Verrückt, also «loco» ist nur, was gerade abgeht im Leben von Nicolas Herzig, 27, aus Wetzikon ZH. Er selbst ist trotz seines Künstlernamens Loco Escrito («Verrückt geschrieben») ein durchaus bodenständiger junger Mann.
Gut – als normal kann man Nicolas’ Biografie nicht beschreiben. Als Sohn eines Kolumbianers und einer Schweizerin in Medellín geboren, wuchs er im Zürcher Oberland auf.
Mit zarten 13 Jahren fing er an zu rappen, wurde Mitglied der Hip-Hop-Combo «LDDC». Samir, die französische Stimme der Truppe, und Nicolas’ bester Freund, verpassten ihm das Pseudonym Loco Escrito – «wegen meines crazy Flows beim Rappen». Vor neun Jahren kam Samir bei einem Autounfall ums Leben. Seither prangt sein Konterfei als Tattoo auf Loco Escritos Brust.
Im Alter von 19 Jahren beginnt Nicolas zu singen – in Spanisch, «der Sprache meines Herzens». Vor vier Jahren dann die Solokarriere: «Mi vida es mía» schafft es in die Top 30 der Charts.
Dann schlägt das Schicksal zu: Der passionierte Motorradfahrer kracht frontal in ein Auto, zertrümmert sich das Becken. Es folgen Monate im Spital und in der Reha. Gleichzeitig erwartet Nicolas’ Freundin ein Baby.
Trennung kurz nach der Geburt
Zur Geburt von Töchterchen Aisha schafft es der junge Papa trotzdem in den Kreisssaal – auf Krücken. Das Paar trennt sich kurz darauf, heute wohnt Aisha, 21 Monate, die Hälfte der Woche beim Papi. Und der ist auf dem besten Weg, richtig durchzustarten.
Die eingängige Reggaeton-Nummer «Sin ti» erobert europaweit die Airplay-Charts der Radios; der Youtube-Clip knackt bald die 500'000er-Grenze. Angebote für Touren und Plattenverträge aus ganz Europa liegen vor. Wenn das nicht zumindest ein bisschen «loco» ist …!