Es ist still geworden um das Schweizer Sport-Traumpaar Valon Behrami, 34, und Lara Gut-Behrami, 28. Nachdem die beiden nach der Hochzeit im Juli 2018 in den sozialen Medien regelmässig Einblick gewährt hatten in ihr Leben als Ehepaar, ist damit seit Ende Oktober letzten Jahres Schluss. Das Paar hat sich dafür entschieden, seine Social-Media-Profile zu löschen.
Den sozialen Medien Adieu zu sagen, sei eine grosse Entscheidung gewesen, sagt Behrami nun in einem Interview mit «Sonntagsblick». Doch für sie beide die richtige: «Die Plattformen haben enorm viele Probleme kreiert», so Behrami. «Du zeigst dich am Strand. Derjenige, der das sieht, hockt aber zu Hause. Und wäre auch gerne am Strand. Ich muss auch dorthin, denkt man dann. Man ist permanent auf der Suche nach Dingen, die nicht real sind.»
Diese Scheinwelt vermisst Behrami nicht. Oder zumindest nicht oft. «Ein bisschen schade ist das dann doch. Nicht wegen Instagram, das ist Mist, das ist Fake. Aber Twitter. Da sieht man interessante Dinge.»
Sich ganz aus der Öffentlichkeit raushalten können Gut und Behrami aber nicht. Die Welt lechzt nach neuen Fotos des Traumpaars. Dass es deswegen von Paparazzi verfolgt wird, ist für Behrami kein Drama. «Ich bin sicher: Irgendwann hört das auf. Die Leute können eines Tages Valon Behrami und Lara Gut nicht mehr sehen, weil sie omnipräsent sind.»
Mehr als genervte Fans dürfte Behrami momentan das Fussballspielen interessieren: Seit dieser Saison kickt der 34-Jährige beim FC Sion. Nach drei Jahren in Udine hat der Tessiner Ciao gesagt und baut sich nun im Wallis ein Nest – mit Lara! «Wir haben in Sion ein Haus gefunden», erzählt Behrami. Dieses sei aber erst in zwei, drei Wochen bezugsbereit.
Vorübergehend wohnen Behrami und Gut in einem Hotel in Martigny. Dass man zuerst ein paar Monate in einem Hotel verbringen müsse, sei als Fussballer normal. «Wichtig ist ohnehin, dass wir zusammen sind und uns gegenseitig unterstützen können», schwärmt Behrami von seiner Lara.
Das Wallis geniesst den Ruf, beschaulich und ruhig zu sein. Doch mit der Ruhe ist es vorbei, wenn man Gut und Behrami heisst. Sie würden «recht oft» angesprochen, erzählt der Kicker. «Wir sind ja gezwungenermassen oft in Restaurants, weil wir noch kein Haus haben.» Dazu komme, dass sie im Wallis sowohl Ski- als auch Fussball-Fans anhauen würden. Damit habe er grundsätzlich kein Problem, sagt Behrami, aber «ich habe es lieber ruhig».
Wo es privat rund läuft, war das letzte Jahr für Behrami in sportlicher Hinsicht ein durchzogenes. Im August 2018 der grosse Knall: Der langjährige Nati-Captain wird von Trainer Vladimir Petkovic, 55, überraschend nicht mehr aufgeboten; nach zwölf Jahren, «in denen ich alles gegeben habe», folgt der Rausschmiss.
Behrami hadert noch immer mit dem Ablauf seines Nati-Aus. «Es sollte so sein, dass ich ein Interview gebe und den Journalisten sage: ‹Danke für alles, doch jetzt ist genug, ich höre auf›», meint er. Diesen Gedanken habe er bereits nach der EM 2016 gehabt. «Doch ich war derart glücklich in dieser Mannschaft, hatte noch derart viel Spass, dass ich zwei Jahre anhängte.»
Und selbst nach der WM 2018 hatte der «Krieger», wie Behrami genannt wird, noch nicht genug. Als Petkovic ihn nach dem Turnier in Russland gefragt habe, ob er weitermachen wolle, habe er «Ja» gesagt.
Doch schliesslich ist alles anders gekommen. «Dann ruft er [Petkovic] mich an und sagt: ‹Ich biete dich nicht mehr auf.› Das wars.» Dieser unerwartete Schritt macht Behrami noch immer zu schaffen. Das Vertrauen hat er gänzlich verloren – nicht nur im Sport, sondern auch privat. «Ich sage das nicht gerne – aber es ist so: Ich bin wegen dieses Business so geworden», offenbart er. «Und nun bin ich auch im normalen Leben so. Leider. Das ist nicht schön. Aber ich habe in niemanden mehr Vertrauen.»
Behramis Rauswurf aus der Nati hatte Nati-Trainer Petkovic mit einem angestrebten Generationenwechsel begründet. Bald aber machten Gerüchte die Runde, wonach Lara Gut schuld gewesen sei an der Ausbootung ihres Mannes. Sie hätte sich an der WM 2018 zu oft im Mannschaftshotel aufgehalten, hiess es damals.
Etwas, das Behrami nicht versteht. «Da waren auch andere Spielerfrauen. Nur kennt man die ein bisschen weniger gut als Lara», sagt er vielsagend. Und selbst wenn Laras Besuche das Fass zum Überlaufen gebracht haben, bereut er sie nicht. «Ich war übrigens sehr glücklich, war Lara da. Denn die Erfahrung einer WM ist einmalig. Das ist das Beste, was dir in deinem Fussballerleben passieren kann.»
Auch deshalb hat Behrami mit seinem ehemaligen Vertrauten Petkovic abgeschlossen. Die beiden haben sich nach dem unschönen Ende ihrer sportlichen Beziehung nie mehr gesehen. «Solche Menschen will ich in meinem Leben nicht haben», ist das deutliche Urteil Behramis. «Zum Glück muss ich nicht mit ihm arbeiten. Nicht mehr.» Er sehe in ihm bloss noch den guten und grossen Trainer, technisch gesehen. Privat will er nichts mehr von ihm wissen. «Als Mensch hat er mich enttäuscht.»