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Gut gegen das schlechte Gewissen

Gamen hat auch positive Seiten!

Computerspiele haben einen schlechten Ruf. Dementsprechend haben Eltern, die ihre Kinder gamen lassen, manchmal ein schlechtes Gewissen. Zu wissen, dass Games auch positive Seiten haben, tut gut.

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USA, California, Berkeley

Gamen hat auch eine soziale Komponente: Man hat gemeinsam viel Spass!

Getty Images/Cavan Images RF

Menschen spielen, seit es Menschen gibt. Spielen gehört zu den menschlichen Urtrieben. Es bringt Entspannungs- und Entfaltungsmöglichkeiten. Spielerisch Aufgaben zu lösen und sich zu unterhalten, sind menschliche Grundbedürfnisse. Also spielen wir mit unseren Kindern Eile mit Weile, Quartett und Jass. Wir machen Versteckis und Fangis. Und wenn das Kind Schach spielen will, sagt sowieso niemand nein.

Wenn es aber um Computerspiele geht, sind viele Eltern skeptisch. Eltern, die ihre Kinder viel gamen lassen, müssen sich rechtfertigen. Es ist fast schon peinlich, das zuzugeben.

Viele Eltern machen sich Sorgen, dass sich Computerspiele negativ auf die Entwicklung ihrer Kinder auswirken könnten. Dabei ist – wenn man es richtig angeht – das Gegenteil der Fall. Games bieten nicht nur Risiken, sondern auch Chancen für Kinder. Pro Juventute macht mit einer Kampagne aufmerksam auf die positiven Nebeneffekte, die Computerspiele auf Kinder ausüben können.

Diese positiven Effekte haben Computerspiele laut Pro Juventute

Games fördern die Kreativität «Oftmals geht es beim Spielen nicht um den Inhalt , sondern ums Spielen an sich und um den Spass. So spielen Kinder, Jugendliche und Erwachsene zur Unterhaltung und zum Ausgleich, genauso wie auch andere Medien «konsumiert» werden. Anders als bei Büchern und Filmen können die Spielerinnen und Spieler bei Games den Verlauf der Geschichte bis zu einem gewissen Grad selber beeinflussen. Digitale Spiele lassen also mehr Interaktion und Kreativität zu als etwa Bücher.»

Computerspiele trainieren die Fingerfertigkeit: «Bei vielen Games braucht es Fingerfertigkeit, eine gezielte visuelle Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit. Mit etwas Übung werden Finger und Augen flinker.»

Vernetztes Denken ist beim Gamen wichtig: Um sich in einem Spiel zurechtzufinden, müssen die Gamer ihr räumliches Vorstellungsvermögen trainieren. «Durch das Navigieren von Spielfiguren in verschiedensten Räumen lernt man, die Orientierung zu behalten und wichtige Wege zu merken. Auch strategisches Denken wird gefördert. Dazu gehören Fähigkeiten wie schnelles Entscheiden, Kreativität, Problemlösungsvermögen und vorausschauendes Planen.»

Gamen fördert die Medienkompetenz: «Im Spiel wird ein Zugang zu digitalen Medien eröffnet und dadurch werden die Computerkenntnisse verbessert.»

Computerspiele machen teamfähig: «Viele digitale Spiele werden nicht alleine, sondern gemeinsam gespielt. Entweder befinden sich die Teams im gleichen Raum oder sind online verbunden. Dabei werden Teamfähigkeit, Toleranz und Kommunikationsfähigkeiten gefördert. Da man gewisse Ziele nur gemeinsam erreicht, ist vor allem bei grossen Onlinespielen die Kommunikation in der Gruppe äusserst wichtig. Ob offline oder online, beim Spielen können neue Freundschaften mit Gleichgesinnten entstehen.»

Höhere Frustrationstoleranz dank Spielkonsole: «Es braucht Durchhaltewillen, um in einem Spiel weiterzukommen. Gamerinnen und Gamer können oft sehr lange hochkonzentriert spielen – das erfordert viel Ausdauer. Dabei wird unter anderem die Frustrationstoleranz trainiert. Nicht selten müssen gewisse Aufgaben dutzende Male wiederholt werden, bevor man eine nächste Stufe erreicht.»

Spielerische Wissensvermittlung: In Strategiespielen lernen Kindern, wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen. Sie üben sich im Organisieren und Planen. Meist verbessert sich auch ihr Englisch-Wortschatz spielerisch. «Zusätzlich wird bei gewissen Games historisches, geschichtliches und politisches Hintergrundwissen vermittelt.»

Türöffner für Eltern: Kinder sprechen gerne über ihre Hobbies. Wenn Gamen ihre Leidenschaft ist, können Eltern darüber einen Zugang zu ihrem Kind finden. Gerade bei Jugendlichen ist das gemeinsame Gamen oder über Computerspiele sprechen eine Möglichkeit, einen guten Kontakt aufrechtzuerhalten.

 

 

Achtung: Nicht alle Spiele sind für alle Kinder geeignet

Selbstverständlich ist diese Liste kein Freipass für Eltern, ihre Kinder nach Lust und Laune jedes gewünschte Spiel einfach gamen zu lassen. Die ExpertInnen von Pro Juventute empfehlen Eltern, sich an die jeweilige Altersempfehlung zu halten. Sowie den Spielinhalt kennenzulernen und mit den Kindern zu besprechen.

Hilfreiche Tipps rund um den sicheren Umgang mit Games findet ihr bei Pro Juventute im Game-Dossier.

Von KMY am 15. Februar 2021 - 07:09 Uhr