein schleichender Prozess, der sich über Jahre unbemerkt hinziehen kann. Eine gravierende Folge der Osteoporose: Knochenbrüche. Frauen und Männer ab 50 Jahren sollten sich dieser Gefahr bewusst sein.

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Knochen

Durch Druck und Zug wird der Knochen gestärkt.

Nigel Simmonds

PRÄVENTION
Bei Osteoporose gibt es zwei Gruppen von Risiken. Jene, die man nicht beeinflussen kann, und jene, die man selber in der Hand hat. Erste Gruppe: altersbedingter Verlust an Knochensubstanz, die hormonelle Umstellung durch die Wechseljahre bei der Frau und die erbliche Vorbelastung. Zweite Gruppe: Bewegung, Ernährung und der Nikotin- und Alkoholkonsum.

Ernährung
«Am besten ist es natürlich, wenn man schon sein ganzes Leben lang gesund lebt», sagt Dr. Diana Frey. Das heisst für die Ernährung, vor allem genügend Kalzium zu sich nehmen. Und für alle, die auf ihre Linie achten möchten: Magermilch enthält gleich viel Kalzium wie Vollmilch. «Was man nicht vergessen darf, ist das Mineralwasser», sagt Dr. Diana Frey. «Ein gutes Mineralwasser enthält bis zu zehnmal mehr Kalzium als Leitungswasser.»

Bewegung
Bei der Bewegung ist alles gefragt, was Druck auf die Knochen ausübt. «Denn durch Belastung werden die Knochen stärker», erklärt Dr. Diana Frey. Das sind vor allem vertikale Bewegungen wie Joggen, Laufen oder Wandern. Wer gleichzeitig seine Gelenke schonen möchte, trainiert am besten an Kraftmaschinen. Dank starken Muskeln reduziert sich auch das Sturzrisiko.

Vitamin D
Vitamin D wird vor allem über das Sonnenlicht gebildet und fördert die Gesundheit von Muskeln und Knochen und trägt zu einem geringeren Sturz- und Frakturrisiko bei. «Gerade älteren Leuten rate ich in den Wintermonaten, zusätzlich Vitamin-DTropfen einzunehmen», sagt Dr. Diana Frey. Bei Jüngeren reicht es, wenn man im Sommer täglich eine halbe Stunde Sonne tankt.

MEDIKAMENTE
Die zwei grossen Gruppen der Medikamente:
Knochenaufbauendes Medikament. Dieses ist teuer und kann nur zwei Jahre lang angewandt werden. Therapie: tägliche Spritze. Wird nur bei weit fortgeschrittener Osteoporose eingesetzt.

Medikamente, die den Knochenabbau hemmen. Sie bewirken, dass der Knochen nicht resorbiert wird. In diesem Bereich gibt es vier Wirkstoffe: Bisposphonate, Denosumab, Hormone und SERM.

1. Bisphosphonate gibt es schon seit 20 Jahren. Sie sind gut untersucht und gehören zur Standardtherapie.
2. Denosumab ist ein neuerer Wirkstoff, der zweimal jährlich unter die Haut gespritzt wird.
3. Hormone Östrogene sind nur empfehlenswert, wenn sich Frauen gleichzeitig in den Wechseljahren befinden und unter Abänderungssymptomen leiden. Hormone gibts in Form von Tabletten oder Pflastern.
4. SERM (selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren) Die Medikamente dieser Gruppe wirken ähnlich wie Hormone, sind aber keine. Sie erhöhen das Brustkrebsrisiko zum Beispiel nicht. Dafür können sie Wallungen verursachen. Die Tabletten müssen täglich eingenommen werden.

ZUKUNFT
«Im Moment untersuchen wir einen Sklerostin-Hemmer», sagt Dr. Diana Frey. «Sklerostin ist sozusagen ein Bremssignal für die Regeneration des Knochens. Wenn diese Bremse gelöst wird, baut sich der Knochen wieder vermehrt auf.» Eine weitere neue Therapie mit einem Kathepsin-K-Inhibitor ist ebenfalls vielversprechend. Kathepsin K wird von den knochenabbauenden Zellen ausgeschüttet und löst das nicht verkalkte Knochengewebe auf.

Von Lisa Merz am 11. April 2014 - 17:44 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 17:41 Uhr