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Harvardstudie lässt aufhorchen

Wie bitte – das Geschlecht des Babys ist kein Zufall?

Ob ein Baby ein Junge oder ein Mädchen wird unterliegt einer 50:50-Chance. Oder doch nicht? Eine Studie der renommierten Harvard-Universität stellt diesen Glaubenssatz auf die Probe.

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child's eyes widened and mouth opened in amazement. copy space for your text

Diese Studie lässt uns ganz schön überrascht aus der Wäsche gucken. 

Getty Images/iStockphoto

Tönt wie eine Verschwörungstheorie – und ist auch nicht ganz unumstritten. Aber: Forschende der Harvard-Universität konnten zeigen, dass das Geschlecht eines Babys unter Umständen einem gewissen Muster folgt. Oder anders gesagt: Das Geburtsgeschlecht ist vielleicht doch nicht nur dem Zufall überlassen.

So gross ist die Wahrscheinlichkeit, nach drei Jungs noch einen Buben zu kriegen

Das legt zumindest eine Studie nahe, die Mitte Juli 2025 in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht wurde. Die Forschenden untersuchten fast 60’000 Geburten in den USA, die über einen Zeitraum von knapp 60 Jahren stattgefunden hatten.

Dabei zeigte sich: In Familien mit zwei Kindern kam die Kombination aus einem Mädchen und einem Knaben häufiger vor als zwei Kinder desselben Geschlechts. In Familien mit drei oder mehr Kindern hingegen traten gleichgeschlechtliche Geschwister häufiger auf als eine gemischte Zusammensetzung. Bei Eltern, die bereits mehrere Knaben haben, ist beispielsweise die Wahrscheinlichkeit gross, dass auch weitere Kinder männlich sind. Konkret heisst das: In Familien mit drei Knaben liegt die Wahrscheinlichkeit bei 61 %, dass das nächste Kind ebenfalls ein Knabe ist. In Familien mit drei Mädchen beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass das nächste Kind wiederum weiblich ist, 58 %.

Alter der Mutter und Genetik spielen eine Rolle

Den Studienergebnissen zufolge spielen sowohl das Alter der Mutter als auch genetische Faktoren eine Rolle bei der Geschlechtsverteilung. Frauen, die bei der Geburt ihres ersten Kindes 29 Jahre oder älter waren, hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit, ausschliesslich Mädchen oder ausschliesslich Knaben zu bekommen, als Frauen unter 23 Jahren.

Ein möglicher Erklärungsansatz der Forschenden: Mit zunehmendem Alter verändert sich der pH-Wert der Vagina. Diese Veränderung könnte beeinflussen, ob X- oder Y-tragende Spermien die Eizelle eher befruchten. 

Ein weiterer möglicher Einfluss ist die Phase des Menstruationszyklus, in der sich das Ei auf den Eisprung vorbereitet. Diese Phase verkürzt sich mit dem Alter. Dadurch könnten sich im Zervixschleim oder in der Eileiterflüssigkeit Bedingungen entwickeln, die bestimmten Spermien bessere Überlebenschancen bieten. Wie sich das vaginale Milieu mit den Jahren verändert, ist jedoch individuell verschieden.

Fachwelt reagiert offen, aber skeptisch

In der Fachwelt gelten die Resultate als spannender Ansatz. Sie werden jedoch nicht ohne Vorbehalte aufgenommen: Kritisiert wird unter anderem, dass die Studie hauptsächlich auf Daten aus den USA basiert. Zudem fehlen Informationen über den väterlichen Einfluss. 

Sicher ist also nur das Unsichere: Das Babygeschlecht unterliegt vielleicht nicht zwingend einer 50:50-Chance, aber nach drei Jungs doch noch ein Mädchen zu kriegen – oder umgekehrt – liegt durchaus drin. 

 

Von KMY am 4. September 2025 - 16:37 Uhr