1. Home
  2. Body & Health
  3. Native Articles
  4. Grippe oder Erkältung? Ein Apotheker klärt auf
Präsentiert von Rotpunkt Apotheken

Grippe oder Erkältung? Ein Apotheker klärt auf

Die kalte Jahreszeit bringt jedes Jahr neue Viren mit sich. Simon Trösch, Apotheker und Geschäftsführer der Waldegg Rotpunkt Apotheke, erklärt im Interview, worin sich die echte Grippe von einer Erkältung unterscheidet und weshalb sich eine Impfung für viele lohnt.

Teilen

Merken

Artikel teilen

Rotpunkt Apotheke

Seit einigen Wochen wird in der Schweiz wieder vermehrt gehustet und geniest.

iStock

Kaum wird es draussen kühler, häufen sich Husten, Schnupfen und Fieber. Wie stark spüren Sie den Beginn der Erkältungs- und Grippesaison in Ihrer Apotheke?
Simon Trösch: Sehr deutlich. Seit Ende September merken wir, dass die Zahl grippaler Infekte wieder ansteigt. Sobald die Temperaturen fallen, treten diese Erkrankungen wieder häufiger auf.

Können Sie uns den Unterschied zwischen der Grippe und einer Erkältung erklären?
Viele Menschen verwechseln die echte Grippe, also die Influenza, mit einem grippalen Infekt, der umgangssprachlich auch einfach Erkältung genannt wird. Wenn jemand sagt, er habe «die Grippe», handelt es sich in den meisten Fällen nur um eine gewöhnliche Erkältung. Kratzen im Hals, eine laufende Nase und ein allgemeines Unwohlsein deuten meist auf einen grippalen Infekt hin – man fühlt sich angeschlagen, ist aber nicht völlig ausser Gefecht. Die echte Influenza dagegen verläuft deutlich heftiger: Sie setzt ganz plötzlich ein, man fühlt sich innerhalb kurzer Zeit sehr krank, bekommt hohes Fieber und ist oft tagelang ans Bett gefesselt. Nicht selten länger als eine Woche.

Die Impfung bietet einen zuverlässigen Schutz vor schweren Erkrankungen. Wem empfehlen Sie eine Grippeimpfung?
Vor allem Personen mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen, also Menschen mit Herz-, Kreislauf- oder Lungenerkrankungen, sowie älteren Personen ab 65 Jahren. Auch wer engen Kontakt zu Risikopersonen hat, sollte sich impfen lassen. Grundsätzlich können sich alle impfen, die sich schützen möchten. Bei jungen, gesunden Menschen verläuft eine Grippe meist harmlos, doch auch sie können sich natürlich entscheiden, sich impfen zu lassen.

Simon Trösch

Simon Trösch, eidg. dipl. Apotheker ETH und Geschäftsführer der Waldegg Rotpunkt Apotheke.

Stevan Bukvic

Wann ist der beste Zeitpunkt, um sich impfen zu lassen?
Dieses Jahr gibt es erstmals eine nationale Impfwoche vom 10. bis 15. November. Früher zu impfen, bringt wenig, wenn die Viren noch nicht im Umlauf sind. Wir rechnen in diesem Winter mit einem etwas früheren Start der Grippesaison. Mitte November ist deshalb optimal.

Wie wirkt der Grippeimpfstoff im Körper?
Der Impfstoff enthält keine aktiven Viren, sondern nur Virusbestandteile. Diese regen das Immunsystem dazu an, Antikörper und sogenannte Gedächtniszellen zu bilden. Wenn man später tatsächlich mit dem Virus in Kontakt kommt, erkennt der Körper es sofort, und das Immunsystem reagiert viel schneller. So wird eine Infektion entweder ganz verhindert oder verläuft deutlich milder.

Wieso muss man sich jedes Jahr neu impfen lassen?
Die Influenzaviren verändern sich ständig, sie mutieren sehr schnell. Deshalb passen wir den Impfstoff jedes Jahr an die aktuellen Virusvarianten an, vor allem an deren Oberflächenproteine.

Sicher und einfach impfen in der Apotheke

Vorbeugen ist besser als Heilen. Mit der Grippeimpfung schützen Sie nicht nur sich selbst, sondern auch Ihre nahen Angehörigen und andere Menschen. In den meisten Rotpunkt Apotheken können Sie sich sicher und schnell impfen lassen. Erledigt ist die Impfung normalerweise in rund zehn Minuten.

Weitere Informationen & Terminbuchung

In den Rotpunkt Apotheken können sich Kundinnen und Kunden gleichzeitig gegen Grippe und Covid impfen lassen. Wie stehen die beiden Impfungen zueinander?
Das ist absolut unproblematisch. Die beiden Impfstoffe beeinflussen sich nicht gegenseitig. Wer möchte, kann die Impfungen gleichzeitig erhalten oder mit ein paar Tagen Abstand, wenn man das lieber hat.

Die neue Covidvariante trägt den Spitznamen «Frankenstein». Was muss man darüber wissen?
Der Name klingt gefährlich, ist aber irreführend. Die Variante heisst so, weil sie eine Mischung aus zwei früheren Varianten ist, also quasi ein zusammengesetztes Virus. Sie scheint etwas ansteckender zu sein, aber nach aktuellem Stand nicht gefährlicher als frühere Varianten – Covid bleibt Covid.

Welche Vorteile bringt die Impfung in der Apotheke gegenüber dem Arztbesuch?
Der Impfstoff ist derselbe, aber in der Apotheke ist es oft unkomplizierter. Viele Apotheken impfen ohne Termin, das macht es für die Kundinnen und Kunden einfacher und spontaner.

Gibt es etwas, das man vor oder nach der Impfung beachten sollte?
Man sollte sich nur impfen lassen, wenn man sich gesund fühlt. Nach der Impfung ist es ratsam, sich etwas zu schonen. Kein intensiver Sport oder Alkohol. Wenn der Arm schmerzt oder anschwillt, kann man ihn kühlen und somit etwas entlasten. Wichtig sind auch genügend Flüssigkeit und Schlaf, damit das Immunsystem arbeiten kann.

Mit welchen Nebenwirkungen muss man rechnen?
Typisch sind Schmerzen an der Einstichstelle, leichte Müdigkeit, Kopfweh, Muskelschmerzen oder leichtes Fieber. Diese Beschwerden sind harmlos und klingen nach wenigen Tagen wieder ab.

Kann man durch die Impfung krank werden?
Nein, die Impfstoffe enthalten keine aktiven Viren. Man kann zwar milde Symptome bekommen, aber keine echte Grippe oder Coviderkrankung. Es kann jedoch passieren, dass man sich kurz vor oder nach der Impfung ansteckt. Der vollständige Schutz tritt 10 bis 15 Tage nach der Impfung ein.

Sie haben als Apotheker viel Kontakt zu erkrankten Menschen. Wie schützen Sie sich?
Ich achte auf genügend Schlaf, gesunde Ernährung und frische Luft. Bewegung und Sport stärken das Immunsystem. Zusätzlich lege ich Wert auf eine ausreichende Vitaminzufuhr, besonders Vitamin D, das im Winter oft zu kurz kommt. Und natürlich sollten wir alle Rücksicht nehmen auf andere Menschen und nicht zur Arbeit gehen, wenn wir uns krank fühlen.

vor 9 Stunden