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Vorerst keine Filme und Serien mehr?

Hollywood vor Schauspielerstreik: Steht die Traumfabrik bald still?

Hollywood steht vor einem grossen Doppelstreik. Nach den Autoren könnten nun auch die Schauspieler ihre Arbeit niederlegen. Dies könnte zur Folge haben, dass viele Dreharbeiten neuer Produktionen zum Erliegen kommen.

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Viele Schauspieler haben bereits den Streik der Drehbuchautoren unterstützt.
Viele Schauspieler haben bereits den Streik der Drehbuchautoren unterstützt. Imago Images/USA TODAY Network

Schliessen sich die Schauspielerinnen und Schauspieler dem seit Wochen laufenden Streik der Autorinnen und Autoren an? Die Verhandlungen der US-Schauspielergewerkschaft mit dem Verband der TV- und Filmproduktionsunternehmen sind zum Erliegen gekommen. Eine entsprechende Frist ist ohne eine Einigung verstrichen. Die Gewerkschaft möchte nun in Kürze mitteilen, ob die Schauspielerinnen und Schauspieler ihre Arbeit niederlegen.

Nach mehr als vierwöchigen Verhandlungen zeige sich die Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) laut einer Mitteilung der Screen Actors Guild - American Federation of Television and Radio Artists (SAG-AFTRA) nicht gewillt, in Bezug auf Schlüsselforderungen der Gewerkschaft einen «fairen Deal» einzugehen. Das verhandelnde Komitee schlage daher einstimmig vor, in den Streik zu treten. Für den Donnerstagmorgen (Ortszeit) sei eine Abstimmung geplant. Das Ergebnis soll gegen 21:00 Uhr deutscher Zeit bei einer Pressekonferenz in Los Angeles mitgeteilt werden.

«Beleidigend und respektlos»

Die Gewerkschaftsvorsitzende Fran Drescher (65) teilte mit, dass man eine Abmachung aushandeln wollte, «die ausreichend die Bedürfnisse der Künstler» abdecken würde. Die Antworten der AMPTP auf die wichtigsten Angebote in diesen Fragen seien jedoch «beleidigend und respektlos» gegenüber des Beitrages der Gewerkschaftsmitglieder für die Industrie.

Auf Seiten der AMPTP, der mehr als 350 Unternehmen aus dem TV-, Film- und Streaminggeschäft angehören, sei man laut eines Statements, das dem Branchenportal «Deadline» vorliegt, unterdessen «zutiefst enttäuscht». Man habe sich bei der Gewerkschaft entschlossen, die Verhandlungen abzubrechen. Der Verband habe angeblich bei Gagen und weiteren Vergütungen Zugeständnisse historischen Ausmasses gemacht.

Teil der Verhandlungen waren neben der direkten Entlohnung schauspielerischer Leistungen unter anderem auch der mögliche künftige Einsatz von Künstlicher Intelligenz. So wird befürchtet, dass Daten erfasst werden könnten, um künstlich erzeugten Figuren - etwa für Fortsetzungen eines Films oder einer Serie - Leben einzuhauchen, ohne dass der Darsteller oder die Darstellerin dafür entlohnt werden.

Auch Stars waren schon auf der Strasse

Zahlreiche Schauspielerinnen und Schauspieler, darunter auch grosse Namen, haben zuvor bereits die Writers Guild of America (WGA) unterstützt, die Anfang Mai in den Streik trat. «Two and a Half Men»-Star Jon Cryer (58) und Rob Lowe (59) gingen beispielsweise für die streikenden Drehbuchautorinnen und -autoren mit auf die Strasse. Auch Amanda Seyfried (37) oder Elizabeth Olsen (34) zeigten Solidarität mit ihren Entertainment-Kolleginnen und -Kollegen.

Die SAG-AFTRA vertritt rund 160.000 Menschen aus der Entertainment-Industrie, darunter Schauspielerinnen und Schauspieler, Sängerinnen und Sänger, Stuntfrauen und -männer oder auch Synchronsprecherinnen und -sprecher.

Von SpotOn am 13. Juli 2023 - 13:06 Uhr