Wir hetzen durch den Tag, checken die Mails schon beim Zmorge, beantworten auf dem Weg ins Office schnell ein paar Nachrichten, rennen von einem Termin zum nächsten und abends im Bett denken wir bereits an die To-Do-Liste vom nächsten Tag. Wer zwischendurch einen Moment der Stille sucht, kann auf eine uralte Praxis aus Japan zurückgreifen: Zazen, die Kunst der sitzenden Meditation.
Seit Jahrhunderten ist Meditation in Japan fest im Alltag verwurzelt. Besonders im Zen-Buddhismus gilt sie nicht nur als Entspannungstechnik, sondern als Lebensweg. Mönche und Laien setzen sich täglich hin, um Achtsamkeit zu üben und den Geist zu klären.

Blick durch eine traditionelle Shoji-Tür in den Zen-Garten des Chionji-Tempels in Kyoto – ein Ort, an dem auch Zazen praktiziert wird.
Getty ImagesOb in den strengen Abläufen eines Klosters oder in den Wohnzimmern von Menschen weltweit: Zazen ist eine Brücke zwischen Körper, Geist und Natur. Und ein kraftvoller Gegenpol zum hektischen Treiben unserer modernen Welt.
Der Begriff Zazen setzt sich aus za (sitzen) und zen (Meditation) zusammen. Es handelt sich um die zentrale Praxis des Zen-Buddhismus, bei der bewusstes Sitzen im Vordergrund steht. Anders als bei vielen westlichen Entspannungsmethoden geht es nicht darum, bestimmte Ziele zu erreichen oder Gedanken völlig auszuschalten. Vielmehr liegt der Fokus darauf, einfach im gegenwärtigen Moment zu verweilen. Ohne Ablenkung, ohne Bewertung.
Zazen hilft, den Geist zu beruhigen, Stress abzubauen und die Verbindung zum eigenen Körper zu stärken. Wer regelmässig meditiert, fördert Klarheit, Gelassenheit und eine tiefere Wahrnehmung des eigenen Lebens.
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Wichtig ist, die Meditation nicht einfach zwischen zwei Termine zu quetschen. Nimm dir bewusst Zeit dafür. Ob morgens nach dem Aufstehen, um gelassen in den Tag zu starten, oder abends nach der Arbeit, um zur Ruhe zu kommen: Finde den Moment, der zu dir passt.
Vorbereitung: Suche dir einen ruhigen Platz, an dem du nicht gestört wirst. Ein Meditationskissen (Zafu) ist hilfreich, aber auch ein normales Kissen oder ein Stuhl genügt.
Sitzhaltung: Setze dich aufrecht hin, entweder im Lotussitz, halbem Lotussitz oder auf einem Stuhl, mit beiden Füssen am Boden. Dein Rücken ist gerade, die Hände liegen locker im Schoss (rechte Hand in der linken, Daumenspitzen berühren sich leicht).
Atmung: Atme ruhig durch die Nase. Beobachte deinen Atem, ohne ihn bewusst zu steuern. Lasse ihn kommen und gehen. Eine tiefe und ruhige Atmung versetzt Körper und Geist in die Ruhe, die zum Meditieren essenziell ist. Nach dem Ausatmen und vor dem Einatmen wird gezählt: Eins (einatmen, ausatmen), zwei (einatmen, ausatmen), und so weiter bis fünf. Dann wird von vorn begonnen.
Konzentration: Die eigene Konzentration sollte im unteren Bereich des Körpers liegen. Denn im Buddhismus geht man davon aus, dass Energien beim Meditieren nach oben steigen. Das könnte sich durch ein sanftes Kribbeln am Rücken bemerkbar machen. Ein Zeichen dafür, dass Körper und Geist eine Einheit bilden.
Geistige Haltung: Gedanken werden auftauchen, das ist normal. Nimm sie wahr, aber halte nicht an ihnen fest. Lasse sie wie Wolken vorbeiziehen.
Dauer: Beginne mit fünf bis zehn Minuten täglich. Mit der Zeit kannst du die Dauer auf eine halbe Stunde steigern. Entscheidend ist jedoch nicht die Länge, sondern die Beständigkeit.

Zazen lädt uns ein, in der Stille unsere eigene Tiefe zu entdecken. Schon wenige Minuten täglich können eine spürbare Wirkung haben. Wer regelmässig praktiziert, merkt, wie sich Gelassenheit und Klarheit Schritt für Schritt in den Alltag übertragen. Selbst in hektischen Momenten. Ein kraftvoller Gegenpol zur Reizüberflutung in unserer modernen Welt.
