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Sagen Sie Mal... Peter Pfändler

«Als Kind wäre ich gern weniger geschlagen ­worden»

Letztes Jahr stand er in der Manege des Circus Knie, nun ist Peter Pfändler unterwegs mit seinem neuen Comedyprogramm «Eifach luschtig». Die Kindheit des Komikers war nicht geprägt von Spass, sondern von Armut. Umso lieber gibt er heute Geld für Legos für seine beiden Kinder aus.

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<p>Eine Inspirationsquelle für Peter Pfändlers neues Comedy-Programm waren die ­Elternabende an der Schule seiner zwei Kinder.</p>

Eine Inspirationsquelle für Peter Pfändlers neues Comedy-Programm waren die Elternabende an der Schule seiner zwei Kinder.

René Ruis

Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?

Es gibt einige Momente, in denen mir das Leben die Weichen in eine neue Richtung gestellt hat. Der Samstag, 9. April 2011, ist aber der entscheidendste: Ich lernte meine Frau kennen.

Was wären Sie als Kind gern geworden?

Weniger geschlagen.

Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?

Ich wollte tanzen können wie Gene Kelly, cool sein wie Charles Bronson, eine tiefe Stimme haben wie Lee Marvin. Aber so herzpöpperlemässig war ich Fan von Julie Christie.

Als Sie 16 waren: Wie hat Ihr Zimmer da ausgesehen?

Spartanisch, aufgeräumt, klein, wegen Geldmangel ohne einziges «Bravo»-Poster, Hochbett mit weiss-roter Bettwäsche.

Was haben Sie für einen Spitznamen?

In der Studentenverbindung wurde ich getauft auf «Plausch».

Wofür haben Sie zuletzt gebetet?

Ich bete nicht im eigentlichen Sinne. Ich meditiere und versuche dabei, aufbauende Gedanken in einem Dank zu formulieren.

Wann haben Sie zuletzt geweint?

Im Moment weine ich täglich, diese cheibe Pollen machen mich fertig.

Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?

Meine aussergewöhnliche zurückhaltende Bescheidenheit.

Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?

«Ihre Show liess mich meine Sorgen vergessen.»

Wer ist Ihr Held?

Meine Frau, was sie alles schafft im Beruf und mit den Kindern, ist heldenhaft.

<p>Mein Talisman: Meine Frau schnitzte mir mit den Kids ein Herz, es liegt in der Autokonsole und begleitet mich bei über 30 000 Kilometern pro Jahr.</p>

Mein Talisman: Meine Frau schnitzte mir mit den Kids ein Herz, es liegt in der Autokonsole und begleitet mich bei über 30 000 Kilometern pro Jahr.

ZVG

Wofür geben Sie am meisten Geld aus?

Ich lasse mich immer wieder gern von meinen Kindern für Lego überreden.

Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?

Gute Laune und Achtsamkeit.

Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?

Meine Texte für meine neue Comedyshow «Eifach luschtig».

<p>Aktuelles Projekt: Meine neue ­Comedyshow ­«Eifach luschtig». Am 22. Mai 2025 war Premiere in Zürich. «Eifach luschtig» ist übrigens mein drittes abend­füllendes Solo­programm.</p>

Aktuelles Projekt: Meine neue Comedyshow «Eifach luschtig». Am 22. Mai 2025 war Premiere in Zürich. «Eifach luschtig» ist übrigens mein drittes abendfüllendes Soloprogramm.

ZVG

Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?

Heisst das, ich bin weder sympathisch noch intelligent?

Was mögen Sie gar nicht?

Wenn Politiker das Gefühl haben, sie hätten Anspruch auf Privilegien, und dabei vergessen, dass sie lediglich einen Auftrag vom Volk zu erfüllen haben.

Wie möchten Sie sterben?

Schnell.

Wofür sollte es Bussen geben?

Für Ignoranz, Intoleranz, Rücksichtslosigkeit, Hochnäsigkeit, aufgezwungene Ideologien.

Wie viel sind Sie wert – in Franken?

Die Geschichte wird dereinst über mich richten und einen Preis festlegen. Für meine Kids und meine Frau bin ich jetzt aber so ziemlich unbezahlbar. Schön, nicht?

Ihr absolutes Lieblingsessen und Lieblingsgetränk?

Schwäbischer Kartoffelsalat mit Maultaschen und Reutlinger Leitungswasser.

<p>Meine Lieblingsecke zu Hause: «Unter der Linde» nennen wir bei uns dieses Plätzli im Garten, das im Sommer wunderbar im Schatten liegt.</p>

Meine Lieblingsecke zu Hause: «Unter der Linde» nennen wir bei uns dieses Plätzli im Garten, das im Sommer wunderbar im Schatten liegt.

ZVG

Mit wem würden Sie gern im Lift stecken bleiben?

Ich glaube, mit dem Dalai Lama könnte ich mich fröhlich unterhalten.

Was machen Sie als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?

Ich gehe nicht ins Bett, ich lege mich ins Bett. Das geht erfahrungsgemäss besser, wenn ich die Decke zurückgeschlagen habe.

Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?

Den Tag, als mir mein Vorgesetzter sagte: «Sie haben doch recht.»

Welche drei Gegenstände kommen mit auf eine einsame Insel?

Weshalb sollte ich auf die einsame Insel? Mir gefällt es hier.

Haben Sie schon einmal eine Therapie gemacht?

Ich bin wöchentlich in einer Kräftigungstherapie. Sie hält mich körperlich schmerzfrei.

Auf wen waren Sie zuletzt eifersüchtig?

Eifersucht kenne ich nicht, ich bin dankbar für alles, was ich habe und wie ich es habe.

Welches ist Ihr liebstes Gesellschaftsspiel?

«Cornhole» – ein Wurfspiel, das zum Ziel hat, einen zehn Zentimeter kleinen Wurfsack aus circa drei Metern Entfernung in ein Loch zu werfen.

Was sollte auf Ihrem Grabstein stehen?

Endlich ruhig.

Haben Sie einen Tick?

Ich bin ein Tick!

Von Janine Urech am 24. Mai 2025 - 07:00 Uhr