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  4. Christian Stucki spricht vor seinem letzten Schwingfest in Lyss über seinen Rücktritt, seine Gefühle und sein neues Leben

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Ein letztes Mal steigt Christian Stucki in die Zwilchhosen – danach ist Schluss. Im SI.Talk verrät der Schwingerkönig, weshalb sein Rücktritt ein bisschen eine Notlösung ist, spricht über seine Zukunft als Teilzeit-Hausmann und erklärt, weshalb seine Karriere als «Grand-Slam»-Schwinger ohne seine Frau nicht möglich gewesen wäre. Sina Albisetti
Christian Stucki im SI.Talk

«Meine Frau musste mich oft entbehren»

In Lyss stieg Schwing-Star Christian Stucki zum letzten Mal ins Sägemehl. Im SI.Talk spricht er über seinen Rücktritt, erklärt seine Emotionen und erzählt, wie sein Leben nach der Schwing-Karriere aussehen soll.

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Anfang Juni ist Schwing-Star Christian Stucki (38) am Seeländischen Schwingfest in Lyss zum allerletzten Mal in seiner grossen Karriere ins Sägemehl gestiegen. «Das Seeländische ist ist mir extrem wichtig, weil es in meiner Heimatgemeinde stattfindet», sagt Stucki im SI.Talk. Dieses Schwingfest sei auch darum die perfekte Bühne für seinen Rücktritt, weil er dort noch nie als Sieger hervorging. Bescheiden sagt er: «Ich trete mit dem Olympischen Gedanken an – dabei sein ist alles!»

«Manchmal fühle ich mich wie 80, manchmal wie 25»

Hauptgrund für den Abschied vom Schwingen ist die Gesundheit. «Spitzensport, besonders Zweikampfsportarten, sind nicht immer so gesund für den Körper», so Stucki. Aber auch das Alter habe den Entscheid beeinflusst, denn manchmal fühle er sich wie 80, an guten Tagen aber auch wie 25 – «je nachdem, wie mein Körper gerade mitmacht.» Das Wichtigste sei aber, dass er selbstbestimmt abtrete und nicht aus gesundheitlichen Gründen dazu gezwungen werde. Dennoch war der Moment, als er seinen Rücktritt bekannt gab, sehr emotional. «Als die Meldung auf Instagram rausging, kam mir schon eine Träne», gibt er zu. 

«Mir wird das Zusammensein mit den Schwingkollegen fehlen», sagt Christina Stucki auf die Zeit nach dem Rücktritt angesprochen. Freie Sonntage zu haben und nicht für Trainings oder Wettkämpfe durch die halbe Schweiz fahren zu müssen, werde er jedoch nicht sonderlich vermissen. Ohne das Schwingen wird er sich etwas mehr Zuhause engagieren können – Vollzeit-Hausmann zu werden, kann er sich aber nicht vorstellen. Ganz sicher wird sich Stucki aber vermehrt seiner Paradedisziplin, dem Kochen, widmen – auch wenn seine Kinder ob seinen Kreationen manchmal die Nase rümpfen. 

Wird Christian Stucki wieder arbeiten müssen?

«Wir Schwinger haben mittlerweile einen recht anständigen Verdienst, das Geld wird aber nicht mein ganzes Leben lang reichen und ich muss mir irgendwann wieder einen Job suchen müssen», sagt Christian Stucki. Der Arbeitssuche blickt er entspannt entgegen: «Ich habe aber keine Angst, dass ich nichts finden werde.» 

Wie seine Zukunft nach dem Schwingen genau aussieht, wie er seiner Meinung nach den Schwingsport geprägt hat, welchen Anteil Stuckis Ehefrau Cécile an seinem Erfolg hat und wie er ohne das Schwingen in Form bleiben will – das und mehr erzählt er im SI.Talk der Schweizer Illustrierten. 

 

Von Sina Albisetti und lme am 9. Juni 2023 - 17:15 Uhr