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  4. Hotel-Tipps in Vitznau: Wandern am Vierwaldstättersee

We lake you very much

Schlafen, speisen und spazieren in Vitznau

Schon die Anreise ist spektakulär: Mit dem Schiff tuckert man über das Blau des Vierwaldstättersees bis die ersten Palmen auftauchen. Am Fusse der Rigi heisst es aussteigen – und geniessen.

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Lake Lucerne, Vitznau, Switzerland, Photochrome Print, circa 1900.  (Photo by: Universal History Archive/Universal Images Group via Getty Images)

Sieht aus wie gemalt? Das Bild mag keine Fotografie sein, aber genauso sieht es in Vitznau aus – nur mit türkiserem Wasser.

Universal Images Group via Getty

Objektiv gesehen gibt es in dem Dörfchen im Kanton Luzern nicht viel zu entdecken. Wir haben mal an der Rezeption des Vitznauerhofs nachgefragt, was man denn noch so erleben könne hier. Das Mädchen unter dem Stuck hinterm Tresen war kurz verwirrt – man könne noch einen Park am Ufer anschauen gehen. Gesagt, getan. Aber auch der, hübsch mit bunten Blumen vor der gigantischen Kulisse des Vierwaldstättersees bepflanzt, war relativ ... beschaulich. Macht aber nüt. Vitznau hat kein grosses Programm nötig. Es spricht für sich. 

Allein der Hinweg mit dem Schiff (für Städter aus Luzern) lässt einen sofort einen Cocktail mit Schirmchen bestellen wollen. Vitznau hat Bergketten, die das Türkis des Wassers rahmen, aber auch Palmen an der mediterranen Promenade. Vitznau hat seine Grandhotels. Vitznau hat die Rigi, die Königin der Berge. Und mit ihrer steinernen Hoheit die erste Bergbahn Europas. Man faulenzt also entweder am romantischen Seeufer (und hält Händchen oder besagten Cocktail) oder aber es geht in die Höhe. Herbst ist schliesslich Wanderzeit. Wer dann Hunger bekommt, der taumelt hier im Gourmethimmel.

SCHLAFEN

Hotel Vitznauerhof
Es könnte der Drehort eines Wes-Anderson-Films sein – das denkmalgeschützte Boutiquehotel im zuckrigen Jugendstil schmiegt sich verträumt an den Vierwaldstättersee. Recht hat es, denn in Vitznau dauert der Sonnenuntergang bewiesenermassen am längsten und taucht den Horizont selbst bei schlechtem Wetter in Blutrot. Solange die Sonne scheint, entspannen Schwelger jeglicher Art am wild bewachsenen Ufer, im warmen Aussenpool des Spas oder auf den hauseigenen Stand-Up-Paddles.
Im Fine-Dining-Restaurant «Sens» direkt am See zaubert der Niederländer Star-Koch Jeroen Achtien 8-Gänge-Menüs (es sind auch weniger Gänge möglich, wir sehen aber keine Gründe dafür), die einem die hübschen Schuhe ausziehen. Wir sagen nur: Black-Garlic-Cannelloni mit Chorizo-Füllung und Abrieb vom Dry Aged Oktopus. Und das bloss als Amuse Bouche.
vitznauerhof.ch

Villa Margherita
Lust auf Privatstrand und eigenen Garten vor der Haustür? Dieses herrschaftliche Gebäude thront mit fünf frisch renovierten Appartements über dem See. 
floraalpina.ch

Kräuterhotel Edelweiss Rigi
«Einfach zu erreichen – schwer zu verlassen» schreibt sich dieses idyllische Kleinod auf die im Bergwind wehende Fahne. Man zuckelt mit der Rigibahn bis zur Station Staffelhöhe und findet sich inmitten von Weiden und Wäldern wieder. Jedes der Zimmer hätte theoretisch Panoramabergblick, auch wenn man sich dort nicht viel aufhalten wird. Zu sehr lockt die Rigi, zu hübsch sind die hauseigenen Kräuter- und Entspannungsgärten mit 450 essbaren Pflanzen, deren Ertrag täglich frisch im Restaurant «Regina Montium» auf den Tisch kommt. Die überraschenden Kreationen des Küchenchefs Benjamin Just aus rein natürlichen Rohstoffen der Umgebung haben Michelin-Stern-Niveau. 
kraeuterhotel.ch

ESSEN & TRINKEN

Gasthaus Obermatt
Schon mal mit einem Taxi-Boot gefahren? Zeit wirds! Ziel könnte diese geschichtsträchtige Landbeiz gegenüber von Weggis sein, die grossartige Fischknusperli und Älplermagronen serviert.
gasthaus-obermatt.ch

Restaurant Focus
Ja, was steht eigentlich im Fokus? Neben dem Michelin-Stern und dem exklusiven Ambiente des Parkhotels Vitznau, dem das Restaurant innewohnt, ist das definitiv die Leichtigkeit und Kreativität, mit der Chef de Cuisine Patrick Mahler an seine saisonalen Kreationen geht. «Die Essenz der Dinge auf das Wesentliche beschränkt» – das spiegelt sich im Luma Schwein an Artischocke, Liebstöckel und Lattich ebenso wider wie in raffinierten Trüffelravioli.
restaurant-focus.ch

Hotel Central am See in Weggis
Von der hübschen See-Terrasse aus winkt man vorbeifahrenden Schiffen zu und schlemmt sich durch die angeblich besten Chügelipastetli Luzerns. Für die, die nicht wissen, was das ist: Es handelt sich um kleine, pikante Kuchen, die mit Kugeln aus Kalbsbrät gefüllt sind. Schmeckt besser als es klingt. Wer das nicht glaubt, fährt (oder schwimmt) nach Weggis.
central-am-see.ch

AUSFLÜGE

Rigi
Die Rigibahn ist das Erste, was man sieht, wenn man in Vitznau ankommt. Sie ist die Hausbahn zum Hausberg. Die Zahnradbahn aus dem Jahre 1891 bringt einen auf schwindelerregende 1797,5 Meter über dem Meer hinauf. Die Wandermöglichkeiten auf dem Bergmassiv sind endlos, ebenso die Sicht. Drum: Festes Schuhwerk nicht vergessen! Und nicht verzagen, wenn das Wetter langsam grau wird. Die Rigi, die alte Hex, ist auch bei Nebel magisch.
rigi.ch

Mineralbad & Spa Rigi Kaltbad
Morgens ist es besonders schön. Dann, wenn es ganz ruhig ist. Dann ist der Tag noch frisch, wenn man im Aussenpool hockt und in die Berge blickt. An Sauna ist da nicht zu denken. Dann eher abends, wenn die Therme auf der Rigi zum Candle Light Nachtbaden mit Prosecco lädt.
mineralbad-rigikaltbad.ch

CabriO Stanserhorn
Wie jetzt Cabrio? Habt ihr keins? Macht nichts, ein normales Auto tut es auch. Wenn man schnell ist (oder für den ÖV etwas Zeit einplant), schafft man es in knapp einer Stunde nach Stans. Ok, ok, das Stanserhorn im Kanton Nidwalden mag nicht das naheliegendste Ausflugsziel sein, aber seit wir den Flyer in der Hotel-Lobby des Vitznauerhofs entdeckt haben, sind wir hibbelig. Da fährt nämlich die weltweit erste Seilbahn mit einem offenen Oberdeck hoch. Mit wehendem Haar auf 1900 Meter raufschweben und dabei 100 Kilometer Alpenkette, 10 Schweizer Seen und vielleicht sogar ein paar Murmeli passieren – da reist man doch gern etwas länger an, oder?
stanserhorn.ch

Haldihof 
Auf der Route «Waldstätterweg» zwischen Weggis und Küssnacht am Rigi liegt ein Bauernhof. Weil Bauernhöfe hip sind, macht man gerne Fotos davon. Hier lohnt sich das besonders: Die Aussicht auf den Vierwaldstättersee und die Berge ist mehr als instagrammable und der hausgemachte Kuchen mit einem Glas Most dazu ist die Kirsche auf der Wanderpausen-Torte. Apropos: Was wäre die Region Luzern ohne ihre Kirschen? Das perfekte Wanderwasser (Achtung, Fruchtbrand!) sowie leckerer Obstessig oder Senf kann im Hofladen erstanden werden.
shop.haldihof.ch

Von Linda Leitner am 3. Oktober 2019 - 12:05 Uhr