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WHO-Richtlinien für Kleinkinder

Schon wenige Minuten vor dem Bildschirm können schaden

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat neue Richtlinien für die Gesundheit von Kleinkindern herausgegeben. Erstmal befasst sich die Institution auch mit der Bildschirmzeit.

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Baby am Bildschirm

Kein schlechtes Gewissen, liebe Eltern. Wenn euer Baby trotz WHO-Empfehlung für ein Bildschirm-Tabu in einer unbeobachteten Minute das Handy erwischt, ist noch nichts verloren.

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Die Herbstferien stehen vor der Tür, eine Zeit also, wo die Tage wieder kürzer und es draussen wieder kälter wird. Ideal also auch für die Eltern, für einmal am Morgen bisschen länger im Bett liegen zu bleiben. Doch das Ausschlafen mit Kids ist so eine Sache. Schon um 6 Uhr in der Früh stürmen die Kleinen die Bude und wollen unterhalten werden. Da ist die Versuchung gross, dem eigenen Nachwuchs einfach das iPad mit dem kindergerechten Netflix-Film in die Hand zu drücken und sich nochmals unter die Decke zu kuscheln.

Doch so verlockend dies auch klingen mag, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hätte da wohl was dagegen. Wie Experten herausgefunden haben, können schon wenige Minuten vor dem Bildschirm für Kleinkinder schädlich sein. Dazu hat die WHO Empfehlungen herausgegeben, an denen sich Eltern orientieren können.

Untersucht wurde der Zusammenhang zwischen Bewegung und Zeit vor dem Bildschirm von Kindern unter fünf Jahren. Ziel der Richtlinien ist es, Übergewicht vorzubeugen und die geistige und körperliche Entwicklung von Kindern zu fördern. Denn bereits in den frühen Lebensjahren werden die Weichen für die Gesundheit im Erwachsenenalter gestellt.

 

Die wichtigsten Richtlinien für Babys unter einem Jahr:
  • In den ersten Lebensmonaten sollten Babys mindestens 30 Minuten am Tag körperlich aktiv sein. Eltern können dies fördern, indem sie ihre Kinder während der Wachphase auf den Bauch legen und aktiv mit ihnen Spielen.
     
  • Erstmals befasst sich die WHO auch mit der Bildschirmzeit von Kleinkindern. Ihre Empfehlung: Vor dem ersten Geburtstag sind Handy, iPad und TV tabu. Denn Bildschirmzeit beeinträchtigt laut den Experten die soziale und geistige Entwicklung der Kindern.
     
  • Auch sollten Kinder in diesem Altern nicht länger als eine Stunde im Kinderwagen, Autositzli oder in Tragegurten fixiert sein.
Die wichtigsten WHO-Empfehlungen für ältere Kinder bis 5 Jahre:
  • Nehmt das, ihr Nachbarn: Toben ist ausdrücklich erlaubt! Kleinkinder sollen sich laut WHO mehrmals täglich so stark anstrengen, dass sie ausser Puste geraten. Mindestens drei Stunden aktive Zeit pro Tag sind in den ersten Lebensjahren nötig für eine gesunde Entwicklung und die Vorbeugung von Übergewicht. Je mehr, desto besser.
     
  • Die WHO empfiehlt, die Aktivitäten der Kinder so abwechslungsreich und vielfältig wie möglich zu gestalten.
     
  • Wenn Kinder Zeit sitzend verbringen, sollten sie mit Büchern beschäftigt werden. Auch im zweiten Lebensjahr gilt: Nicht länger als eine Stunde am Stück stillhalten. Und null Minuten Bildschirmzeit sind am besten für die kindliche Entwicklung.
     
  • Ab dem dritten Lebensjahr sollte eine Stunde Bildschirmzeit am Tag sich nicht mehr schädlich auswirken. Dennoch: Je weniger, desto besser, sagen die Experten.
Auch der Kinderschlaf ist wichtig für die spätere Gesundheit:
  • Für Neugeborene bis drei Monate empfiehlt die WHO 14 bis 17 Stunden Schlaf am Tag.
     
  • Ab vier Monaten bis zum ersten Geburtstag sollten Babys 12 bis 16 Stunden schlafen.
     
  • Ein- und Zweijährige brauchen noch 11 bis 14 Stunden Schlaf am Tag.
     
  • Bis zum fünften Geburtstag minimieren sich die nötigen Schlafstunden auf 10 bis 13 am Tag.
Sylvie Kempa
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Von Sylvie Kempa am 25. April 2019 - 08:55 Uhr