Es sind überraschend ehrliche Töne, die Prinzessin Sofia von Schweden, 35, in der Dokumentation «Princess Sofia – Project Playground» auf dem TV-Sender «TV4» anstimmt. Die Frau von Prinz Carl Philip, 41, spricht über die harte Zeit, als sie als Normalo in die royale Familie stiess – eine Zeit, die Spuren hinterlassen hat. «Seit ich Prinzessin bin, musste ich viele Identitätskrisen durchlaufen», gibt sie zu.
Der Start war für Sofia besonders schwer. Sie, das Ex-Model und die frühere Reality-TV-Darstellerin, an der Seite des begehrten Prinzen – die Öffentlichkeit nahm sich viel heraus, um die Wahl von Carl Philip infrage zu stellen. Sofia sah sich mit vielen Vorurteilen konfrontiert. «Das Schwierigste war, alle Erwartungen zu erfüllen. Die Menschen beurteilten mich hart von aussen. Es war, als ob sie die Dinge negativ sehen wollten.» Sie habe nicht verstanden, dass die Menschen so viel Hass empfunden hätten. «Egal, wie sehr ich mich anstrengte, es schien nicht auszureichen.»
«Es war, als ob sie die Dinge negativ sehen wollten»
Prinzessin Sofia
Unterstützung erhielt Sofia damals von ihrer Familie – und ihrem späteren Ehemann. «Wir sind gut darin, miteinander zu reden», erklärt Sofia. Dafür ist sie noch heute dankbar. «Sonst hätte es nicht funktioniert.»
Doch auch Carl Philip machten die Vorurteile gegen Sofia schwer zu schaffen. «Es war so ungerecht», erinnert er sich. Er habe zwar erwartet, dass Sofia nicht von jedem mit offenen Armen empfangen werde, aber «nicht auf diesem Niveau», erzählt er. «Ich dachte, es gäbe mehr Verständnis und Akzeptanz.»
Die Dokumentation, die am 3. September ausgestrahlt wurde, sorgte für mächtig Wirbel bei den Royal-Fans. Ist Sofia in ihrer Aufgabe als Prinzessin nicht glücklich? Hinzu kommt, dass ihre und Carl Philips Rollen ohnehin seit letztem Herbst diskutiert und infrage gestellt werden.
Damals verkündete König Carl Gustaf, 74, seine Entscheidung, das Königshaus verkleinern zu wollen. Dazu erkannte er neben den drei Kindern von Prinzessin Madeleine, 38, auch Sofias und Carl Philips Söhnen Alexander, 4, und Gabriel, 3, den Titel «Königliche Hoheit» ab. Sie dürfen nun nur noch ihre bei der Geburt verliehenen Titel als Herzogen verwenden und verlieren den Anspruch auf eine Abfindung der nicht regierenden Mitglieder der Königsfamilie.
Die schwierigen Umstände verdichteten die Anzeichen darauf, dass auch Carl Philip und Sofia über einen Rückzug als ranghohe Royals nachdenken – so, wie es Prinz Harry, 35, und Herzogin Meghan, 39, im Frühjahr dieses Jahres gemacht haben. Sie haben ihre Pflichten abgegeben, sind nun finanziell unabhängig, spannen beruflich neu mit Netflix zusammen und führen mit Söhnchen Archie, 1, ein weitestgehend zurückgezogenes Leben im US-amerikanischen Montecito.
Reporterin Renée Nyberg nutzt die Situation nach Sofias ehrlichen Worten und befragt sie in der Dokumentation dazu, ob die Aufgabe der royalen Pflichten auch für sie denkbar ist. Die Antwort der Schwedin fällt deutlich aus. «Nein, nicht wirklich», sagt sie. Das hängt auch mit den schwierigen Anfängen zusammen, die sie im Königshaus hatte. «Ich denke, ich habe eine so fantastische Balance gefunden, und ich sehe wirklich das Positive, jetzt, da ich es durch diese stürmischen Jahre geschafft habe. Es ist ein so grosser Vorteil, dass wir die Möglichkeit haben, ein wenig in beiden Welten zu stehen.»
Gemeinsam mit ihrem Ehemann wird Sofia dem schwedischen Hof weiterhin dienen. Die beiden sind nicht nur beruflich ein gutes Team, haben beispielsweise zusammen eine Stiftung gegründet, die sich gegen Online-Mobbing einsetzt. Auch privat haben die zwei ihr grosses Glück gefunden, seit sie sich vor über zehn Jahren zum ersten Mal in einem Club begegnet sind.
Die Prinzessin bezeichnet das erste Aufeinandertreffen als «Liebe auf den ersten Blick». Auch ihrem Mann ging es so. «Ich denke nicht, dass ich um die Magie der Liebe wusste, bevor ich Sofia getroffen habe», sagt er. «Aber seitdem ich sie kenne, habe ich gesehen, wie Liebe eine Person verändern kann.» Sie stimme dem komplett zu, ergänzt Sofia. Carl Philip sei definitiv der Richtige für sie. «Er ist mein bester Freund.»