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COVER-STORY DER NEUEN STYLE

Besser zu zweit

Model Manuela Frey, 26, und Influencerin Alisha de Munk, 19, teilen das Aussehen, denselben Traumberuf und eine frische Freundschaft. «Style» interviewte das schöne Duo im Glarner Freiberg Kärpf.

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Chris Tribelhorn

Manuela vorne im Neckholder-Gilet CHF 2900.–, Oversize-Ballonhosen aus Wolle/ Kaschmir CHF 3900.–, Wollschal CHF 750.–, alles Louis Vuitton. Uhr Omega Seamaster Aqua Terra CHF 6600.–. Alisha trägt eine Lammlederjacke, CHF 6500.–, und eine hochgeschnittene Hose, CHF 2500.–, beides Louis Vuitton.

Chris Tribelhorn

Manuela Frey und Alisha de Munk, ihr seht euch verblüffend ähnlich, obwohl ihr nicht verwandt seid. Erschreckt euch das?

Manuela Frey: Ich habe vorhin die Fensterspiegelung bemerkt und dachte für einen Moment, das bin ich. Dabei war es Alisha. Darum: Ja, es ist definitiv komisch!
Alisha de Munk: Wir sollten mal prüfen, ob sich unsere Brüder auch ähneln. Dann schulden uns unsere Eltern aber eine Erklärung. (Lacht.)

Wie habt ihr euch kennengelernt?

Alisha de Munk: Wir sind uns gegenseitig auf TikTok gefolgt. Plötzlich haben mich Leute auf unsere Ähnlichkeit aufmerksam gemacht. Wir haben angefangen, einander zu schreiben und uns bei den Swiss Music Awards 2023 zum ersten Mal gesehen.

Fazit nach dem ersten Treffen: Seht ihr die Ähnlichkeit?

Manuela Frey: Auf jeden Fall! Wir gleichen uns auch charakterlich. Alisha nimmt ihre Arbeit ernst und ist bereits im jungen Alter sehr selbstständig.

Siehst du in Alisha dein jüngeres Ich?

Manuela Frey: Absolut. Alisha ist meine kleine Schwester.

Zwischen euch liegen sieben Jahre Altersunterschied. Inwiefern macht sich das in eurer Freundschaft bemerkbar?

Alisha de Munk: Gar nicht, wie ich finde.
Manula Frey: Man würde meinen, dass ich den Altersunterschied eher spüre, dem ist nicht so. Alisha ist sehr reif. Einzig in Sachen TikTok merke ich, dass ich etwas älter bin als sie.

Wärst du gerne nochmals in Alishas Alter?

Manuela Frey: Nein, ich bin gerne 26. Das ist ja noch kein Alter, doch werde ich endlich ernst genommen. Ich weiss, was ich will, und kann das so kommunizieren. Ausserdem buchen mich heute ganz andere Marken als früher.

Würdest du heute etwas anders machen?

Manuela Frey: Ja, ich würde nicht nach New York ziehen und mich darauf konzentrieren, eine Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden. Ich hatte keine Teenagerzeit. Als ich die später nachholen wollte, vernachlässigte ich meine Karriere, was mich einen Job bei Victoria’s Secret kostete. Das ist hart, aber es passiert alles aus einem Grund.

Hand aufs Herz: Eure Kombi ist profitabel in der Modewelt, auch in den sozialen Medien. Vermarktet ihr eure Freundschaft?

Alisha de Munk: Zentral ist, dass wir befreundet waren, bevor wir miteinander gearbeitet haben.
Manuela Frey: Die freundschaftlichen Gefühle sind real. Wir geben uns Ratschläge in Liebesbeziehungen, lachen viel. Klar profitieren wir gleichzeitig voneinander. Ich kann von Alisha lernen und sie von mir. Ausserdem bin ich dabei, mit meinem Management eine Agentur zu gründen, die junge Talente unterstützt. Alisha wird dazugehören.

Eure Ähnlichkeit könnte in der Modelbranche zum Verhängnis werden. Da spürt ihr kein bisschen Konkurrenz?

Manuela Frey: Überhaupt nicht. Ich finde es sinnlos, anderen den Erfolg nicht zu gönnen. Das ist leider nicht in jeder Freundschaft selbstverständlich. Ich würde mich freuen, wenn Alisha auf Billboard-Plakaten zu sehen ist.
Alisha de Munk: Es bringt mich im Leben viel weiter, wenn ich andere unterstütze, statt mich mit ihnen zu vergleichen.

Alisha, ertappst du dich dabei, Druck auf dich selbst auszuüben, wenn du auf Manuelas Karriere blickst?

Alisha de Munk: Manuela ist ein Vorbild für mich. Klar bewundere ich, was sie alles erreicht hat. Doch ich lasse mich nicht stressen.
Manuela Frey: Du hast dafür die Matura. Wir feiern unterschiedliche Erfolge.

Marken arbeiten oft mit Social-Media-Persönlichkeiten wie Alisha zusammen. Nervt dich das als Model, Manuela?

Manuela Frey: Alisha und alle anderen Influencer haben sich ihre Reichweite selbst aufgebaut. Es ist ein enormer Aufwand und schwierig, relevant zu bleiben in einer Welt, die so schnelllebig ist. Ich finde es schön, dass man heutzutage schneller mit Erfolg belohnt wird, wenn man es richtig macht.

Hättest du dir gewünscht, dass Instagram und Co. bei deinem Karrierestart bereits so relevant wie heute gewesen wären?

Manuela Frey: Gerade als ich 2013 den Rekord für die meistgelaufenen Fashion Weeks geknackt habe, hätten mir Social Media sicherlich Reichweite eingebracht. Damals habe ich fünf Jahre gebraucht, bis ich 10 000 Abonnenten hatte. Andererseits muss man ständig aufpassen, was man preisgibt.

Warum sind Follower so wichtig für eure Karrieren?

Alisha de Munk: Sie können dem Selbstvertrauen helfen, gleichzeitig aber das Gegenteil verursachen. Die Reichweite kann unter anderem wichtig sein für Partnerschaften mit Marken.

Wie pflegt ihr eure Freundschaft in eurem turbulenten Alltag?

Alisha de Munk: Wir schreiben uns oder schicken uns lustige Memes.
Manuela Frey: Genau. Als Nächstes muss ich deine Eltern kennenlernen. Bei dieser Freundschaft habe ich ein ganz gutes Gefühl.

Welchen Tipp würdet ihr euch gegenseitig auf den Weg geben?

Alisha de Munk: Du bist so positiv, das bewundere ich. Zieh dein Ding durch. Ich glaube an dich und die Agentur, die du aufbaust.
Manuela Frey: Bleib dir selbst treu. Hör auf deine Intuition, gerade was Fotograf*innen oder Kund*innen anbelangt. Nimm diese Branche nicht immer so ernst, denn nicht alles, was glänzt, ist Gold.

Die Modestrecke zum Interview sowie weitere Shootings, Interviews und Inspirationen findet Ihr in der aktuellen Style-Ausgabe.

Chris Tribelhorn

«Bei dieser Freundschaft habe ich ein ganz gutes Gefühl.» – Manuela, vorne: Jacke aus Wolltweed und Bermudas mit abnehmbaren Kamelienblüten und Schmuckknöpfen, Stiefel und Halskette. Alisha im Jumpsuit aus Kaschmir und Seide, Alpaka-Pulli in Spitzenoptik, Ohrringe, alles Chanel. Preise auf Anfrage. Rechte Seite: Reversibler Vegan-Fellmantel von Ezgi Cinar, CHF 3600.–, Wildleder-Bermudas von Hermès, CHF 5500.–, Wollpulli von H&M Studio, CHF 62.95, Sabots von Inuikii, CHF 280.–, Muschelkette von Pilar do Rio, CHF 90.–.

Chris Tribelhorn
Von Vanessa Nyfeler am 8. Oktober 2023 - 10:00 Uhr