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Bald geht das neue Schuljahr los

Drei Dinge, die Kinder vor dem Schuleintritt üben sollten

Vor dem Eintritt in die erste Klasse noch schnell Zahlen und Buchstaben büffeln – das ist nicht nötig. Es sind andere Dinge, die sie pünktlich zur Einschulung beherrschen sollten.

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An adorable, confident child in a school uniform leans far across the desk and looks directly into the camera with a huge smile. She holds a pencil and is surrounded by markers. Space for copy.

Lesen, Schreiben und Rechnen müssen die Kinder vor dem Schuleintritt nicht können. Es sind andere Fähigkeiten, die am ersten Schultag beherrscht werden sollten.

Getty Images

Im August starten in der Schweiz wieder tausende Erstklässlerinnen und Erstklässler in mindestens neun abenteuerliche Schuljahre. Gehört euer Kind dazu? Dann könnt ihr schon mal mit dem Üben beginnen.

Wieviele Zahlen und Buchstaben muss ein Kind bei Schuleintritt kennen?

Wir sprechen nicht von Lesen und Rechnen. Zwar hilft es einer Lehrperson, wenn ihre Schülerinnen und Schüler zum Beginn der 1. Klasse bereits den eigenen Namen in Druckschrift erkennen und bis zehn zählen können. Aber Bedeutung und Einsatzmöglichkeiten von Buchstaben und Zahlen zu vermitteln, gehört klar zum Bildungsauftrag, den die Schule wahrnimmt. 

Es sind andere Kompetenzen, die einem Kind (und seiner Lehrperson) den Start in den Schulalltag erleichtern. Diese drei Skills sollte ein Kind beim Eintritt in die erste Klasse beherrschen: 

1. Schuhe binden

Sich die selbst die Schnürsenkel zu binden, sollte ein Kind bis spätestens zu Beginn der ersten Klasse beherrschen. Denn will eine Lehrperson den Stundenplan mit einer Horde +/- Sechsjähriger bewältigen, bleibt keine Zeit mehr, sich auch noch darum zu kümmern. Ausserdem besteht – leider immer noch – ein gewisses Hänselpotenzial auf dem Pausenhof, wenn ein Kind damit auffliegt, dass es das noch nicht kann.

Es kann auch vorkommen, dass ein Kind, das mit dem Schuhebinden noch nicht so schnell ist, wie die anderen, den Heimweg alleine bewältigen muss, weil die anderen nach Schulschluss immer ganz schnell auf und davon rennen. Das ist selten böse gemeint – aber für ein betroffenes Kind dennoch schade. Denn der Schulweg ist ein wichtiges Lernfeld für soziales Verhalten. Hier wachsen Freundschaften, hier bewältigt man Abenteuer gemeinsam. 

Je effizienter ein Kind seine Schuhe im Schulalltag an- und ausziehen kann, desto bester. Ein Kind gezielt darauf vorzubereiten, macht absolut Sinn und wird ihm unangenehme Situationen ersparen. Das Gute ist: Schnürsenkelbinden lässt sich auch kurzfristig noch erlernen. Um den Rücken zu schonen, einfach ein paar Schnürsenkel-Schablonen wie im Video anfertigen: 

Wer etwas länger Zeit braucht, um das Binden zu üben, kann heutzutage zum Glück auf Klettverschlüsse ausweichen. 

2. Selbständig an- und umziehen

Ab der ersten Klasse ist im Schulalltag auch das Unterrichtsfach Sport vorgesehen. Ein Kind sollte sich dafür ohne Hilfe ordentlich umziehen können.

Doch der Sportunterricht ist nicht der einzige Bereich, in dem ein Kind im Schulalltag seine Kleidung selbständig im Griff haben muss. Es fängt schon am Morgen in der Garderobe an: Um seine Siebensachen beisammen zu halten, profitiert ein Kind davon, wenn wir ihm zeigen, wie es seine Jacke ordentlich aufhängt und wie es seine Mütze im Ärmel verstauen kann, damit sie nicht verloren geht.

Im Primarschulalter haben manche Kinder noch Mühe mit der Feinmotorik. Es fällt ihnen beispielsweise schwer, Latzhosen selbständig hochzuziehen oder einen Hosenknopf zu verschliessen. Im Schulalltag kann daraus eine Hemmung vor dem Toilettengang entstehen. Eltern können ihr Kind durch Üben – und eine praktische Kleiderwahl – dabei unterstützen, dass der Schulalltag problemlos läuft. 

3. Schulweg trainieren

Wie bereits erwähnt ist der Schulweg ein wichtiges Lernfeld für Kinder. Hier eröffnet sich ein völlig neuer Entwicklungsraum für unsere Erstklässlerinnen und Erstklässler. Es ist deswegen wichtig, dass sie den Schulweg selbständig zurücklegen können und dürfen.

Schulwegsicherheit

Kinder, die sichtbar sind, sind automatisch auch sicherer auf dem Schulweg. 

Getty Images/Maskot

Damit das gut geht, ist eine wiederholte Schulwegbegehung bereits vor der Einschulung sinnvoll. Egal, ob das Kind den Weg zu Fuss oder mit einem Hilfsmittel zurücklegt, empfehlen Expertinnen und Experten, den Schulweg mehrmals mit dem Kind abzugehen, dabei Gefahrenquellen zu identifizieren und dem Kind das Richtige Verhalten im Strassenverkehr zu erläutern. Übung macht den Meister!

Weitere Tipps für einen sicheren Schulweg: 

1. Alternativen vergleichen: Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste. Findet raus, ob es einen Umweg gibt, der für mehr Sicherheit sorgt. Meidet nach Möglichkeit vielbefahrene Strassen und Kreuzungen. 

2. Übergänge begleiten: Schwierige Strassenüberquerungen brauchen Begleitung. Denn gerade in der Gruppe sind Kinder manchmal ganz schön ablenkbar. Ist der Schwierigkeitsgrad eines Schulwegs aufgrund der Verkehrssituation, der Länge oder anderer Faktoren nicht zumutbar, können Eltern sich dagegen wehren. Denn mit der Schulpflicht erhält ein Kind auch das Recht auf einen zumutbaren Schulweg. Dafür ist die Gemeinde zuständig. Mehr Infos gibts unter diesem Link

3. Sichtbar sein: Nur, weil ein Kind nach dem Kindergarten keinen «Lüchzgi» mehr anziehen muss, ist es im Strassenverkehr ohne nicht plötzlich sichtbarer. Wie viel Unterschied eine gute Sichtbarkeit durch farbige Kleidung, Leuchtwesten oder reflektierende Elemente macht, erfahrt ihr bei der BFU – Beratungsstelle für Unfallverhütung. Oder ihr könnt es selbst testen in der Ausstellung «SEE YOU» des Verkehrshauses Luzern. 

Weitere Tipps für einen sicheren Schulweg findet ihr hier

Von KMY am 10. Juni 2023 - 07:00 Uhr