Das Homeschooling während des Corona-Lockdowns hat uns Eltern, besonders wenn berufstätig, an die Grenzen der Belastbarkeit gebracht. Manchmal sogar darüber hinaus. Und es ist in vielerlei Hinsicht gut, geht der Präsenzunterricht in den Schulen und Kindergärten am Montag wieder los. Aber etwas dürfte uns ruhig noch etwas länger erhalten bleiben: Das Leben ohne Wecker.
Viele Familien haben während der Corona-Krise dank Schul-Lockdown und Homeoffice ihren ganz eigenen Tagesrhythmus gefunden. Länger wach bleiben, später aufstehen. Ohne Arbeits- und Schulweg konnte man sich das locker erlauben.
Doch ab Montag ist damit wieder Schluss. Schülerinnen, Schüler und Kindergartenkinder werden zumindest an manchen Tagen wieder beizeiten mit ihren Rucksäckli losmarschieren müssen. Höchste Zeit also, ihren Schlafrhythmus wieder in geordnete Bahnen zu lenken.
Nur wie? Soll man die Kleinen abends einfach früher ins Bett stecken, damit sie morgens früher aus den Feder kommen?
Lieber genau anders rum, meint Schlafforscher Prof. Reto Huber vom Universitäts-Kinderspital in Zürich. Besser sei, am Morgen früher aufzustehen, respektive die Kinder früher zu wecken. Dabei spiele das Licht eine wichtige Rolle. Es könne helfen, gleich nach dem Aufstehen nach Draussen zu gehen. «Licht am Morgen verschiebt den Rhythmus so, dass man früher aufwacht, respektive am Abend früher müde wird.» Dementsprechend sollten Kinder am Anbend vor dem zu Bett gehen etwa eine Stunde lang weniger Licht ausgesetzt sein. «Denn Licht am Abend verschiebt den Rhythmus hin zu einer späteren Schlafenszeit... was man ja vermeiden möchte.»
Der kindliche Schlafrhythmus könnte um ein bis zwei Stunden täglich verschoben werden, so Huber weiter. Und die neue Schlafenszeit ergebe sich durch das frühere Aufstehen wie von selbst: «Wer früher aufsteht, ist länger wach und dadurch früher müde am Abend, was beim Einschlafen hilft.»
Sollten die Kinder aber noch keine Müdigkeit zeigen, sei Vorsicht geboten, so der Experte: «Wenn Kinder ohne Müdigkeit zu Bett gehen, kann das Einschlafschwierigkeiten verursachen.» Durch das Abstimmen der Müdigkeit mit der Einschlafzeit können Eltern eine Negativspirale vermeiden.