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Keine Einigung

Hollywood-Schauspieler treten in Streik

Der Schauspielerstreik in Hollywood ist beschlossene Sache. Das ergab eine Abstimmung der US-Schauspielergewerkschaft. Zuvor hatten Autorinnen und Autoren ihre Arbeit niedergelegt.

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Die Gewerkschaftsvorsitzende Fran Drescher (Mitte) bei einer Demo.
Die Gewerkschaftsvorsitzende Fran Drescher (Mitte) bei einer Demo. imago images/Cover-Images

Die Verhandlungen der US-Schauspielergewerkschaft mit dem Verband der TV- und Filmproduktionsunternehmen sind zum Erliegen gekommen. Eine entsprechende Frist ist ohne eine Einigung verstrichen. Für den Donnerstagmorgen hatte deshalb die Screen Actors Guild - American Federation of Television and Radio Artists (SAG-AFTRA) eine Abstimmung zu einem möglichen Streik angekündigt. Das Ergebnis wurde bei einer Pressekonferenz in Los Angeles mitgeteilt.

Wie «Deadline» berichtet, hat der Vorstand der SAG-AFTRA heute Morgen einstimmig dafür gestimmt, den ersten Streik der Gewerkschaft gegen die Film- und Fernsehindustrie seit 1980 zu starten. Das gaben der Verhandlungsführer Duncan Crabtree-Ireland und die Gewerkschaftsvorsitzende Fran Drescher (65) bekannt. Der Streik soll ab Mitternacht beginnen und in allen grossen Studios soll es ab 14. Juli Streikposten geben.

Erster Doppelstreik seit mehr als 60 Jahren

Nach mehr als vierwöchigen Verhandlungen zeige sich die Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) laut SAG-AFTRA nicht gewillt, in Bezug auf Schlüsselforderungen der Gewerkschaft einen «fairen Deal» einzugehen. Teil der Verhandlungen waren neben der direkten Entlohnung schauspielerischer Leistungen unter anderem auch der mögliche künftige Einsatz von Künstlicher Intelligenz. So wird befürchtet, dass Daten erfasst werden könnten, um künstlich erzeugten Figuren - etwa für Fortsetzungen eines Films oder einer Serie - Leben einzuhauchen, ohne dass der Darsteller oder die Darstellerin dafür entlohnt werden.

Auch Stars waren schon auf der Strasse

Zahlreiche Schauspielerinnen und Schauspieler, darunter auch grosse Namen, haben zuvor bereits die Writers Guild of America (WGA) unterstützt, die Anfang Mai in den Streik trat. «Two and a Half Men»-Star Jon Cryer (58) und Rob Lowe (59) gingen beispielsweise für die streikenden Drehbuchautorinnen und -autoren mit auf die Strasse. Auch Amanda Seyfried (37) oder Elizabeth Olsen (34) zeigten Solidarität mit ihren Entertainment-Kolleginnen und -Kollegen. Es ist das erste Mal seit 1960, dass Schauspieler und Autoren gleichzeitig streiken.

«Beleidigend und respektlos»

Die Gewerkschaftsvorsitzende Fran Drescher (65) teilte mit, dass man eine Abmachung aushandeln wollte, «die ausreichend die Bedürfnisse der Künstler» abdecken würde. Die Antworten der AMPTP auf die wichtigsten Angebote in diesen Fragen seien jedoch «beleidigend und respektlos» gegenüber des Beitrages der Gewerkschaftsmitglieder für die Industrie.

Auf Seiten der AMPTP, der mehr als 350 Unternehmen aus dem TV-, Film- und Streaminggeschäft angehören, sei man laut eines Statements, das dem Branchenportal «Deadline» vorliegt, unterdessen «zutiefst enttäuscht». Man habe sich bei der Gewerkschaft entschlossen, die Verhandlungen abzubrechen. Der Verband habe angeblich bei Gagen und weiteren Vergütungen Zugeständnisse historischen Ausmasses gemacht.

Die SAG-AFTRA vertritt rund 160.000 Menschen aus der Entertainment-Industrie, darunter Schauspielerinnen und Schauspieler, Sängerinnen und Sänger, Stuntfrauen und -männer oder auch Synchronsprecherinnen und -sprecher.

Von SpotOn am 14. Juli 2023 - 08:00 Uhr