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Tourenski

Zurück zum Ursprung

Séverine Pont-Combe gehört zu den besten Skibergsteigerinnen. Ihren Spuren kann man in Crans-Montana folgen.

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Wallis Tourenski Crans-Montana

Der Rando Parc in Crans-Montana bietet 15 unterschiedliche Routen. Hier können Anfänger ihre ersten Schritte auf Tourenski machen, und Profis finden Routen, die bestes Training für grosse Rennen sind. Die Strecken sind gesichert, werden aber nicht präpariert.

David Carlier

Séverine Pont-Combe ist eine der ganz Grossen in einer Sportart, die wenig Beachtung findet: im Skibergsteigen oder Skialpinismus, wie es offiziell genannt wird. Ja, es ist das, was man sich vorstellt. Auf Tourenski und Fellen erklimmt man sonst nicht zugängliche Berge und kann als Belohnung eine Spur in den Schnee ziehen, in dem vielleicht noch nie jemand war oder doch zumindest erst sehr wenige. Das tönt anstrengend? Ja, das ist es auch. Vor allem wenn man sich in einen Wettkampf stürzt und beispielsweise die legendäre Patrouille des Glaciers im Wallis absolvieren will. Séverine Pont-Combe hat genau das getan und mit ihren Mannschaftskolleginnen die Patrouille des Glaciers gleich viermal gewonnen (2006/2008/2012/2014), zweimal in Rekordzeit. Noch vor zwei Jahren kämpfte sie sich auf den zweiten Platz. Auch bei der Pierra Menta in Savoyen, neben der Patrouille das härteste Rennen, gewann sie 2019 und stand siebenmal auf dem Podest. Dazu kommen ein Weltmeistertitel und zahlreiche Spitzenränge. Heute trifft man sie in ihrer Heimat Crans-Montana an – im Rando Parc, wo Gross und Klein, Alt und Jung sich von ihrer Leidenschaft anstecken lassen.

Wallis Tourenski Crans-Montana

Séverine auf einer Kontrolltour.

David Carlier

«Wichtig ist leichtes Material. Vor allem bei Kindern ist das wichtig. Mieten und testen lohnt sich»

Zusammen mit ihrem Mann Nicolas Combe wollte sie das Tourenskifahren für alle möglich machen. «Dabei wurden wir von Crans-Montana Tourismus, den Bergbahnen und Crans-Montana Exploitation unterstützt. Erst diese Zusammenarbeit machte es möglich, unseren Traum zu verwirklichen», sagt Séverine Combe-Pont. 15 unterschiedlich schwere Routen von Blau bis Schwarz stehen den Gästen nun zur Verfügung. «Jede und jeder sollte es unbedingt mal ausprobieren», rät sie. «Man kehrt zurück zum Ursprung des Wintersports: Mit Fellen unter den Ski geht man in seinem ganz eigenen Tempo und Rhythmus abseits der Pisten den Berg hinauf.» Klar, in einem Wettkampf sei es oft hart gewesen, aber sie habe sich immer damit gerettet, dass sie sich gesagt habe: «Welch ein Glück ich doch habe, in freier Natur mit eigener Kraft vorwärtszukommen.»

Für Anfänger hat sie folgende Tipps: «Das Material sollte leicht sein. Es braucht keine Spitzensportausrüstung, aber die richtige.» Am besten miete man das erste Mal das Material, so könne man auch testen, womit einem am wohlsten sei. Und dann, auch wichtig: «Es geht um die Ruhe, das Spüren des Körpers und den Genuss. Die blauen Strecken sind für alle geeignet, erst danach auf eine schwerere wechseln. «Sonst verliert man die Freude.» Auch für Kinder ist das Tourenskifahren ideal. Die Combes haben zwei Töchter, die von klein auf mit auf die Routen gingen. Und im Dorf halten Séverine Combe-Pont und ihr Mann jeden Mittwoch ein Kindertraining ab, das sehr beliebt ist.

Auch der Tourismusdirektor von Crans-Montana, Bruno Huggler, liess sich anstecken. «Dank Séverine waren wir bei den Ersten, die einen Rando Parc angelegt haben. Das hat mich motiviert.» Unter kundiger Führung machte sich Huggler für die Kleine Patrouille des Glaciers von Arolla nach Verbier fit. «Wir sehen, dass sich immer mehr für Tourenski interessieren. Vor allem jetzt ist es der ideale Sport: Man ist draussen, meidet Menschenmengen, ist in der freien Natur und kann trotzdem eine schöne Abfahrt auf der Piste geniessen.» Mehr als 40 Kilometer gesicherte Wege umfasst der Rando Parc in Crans-Montana. Fortgeschrittene wählen die Tour La X’trême mit 3000 D+ und vier Anstiegen – falls man in Séverines Fussstapfen treten will. www.crans-montana.ch

Wallis Tourenski Crans-Montana

Die Karte des Parks, der 15 gesicherte Strecken umfasst. Ist man am Morgen die Erste, legt man die Spur.

David Carlier
Wallis Tourenski Crans-Montana

Auch Ausruhen, Aussicht geniessen und Verpflegung sind im Rando Parc wichtig. Séverine Pont-Combe und ihr Mann haben ihn gestaltet.

David Carlier
Weitere Destinationen mit Rando Parcs

Arolla
QR-Codes zum Zeitvergleich
Die gesicherte und markierte Skitouring-Piste Arolla Rando verläuft entlang der Skipiste Fontanesses bis zum Bergrestaurant Buvette 3000 auf circa 4,5 Kilometern. Je nach Rhythmus dauert der Aufstieg 1,5 bis 2,5 Stunden. Leitpfosten mit QR-Codes erlauben, die Zeit zu messen und über die Applikation Evotrail mit anderen Sportlerinnen und Sportlern zu vergleichen. Der Parcours der Bergbahnen von Evolène zwischen Lannaz und Chemeuille ist immer am Mittwochabend offen. www.arolla.com

Nendaz
Neu auch in Nendaz
Nendaz bietet diesen Winter erstmals vier Skitourentrails mit einer Gesamtlänge von 15 Kilometern. Die in Zusammenarbeit mit Movement Skis realisierten Touring Tracks sind ausgeschildert und in drei Schwierigkeitsstufen (Blau, Rot, Schwarz) unterteilt. Die Tracks starten in Haute-Nendaz beziehungsweise Siviez. Die Abfahrt erfolgt über die Skipisten. www.nendaz.ch

Vercorin
Jeden Dienstag nachts geöffnet
Der neue Skitourenpark St-Luc, Chandolin und Vercorin bietet zwei markierte mittlere Routen mit einem Höhenunterschied von je 1000 Metern. Der Aufstieg endet im Bergrestaurant Crêt-du-Midi. Die Touringrouten führen über die Tracuit-Alp oder durch den Eingang zum Vallon de Réchy. Die Piste Vercorin–Crêt-du-Midi ist jeden Dienstagabend bis 22 Uhr für nächtliches Tourenskifahren geöffnet. www.valdanniviers.ch

Verbier
Auf über 2200 Metern
Verbier bietet sieben gesicherte Tou-ring Tracks. Länge und Anforderungsniveau sind unterschiedlich – zwischen 1,5 und 3,5 Stunden mit Anstiegen bis zu 1000 Höhenmetern. Die Pisten reichen teilweise bis über 2200 Meter. Die gesicherte Piste von La Barmasse bis zur Cabane Brunet ist eine Teilstrecke des Skitourenrennens Intégrale du Rogneux. Der Sektor Savoleyres sowie das Restaurant Savoleyres bleiben ab Januar für nächtliche Skitouren jeweils bis 21 Uhr geöffnet. www.verbier.ch

Torgon
Gespurt und gesichert
Der Skitourenpark von Torgon bietet drei gespurte und gesicherte Tourenskistrecken in verschiedenen Schwierigkeitsgraden (Blau, Rot und Schwarz). Die insgesamt 15 Kilometer langen Strecken eignen sich für Anfänger wie auch für Fortgeschrittene. Auch Familien sind hier herzlich willkommen. Die Touren dauern zwischen 1,15 und 1,45 Stunden. www.torgon.ch

Morgins
Ideal zur Einführung
Der Rando-Parc powered by Movement Skis in Morgins im Gebiet Portes du Soleil richtet sich an Tourenskifahrer aller Stärkeklassen mit zwei blauen, drei roten und einer schwarzen Piste. Die Touren dauern zwischen 1,5 und rund 3 Stunden und bewältigen bis zu 600 Höhenmeter. Der ideale Rahmen für die Einführung ins Tourenfahren im schweiz-französischen Skigebiet am Massiv der Dents-du-Midi. www.regiondentsdumidi.ch

Veysonnaz
740 Meter Höhenunterschied
Die Route startet bei Mayens-de-l’Ours und ist ein gelb und schwarz markierter Weg. Der Aufstieg über 740 Höhenmeter erfolgt ausserhalb der Pisten und führt rund zwei Stunden zwischen Chalets und Wald hindurch. Auf der Piste des Mayens gibt es von Dezember bis Ende März jeden Dienstag von 17 bis 21.30 Uhr eine Nachtwanderung auf einer nicht gepisteten Strecke. Für den zweistündigen Aufstieg benötigen Sie eine Stirnlampe. Das Restaurant Mont-Rouge bleibt extra bis 21.30 Uhr offen. www.veysonnaz.ch

Anniviers
Von Profis erstellt
Das Skigebiet St-Luc/Chandolin bietet 27 Kilometer markierte Strecken für alle Niveaus und über 4000 Meter Höhenunterschied! Instand gehalten werden die Strecken von zwei namhaften Athleten: Florent Troillet, dem Weltmeister und Gewinner der Patrouille des Glaciers, und Maximilien Drion, dem Sieger der Petite Patrouille des Glaciers 2018. www.valdanniviers.ch

Les Marécottes
Ganz gemütlich aufwärts
Ab La Chaulée im Trienttal startet die in drei Teilen zu absolvierende Strecke – La Chaulée d’en bas, La Chaulée d’en haut und La Chaulée neuve. Ein Teil ist leicht zu bewältigen, der andere etwas schwerer. Der Weg ist gänzlich in Rosa markiert und befindet sich ausserhalb der Skipisten – mit Ausnahme einiger signalisierter Querungen. Für die gesamte Strecke ist bei mittlerem Rhythmus mit rund 2,5 Stunden zu rechnen. www.telemarecottes.ch

Monique Ryser
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Von Monique Ryser am 11. Dezember 2020 - 12:42 Uhr