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  4. Regisseur Marc Forster spricht zum 70. Jubiläum über den ikonischen Spion James Bond

Zum 70. Jubiläum

Marc Forster über seine Faszination für James Bond

Vor 70 Jahren erschien der erste «James Bond»-Roman aus der Feder von Ian Fleming. Inzwischen wurden aus den Büchern zahlreiche Filme gemacht – einer davon von Marc Forster. Dieser erzählt im «Blick»-Interview, was ihn an dem Agenten begeistert und wie der Hollywood-Streik ihn persönlich betraf.

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Marc Forster, Hollywood-Regisseur aus der Schweiz.

Marc Forster durfte einst James Bond Leben einhauchen.

Getty Images for IWC

Vor 70 Jahren sass Ian Fleming am Strand in der Karibik, als ihn die Muse küsste und er die Literatur- und Filmwelt für immer veränderte. «James Bond» war geboren, der charmante Spion mit der Lizenz zum Töten. Der Agent, der seine Martinis geschüttelt, nicht gerührt bestellt und der jede Frau um den Finger wickelt und ganz nebenbei noch die Welt rettet und böse Schurken bekämpft. Ganze 12 Bücher und neun Kurzgeschichten schrieb Ian Fleming letztlich über «James Bond», Hollywood machte daraus bisher 25 Filme. 

Für «Ein Quantum Trost» hatte der Schweizer Regisseur Marc Forster (54) das Glück, auf dem Regiestuhl zu sitzen. Eine grosse Ehre, wie er im Interview mit dem «Blick» verrät. Denn «Ein Quantum Trost» war einer der Bond-Verfilmungen, in denen Schauspieler Daniel Craig (55) sich der Rolle des Agenten annahm. «Dass ich die Möglichkeit hatte, mit einem meiner Lieblingsschauspieler zusammenzuarbeiten, bedeutet mir viel. Er ist ein grossartiger Mitmensch und ein brillanter Künstler», sagt Marc Forster. Da verwundert es auch nicht, dass er sagt, Daniel Craig sei sein Favorit unter den inzwischen sieben Schauspielern, die James-Bond über die Jahre verkörperten.

Daniel Craig und Marc Forster an der «Ein Quantum Trost»-Premiere in Rom.

Daniel Craig und Marc Forster drehten gemeinsam den James-Bond-Film «Ein Quantum Trost».

FilmMagic

Marc Forster gibt zu, Fan von James Bond zu sein und erklärt, worin seine Faszination für den Charakter und die Buch-, beziehungsweise Filmreihe liegt. «Sie thematisiert Ideale wie Ehre und Tapferkeit, verkörpert durch eine komplexe Figur.» 

Streik in Hollywood

Ideale vertraten auch Filmschaffende, die erst kürzlich noch beim grossen Hollywood-Streik der Schauspielerinnen und Schauspieler sowie Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren auf die Strasse gingen. Denn für ihre Ehre – in Form von fairen Löhnen – legten sie ihre Arbeit nieder, um für Gerechtigkeit einzustehen. Marc Forster lebt selbst in Hollywood und ist als erfolgreicher Regisseur aktiv in der Filmbranche unterwegs. Hatte der Streik auch Auswirkungen auf ihn? «Die Streiks haben jeden in seinem Lebensunterhalt eingeschränkt, aber sie waren nötig, um einige wichtige Vereinbarungen zu erreichen. Diese werden sich auf die Zukunft auswirken» erklärt der 54-Jährige im «Blick»-Interview.

In den Streiks ging es auch um das Thema AI. Marc Forster ist der Meinung, dass die Künstliche Intelligenz, oder Artificial Intelligence, unser Leben über kurz oder lang grundsätzlich verändern wird, auch in der Form, wie Geschichten erzählt werden. «Das Wichtigste ist, dass wir sie als Werkzeug nutzen. Wir sollten künstliche Intelligenz verwenden, um die besten Geschichten über menschliche Erfahrungen zu erzählen», erklärt der Regisseur. 

Zukunft von James Bond

Wie die Zukunft von James Bond aussieht, ist noch ungewiss. Derzeit ist man auf der Suche nach einer neuen Person, welche den Charakter verkörpern könnte. Die Rede ist sogar immer wieder davon, dass der nächste James Bond eine Frau sein könnte. Wie steht Marc Forster zu einem weiblichen James Bond? «Ich bin für alles offen, solange es die Geschichte bereichert und der Erzählung einen grösseren Sinn verleiht.» Und wer weiss, vielleicht wird der Schweizer bei einem künftigen Bond-Film wieder Regie führen.

Die Schweizer Illustrierte besuchte Marc Forster Anfang 2023 in Hollywood – hier findet ihr das grosse Interview mit dem Erfolgsregisseur. 

Ian Fleming erweckte James Bond vor 70 Jahren zum Leben.

Ian Fleming erweckte James Bond vor 70 Jahren zum Leben.

Bettmann Archive

Einige Fakten zu James Bond und Ian Fleming

  • Ian Lancaster Fleming, geboren am 28. Mai 1908, gestorben am 12. August 1964 im Alter von 56 Jahren.
  • Im Zweiten Weltkrieg war er an der Planung zu «Operation Goldeneye» beteiligt.
  • Seinen ersten James-Bond-Roman schrieb er im Alter von 44 Jahren.
  • Der erste Roman zum Spion James Bond hatte den Titel «Casino Royale».
  • Ian Fleming nutzte sein Wissen aus dem Krieg und seiner Arbeit als Journalist, um den Charakter James Bond möglichst viel Hintergrund, Detail und Tiefe zu verleihen.
  • Ian Fleming schrieb ebenfalls das Kinderbuch «Chitty-Chitty-Bang-Bang», welches 1968 mit Dick Van Dyke (97) verfilmt wurde.
  • Ian Fleming war der Stief-Cousin von Sir Christopher Lee (†93), der weltberühmt für seine Rollen in Filmen wie «Dracula», «Der Herr der Ringe» oder «Star Wars» war.
  • Christopher Lee spielte selbst in einem James-Bond-Film mit und verkörperte in «Der Mann mit dem Goldenen Colt» den Charakter Francisco Scaramanger.
  • Fans spekulieren, dass Christopher Lee die Inspiration für Ian Flemings James Bond war, bestätigt wurde diese Theorie aber nie.
  • Fleming soll sich vom domenikanischen Playboy, Soldaten und Diplomaten Porfirio Rubirosa für James Bond inspiriert haben lassen, ebenso wie von verschiedenen literarischen Werken, Filmen und Ian Fleming selbst – James Bond hatte so manche Eigenschaft mit Fleming gemein.
Von san am 16. November 2023 - 06:00 Uhr