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Der ganz normale Wahnsinn

Dein Haustier? Mein Haustier!

Jedes Kind will irgendwann ein Haustier. Und jedes Kind verspricht hoch und heilig, sich darum zu kümmern. Es bleibt meist beim Versprechen, wie unsere Familienbloggerin weiss. Deshalb ihr Appell an alle Eltern: Tut euch nur dann Haustiere zu, wenn ihr selbst sie unbedingt haben wollt. In diesem Fall sind sie eine echte Bereicherung.

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Blog Der ganz normale Wahnsinn Kaninchen

Häsli-Liebe: Unsere Familienbloggerin liebt ihre Kaninchen, auch wenn diese offiziell ihren Kindern gehören.

iStockphoto

Bei mir zu Hause leben zwei Wesen, die sind die Erfüllung all meiner Träume. Wenn ich morgens ins Zimmer komme, himmeln sie mich mit ihren grossen Augen erwartungsvoll an. Dann stürzen sie sich begeistert auf ihr Frühstück. Sie schimpfen nie übers Essen, lassen sich knuddeln, hören gebannt zu, wenn ich mit ihnen rede, und widersprechen mir niemals. Ich hab echt SO viel Freude an den beiden, und daran, wie sie sich entwickeln.

Spätestens im Kindergarten geht die Haustier-Diskussion los

Jetzt hat nicht jemand im Ernst gedacht, es geht hier um meine Kinder, oder? Nein. Es handelt sich um zwei wunderbare Zwergkaninchen. Welche, wie man der obigen Beschreibung unschwer entnehmen kann, in ihrem Verhalten genau das Gegenteil von pubertierenden Kids sind. Selbstverständlich sind es nicht meine Kaninchen, sondern die der beiden Teenager. Wer Kinder hat, kennts: Spätestens bei deren Kindergarten-Eintritt geht die Haustier-Diskussion los. Natürlich wollen sie einen Hund. Und natürlich werden sie immer alles machen, von dreimal pro Tag spezieren gehen («super, muss ich dann nicht in die Schule?») über füttern bis hin zur Hunde-Erziehung. Aber eben, ich bin die blödeste Mutter der Welt. ALLE haben einen Hund, nur wir nicht. Wie kann ich behaupten, dass wir keine Zeit für einen Hund hätten, der kommt doch einfach mit und liegt sonst in seinem Körbchen und schläft, wenn man in der Schule oder am Gamen ist.

«Jedenfalls ist der Haustier-Wunsch meiner Kinder eine gute Ausrede, mir meinen lang gehegten eigenen zu erfüllen.»

Ich liebe Hunde. Aber ein Hund ist wie ein Baby. Und bei dessen Pflege auf die Mitarbeit von Kindern zu hoffen, wäre schlicht vermessen. Eine Katze kommt auch nicht in infrage - ich habe zu viel Drama und Tränen gesehen bei befreundeten Eltern, wenn die Tiere überfahren wurden, wegliefen oder was auch immer (und es waren oft die Eltern, die mehr weinten als die Kinder ....). Das will ich mir selbst nicht antun.

Zum Glück gibt es Kaninchen. Ich liebe sie seit meiner Kindheit. Mein Grossvater hat sie gezüchtet (und als ich merkte, was - beziehungsweise wer - da an Ostern jeweils auf dem Teller lag, hatte ich vermutlich die erste grosse Krise in meinem jungen Leben) . Jedenfalls ist der Haustier-Wunsch meiner Kinder eine gute Ausrede, mir meinen lang gehegten eigenen zu erfüllen. Kaninchen finden sie nun zwar nicht soooo spannend, aber ich sage ihnen, wenn sie gut zu ihnen schauen, können wir auch über einen Hund nachdenken. Die Begeisterung ist gross.

Nicht auch noch die Kaninchen!

Was soll ich sagen. Die Male, in denen sie die Tiere, die per Definition ihnen anvertraut sind, ausgemistet haben in den letzten Jahren, kann ich an einer Hand abzählen. Man hat ja auch plötzlich immer so viele Hausaufgaben. Füttern? Hin und wieder. Sofort laut aufschreien, wenn ich irgendwem erzähle, ICH hätte zwei Kaninchen und behaupten, die gehören mitnichten mir, sondern ihnen? Immer. Nun denn, liebe Kinder, wir werden ja sehen, wer von euch sie mitnimmt, wenn ihr dereinst auszieht... (Die Antwort ist: niemand! Euer Auszug wird mir das Herz brechen, ihr könnt mir nicht auch noch MEINE Kaninchen wegnehmen.) 

Familienbloggerin Sandra C.
Sandra CasaliniMehr erfahren
Von Sandra Casalini am 22. Mai 2021 - 08:09 Uhr