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Liebe im Temporausch

Shiffrin und Kilde sind das coolste Paar im Skizirkus

Wie viel Erfolg darfs sein? Das Liebes-Traumpaar des Skisports räumt auf der Piste ab. Daneben gewinnen Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde durch ihr offenes und authentisches Auftreten noch mehr Herzen.

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Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde, Ski Alpin, 2022

Auf Social Media posten die beiden Skiprofis fleissig private Bilder.

Instagram

An der Ski-WM vor zwei Jahren in Cortina (I) prangt in einem Geschäft riesig ein Werbebild von Aleksander Aamodt Kilde, daneben ein ebenso grosses von Mikaela Shiffrin. Dazwischen: der Hashtag #lovehasnolimits, also «Liebe hat keine Grenzen». Beide erhalten daraufhin Nachrichten von ihren Teamkollegen mit Sprüchen oder Kommentaren, wie gut sie beide doch zusammenpassen würden. Was niemand weiss: Der Norweger und die US-Amerikanerin treffen sich zu dieser Zeit tatsächlich bereits, stehen am Anfang ihrer Liebesbeziehung – und amüsieren sich köstlich über die Nachrichten.

Rumblödeln und Liebeserklärungen

Zwei Jahre später ist wieder WM, diesmal in den französischen Alpen, in Méribel sowie Courchevel. Und Kilde (30) und Shiffrin (27) sind längst ein so etabliertes wie gefragtes Paar im Skizirkus. So unfassbar ihre Leistung auf den Ski manchmal ist, so nahbar zeigen sie sich als Pärchen daneben. Sie filmen sich beim Blödeln und Grimassenschneiden, Tanzen, Singen, in den Ferien am Pool, beim gemeinsamen Konditionstraining, und sie geben ab und zu auch Doppelinterviews. Die beiden haben keine Hemmungen, öffentliche Liebeserklärungen zu machen oder voneinander zu schwärmen – ohne dass es aufgesetzt oder kitschig wirkt. Einfach nur wie ein normales junges Paar. «Wir wollen offen und ehrlich sein», sagt Kilde bei «Servus TV» zu diesem Thema. «Es ist auch schön, unsere Seiten als Mensch und nicht nur als Skifahrer zu zeigen.» Shiffrin ist der Meinung, dass sich die Leute noch mehr für sie als Paar interessieren würden, wenn sie versuchten, etwas zu verbergen. «Natürlich gibt es auch Dinge, die wirklich privat sind. Aber wir haben so viel Spass zusammen und posten das dann eben.»

Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde

Sie können Galaauftritte ebenso wie Blödelvideos: Aleksander Kilde und Mikaela Shiffrin an den amerikanischen ESPY Awards.

Mike Dawson

Covid gestaltet das Kennenlernen zwar schwierig, doch die beiden merken schnell, dass die Chemie stimmt. Zudem können sie sportlich voneinander profitieren. Zurzeit sind beide im Ski-Hoch: Shiffrin hat ihre alte Dominanz wiedergefunden; ihr fehlt noch ein Weltcupsieg, um den Fabelrekord des Schweden Ingemar Stenmark von 86 Siegen einzustellen – das könnte nach der WM an den Rennen in Crans-Montana VS geschehen. Und Kilde liegt im Gesamtklassement zwar hinter Marco Odermatt an zweiter Stelle, hat aber wie der Schweizer einen sensationellen Winter: Sieben Siege fuhr er diese Saison bereits ein. Die beiden Gesamtweltcup-Gewinner Kilde und Shiffrin teilen ihre Erfahrungen in allen Bereichen. Das reicht von technischen Finessen bis hin zur Beobachtung, wie der andere mit gewissen Situationen des Rennfahrerlebens umgeht, im Alltag oder unter Druck. Sie geben einander Tipps und fordern sich auf spielerische Weise heraus. Er bewundert ihre detailbewusste Art, wie sie trotz Dominanz immer wieder etwas findet, das sie verbessern kann. «Sie inspiriert mich jeden Tag.»

Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde

Training gibts immer: Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde in den «Ferien».

Instagram

Und sie findet, er sei einfach «der beste Mensch», so positiv eingestellt, dass er immer die guten kleinen Dinge sehe. Als die erfolgsverwöhnte Shiffrin vor einem Jahr bei den Olympischen Spielen in Peking keine einzige Medaille gewinnt, ja dreimal ausscheidet, schafft es Kilde, gleichzeitig für seine Freundin da zu sein und trotzdem selber noch zwei Medaillen zu holen. Denn das sei auch umgekehrt der Fall. «Die Athletin Mikaela ist grossartig. Aber die Person ist noch viel grösser», sagt Kilde in einer Dokumentation über sich im norwegischen Fernsehen. «Sie ist so fürsorglich, kümmert sich um mich und die Menschen um sie herum. Begegnet jedem mit einem Lächeln. Und natürlich ist absolut verrückt, was sie auf den Ski macht.»

Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde, Ski Alpin, 2022

Mit Mikaelas Mutter Eileen feiern Kilde und Shiffrin Silvester 2022.

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Die Energie, die Shiffrin aus der Beziehung mit Kilde zieht, hilft ihr, mit dem nach wie vor schmerzhaften Verlust ihres Vaters umzugehen. Skifahren war Jeffs und ihr gemeinsames Ding. Ihre Karriere danach weiterzuführen, fiel ihr schwer. Doch Skifahren ist eben auch das, was sie am glücklichsten macht. Und dies teilt sie nun mit jemandem, der ebenso tickt wie sie. Manchmal hätten sie fast das Gefühl, sie seien dieselbe Person, sagten sie mal in einem Interview. Kilde scheint es ab und an gar nicht fassen zu können. «Zum Glück hat sie sich auch in mich verliebt. Ich muss mich manchmal in den Arm kneifen.» So könnte man heute ganz offiziell in einem Geschäft ihre beiden Bilder nebeneinander aufhängen. Mit einem Hashtag, der gerne verwendet wird, wenn man einem besonders liebenswerten oder bewundernswerten Paar zusieht: #couplegoals. Pärchenziele.

COURCHEVEL, FRANCE - MARCH 20: Mikaela Shiffrin of Team United States wins the globe in the overall standings, Aleksander Aamodt Kilde of Team Norway wins the globe in the super G and downhill standings during the Audi FIS Alpine Ski World Cup Women's Giant Slalom on March 20, 2022 in Courchevel, France. (Photo by Paul Brechu/Agence Zoom/Getty Images)

Glück in der Liebe, Erfolg im Spiel: Zehn Kristallkugeln hat Shiffrin gewonnen, Kilde bisher drei.

Getty Images
Von Eva Breitenstein am 18. Februar 2023 - 08:00 Uhr