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Hilfreiche Tipps für Neuzuzüger Gut-Behramis

Frieda Hodel warnt Ski-Lara vor Wallis-Fettnäpfchen

In Kürze ziehen Lara Gut und Valon Behrami nach Sion. Für die beiden Tessiner ein echter Kulturschock – oder doch nicht? Wahl-Walliserin Frieda Hodel und ihr Walliser Ehemann Fabio Zerzuben liefern Tipps. Und erzählen, was man sich im Wallis auf keinen Fall leisten darf.

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Frieda Hodel Fabio Zerzuben

Wallis-Fans: Fabio Zerzuben und Frieda Hodel.

Instagram/friedahodel

Als «Üsserschwizer» ins Wallis? Kein leichtes Unterfangen. Doch Lara Gut-Behrami, 28, und Valon Behrami, 34, wagen den Schritt. Weil Behrami seit dieser Saison beim FC Sion kickt, verlagern der Fussballer und die Skifahrerin ihren Lebensmittelpunkt nach Sitten. «Wir haben in Sion ein Haus gefunden», erzählte Behrami unlängst in einem Interview mit dem «Sonntagsblick».

Die beiden Tessiner müssen sich auf einige Umstellungen gefasst machen: Schliesslich ist es im Wallis ein bisschen bergiger als in der Schweizer Sonnenstube. Statt Lugano und Locarno locken Bellwald und Bettmeralp. Doch worauf muss man eigentlich achten, wenn man sich in den Bergkanton wagt? Zwei, die es wissen müssen, liefern Tipps: Ex-Bachelorette Frieda Hodel, 36, ist vor zwei Jahren zu ihrem Mann Fabio Zerzuben, 36, nach Ried bei Brig gezogen. Sie weiss, wie es ist, aus der Ferne im Wallis einzutreffen; er hingegen erzählt aus Sicht eines waschechten Wallisers.

Lara Gut Valon Behrami

Auf ins Wallis: Lara Gut und Valon Behrami ziehts in die Alpen.

Instagram/laragutofficial

Frieda, Lara und Valon ziehen ins Wallis. Welche Erinnerungen ruft das in dir hervor, wenn du an deinen Umzug dorthin denkst?
Sehr viel schöne, aber auch emotionale Momente. Als ich beispielsweise meiner Heimatstadt Zürich Adieu sagen musste, sind schon ein paar Tränen geflossen. Ich stellte mir vor dem Umzug oft die Frage, wie denn der Alltag in einer ländlichen Region der Schweiz funktioniert. Zwei Jahre später kann ich verkünden: Ich lebe noch. Und das sehr glücklich! (Lacht.) 

Fabio, ihr Walliser geltet eher als «verschworenes Völkchen». Was rätst du Valon und Lara, damit sie schnell Anschluss finden?
Auch wenn wir Walliser zu Beginn vielleicht nicht so leicht zu «knacken» sind wie Bewohner in anderen Kantonen, sind Freundlichkeit und ein Lächeln auch bei uns immer nachhaltige Türöffner. Und mal eine Runde spendieren, hilft immer! (Lacht.)

Frieda, wie wurdest du hier aufgenommen?
Die Walliser haben mich mit viel Herz empfangen und aufgenommen. Gegenüber meinem Health- und Lifestyle-Business hat sich zu Beginn sicher der ein oder andere etwas skeptisch verhalten. Das Wallis ist ja nicht gerade eine Grossstadt mit den neusten Beauty- und Lifestyle-Trends und viele für uns Städter bekannte Begriffe trafen hier auf Fragezeichen. Aber dafür bin ja ich jetzt da, ich bringe die Walliserinnen und Walliser in Schuss und up-to-date!

Inwiefern war dir Fabio eine Hilfe beim Einleben im Wallis?
Fabio hat mich gut auf das Wallis vorbereitet und hat mir in allen Belangen und Fragen zur Seite gestanden – so sind halt die Walliser: treue Seelen!

Mit welchen Eigenheiten der Walliser werden sich Lara und Valon rumschlagen müssen?
Frieda: Die Walliser sind sehr pünktliche und korrekte Menschen. Seid also nie zu spät!
Fabio: Genau, denn ab 11 Uhr ist Apéro-Time...

Womit verscherzt man es sich mit den Wallisern?
Frieda: Die Walliser sind ein herzhaft lustiges Volk – und wenn der Dialekt manchmal schwer zu verstehen ist: Bitte keine Witze darüber machen...
Fabio: Wir wohnen zwar hinter den Bergen – aber nicht hinter dem Berg. (Lacht.)

Und womit punktet man immer?
Frieda: Als Nicht-Walliser mal ein Wörtchen in Walliserdeutsch einfliessen zu lassen, kommt immer gut an!
Fabio: Mit einem schön kühlen Heidawein gibts bei mir immer 100 Punkte!

«Wir leben zwar hinter den Bergen – aber nicht hinter dem Berg»

Wie würdet ihr die Walliser beschreiben?
Frieda: Die Walliser sind ein freundliches und herzliches Volk, und wenn sie von etwas begeistert sind, gibts kein Halten mehr.  
Fabio: Wir sind mit beiden Beinen auf dem Boden. Wir sind innovativ und da wir in einem touristischen und zweisprachigen Kanton leben, sind wir ja auch schon fast die geborenen Fremdenführer!

Was muss man im Wallis gesehen haben?
Das Matterhorn und Zermatt, den Lac Souterrain in Saint-Léonard, die Burgen in Sion, den Aletschgletscher und die tollen Kellereien der jungen Winzer.

Matterhorn

Natürlich: Der Klassiker – aber immer wieder eine Erwähnung wert: das «wunderschönu Matterhoru»! 

LightRocket via Getty Images

Und was gegessen?
Raclette, Fondue und eine feine Cholera! Und im Herbst ein leckeres Brisolée mit «Süüser» (frischer Wein)! Hausgemachte Hüüswurscht, Trochufleisch, Hamma und Hobelchees und es Roggubrot – und dazu einen feinen Walliser Weiss- oder Rotwein.

Wo isst man das beste Fondue?
Unser Lieblingsfondue gibt es im Say Cheese Restaurant in Zermatt oder auf der Moosalp!

Und was vor allem für Lara wichtig sein dürfte: Wo fährt man am besten und schönsten Ski?
Unser Favorit ist definitiv Zermatt – Pisten ohne Ende! Aber es gibt auch viele kleinere Skigebiete, welche mit ihrem Charme auftrumpfen können.

Falls Lara und Valon mal Kinder haben: Welcher Ausflug bietet sich an?
Im Wallis gibt es viele Thermalbäder, welche auch für Familien ein tolles Angebot bieten. Da wir im Wallis mitten in der Natur leben, sind Ausflüge in die Berge mit einer Wanderung an vielen Orten möglich.
Frieda: ... oder ein Ausflug nach Zürich mit dem Zug – in zwei Stunden ist man ja schon da! (Lacht.)

Eure Tochter Zuria wächst im Wallis auf. Welche Vorteile bieten sich dadurch?
Zuria kann im Wallis in einem ruhigen und sicheren Umfeld aufwachsen mit gesunder Luft und viel Natur. Wir finden, dass dies für die ersten Lebensjahre ein wichtiger Faktor ist – in die hektischen Grossstädte ziehen, kann sie dann fürs Studium.

Der Walliser Dialekt ist sehr weit entfernt von Laras und Valons Muttersprache Italienisch. Um welche Wörter werden die beiden im Kanton aber nicht rumkommen – und was bedeuten sie?
Wir reden hier jetzt nur vom Walliserdeutsch – das Französische lassen wir mal weg...

Walliserdeutsch mit Frieda und Fabio
  • die Porta (frz.: «la porte»): die Türe
  • Pusset: der Kinderwagen
  • Chätschrächu: Zahnbürste
  • obschi / embrüf: hinauf
  • nidschi / emab: hinunter
  • schalüüs: eifersüchtig

Frieda, wie lange hast du gebraucht, um dich in deiner neuen Heimat sprachlich zurechtzufinden?
Ich habe Fabio ja vorher schon gekannt und geliebt, von daher habe ich die Sprache gut verstanden – aber bei unseren ersten Dates gabs dann schon mal die ein oder andere Rückfrage meinerseits. (Lacht.)

Der Apéro beginnt um 11 Uhr und ihr ratet Valon und Lara, mal eine Runde zu bezahlen. Allem Anschein nach gelten die Walliser zurecht in vielen Teilen der «Üsserschwiz» als «Festhütten». Inwiefern aber trifft dieses Klischee wirklich zu?
Fabio: Wir wissen, wann und wo die Feste fallen und wie sie gefeiert werden! Der Wein und das Zusammensein gehören zu unserer Kultur – darauf stossen wir gerne an!

Von Ramona Hirt am 27. August 2019 - 17:17 Uhr