Seine Karriere ist eine, die ihresgleichen sucht: Unglaubliche sieben Weltmeister-Titel hat Mountainbiker Nino Schurter, 33, bereits geholt. Dazu gesellt sich ein kompletter Satz an olympischem Edelmetall: 2016 in Rio holte er Gold, in London 2012 Silber, vier Jahre zuvor Bronze in Peking. Zahlreiche Weltcupsiege und Schweizermeister-Titel gesellen sich dazu.
Doch Schurter hat noch nicht genug: Am Wochenende nimmt er die Rennen in der Lenzerheide in Angriff – und jagt damit nicht nur den nächsten Sieg, sondern auch Rekorde. Denn in seiner Bündner Heimat hat er die Chance, gleich zwei davon einzustellen. Zum einen kann er zum siebten Mal den Gesamtweltcup für sich entscheiden – und würde damit mit Mountainbike-Superstar Julien Absalon, 38, gleichziehen. Und falls er gewinnt, kann der Bündner auch in Sachen Weltcupsiege die Marke des legendären Franzosen einstellen. Für Schurter wäre es der 33. Erfolg im Weltcup.
Damit Schurter sein grosses Ziel erreichen kann, erhält er motivierende Unterstützung aus den eigenen Reihen. So wird Tochter Lisa, 3, an vorderster Front dabei sein, wenn Papi den nächsten Erfolg ins Visier nimmt. Für den Sportler eine grosse Hilfe. Es sei für ihn «auch besonders speziell, wenn sie mitfiebert», verrät der stolze Papa dem «Blick». «Sie ist nun in einem Alter, wo sie schon mitbekommt, um was es geht und was der Papi macht. Das finde ich schön.»
Wo Schurter früher noch nicht auf Rekorde aus war, ist er heute heiss darauf. «Es ist schon so, dass für mich die Rekordjagd eine grosse Motivation darstellt», verrät er. «Schon die ganze Saison versuche ich, näher an Julien ranzukommen bezüglich Weltcup-Siegen.»
Besonders schön wäre es für Schurter, die Rekorde in seiner Heimat Graubünden zu knacken. In der Lenzerheide hat er vergangenes Jahr bereits einen seiner grössten Triumphe feiern können: Vor Heimpublikum verteidigte er erfolgreich seinen WM-Titel.
Noch heute ein emotionaler Moment für den 33-Jährigen. «Wenn ich im Training die Zielgerade hochfahre, bekomme ich immer noch Hühnerhaut», erzählt er. «Die WM letztes Jahr war ein Karriere-Highlight – vor allem, was die Emotionen angeht. Ein solches Rennen in solcher Atmosphäre ist kaum zu übertreffen.» Versuchen will er es dieses Wochenende trotzdem.
Die «Schweizer Illustrierte» war bereits im Winter bei Schurters zu Besuch. Damals war der kleinen Lisa noch nicht wirklich bewusst, was der Papa beruflich macht. Auf die Frage, wie er seine Brötchen verdiene, antwortete sie bestimmt: «Er tuet so chli umeschäfferle.» Freude an seinen Trophäen habe sie aber allemal, verriet der stolze Papa damals.
Mama des frechen Töchterchens ist Schurters Jugendliebe Nina, 32, mit der er seit 2014 verheiratet ist. Zu dritt wohnt Familie Schurter heute in Chur.