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  4. Prominentes Politpaar: Tochter Lotta freut sich auf Schulbeginn
Politpaar Tiana Angelina Moser und Matthias Aebischer

Bald drückt auch ihre Jüngste die Schulbank

Ein Meilenstein steht an! Lotta, Tochter des Politpaars Tiana Angelina Moser und Matthias Aebischer, kommt in die Primarschule. Ob die Eltern von ­insgesamt sieben Kindern beim Nesthäkchen nervös sind und worauf sich die Sechs­jährige besonders freut.

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<p>Exotischer Schulweg in Zürich Witikon. GLP-Ständerätin Tiana Angelina Moser und SP-Gemeinderat Matthias Aebischer sind seit rund neun Jahren ein Paar. Lotta ist das Nesthäckchen.</p>

Exotischer Schulweg in Zürich Witikon. GLP-Ständerätin Tiana Angelina Moser und SP-Gemeinderat Matthias Aebischer sind seit rund neun Jahren ein Paar. Lotta ist das Nesthäckchen.

Fabienne Bühler

Den blauen Rucksack mit Wal-, Delfin- und Schildkrötenmotiv hat Lotta schon im Mai ausgesucht – inklusive passendem Etui. «Blau ist meine Lieblingsfarbe. Und ich liebe Tiere.» Die Sechsjährige zeigt in der Kinderecke des Kafi Paradiesli in Zürich Hottingen stolz, wie sie die Farbstifte in Regenbogenabfolge geordnet hat. «Ich freue mich mega auf die Schule», sagt die Tochter des Politpaars Tiana Angelina Moser (46) und Matthias Aebischer (57). «Was ich schon schreiben kann? Natürlich meinen Namen und den zweiten auch!»

<p>«Den Rucksack habe ich mit meinem Berner Gotti Trix ausgesucht», sagt Lotta. Nach den Sommerferien geht die Sechsjährige zur Schule.</p>

«Den Rucksack habe ich mit meinem Berner Gotti Trix ausgesucht», sagt Lotta. Nach den Sommerferien geht die Sechsjährige zur Schule.

Fabienne Bühler

Lotta sei total parat für die Primarschule, sagt die grünliberale Zürcher Ständerätin Tiana Angelina Moser. Ihr Partner, der Berner Gemeinderat Matthias Aebischer, nickt. «Oft will sie vor dem Zubettgehen Schule spielen. Dann stelle ich ihr einfache Rechenaufgaben, oder wir schreiben Buchstaben», so der ausgebildete Primarlehrer. Moser schaut ihn schmunzelnd an. «Also ich lese immer noch Geschichten vor.» Ihre jüngste Tochter sei ein wissbegieriges Mädchen. «Hinzu kommt, dass ihre älteren Geschwister alle schon in der Schule oder ganz ausgeflogen sind.»

Erfahrung als Vorteil

Lotta hat insgesamt sechs Geschwister. Die drei Jungs Otto (12) Teo (14) und Moritz (16) stammen aus Mosers früherer Beziehung. Ida (16) Gianna (23) und Laura (26) hat Aebischer in die Partnerschaft gebracht. Auch wenn es für beide je das vierte Kind ist, das den Schulstart erlebt, weniger speziell sei der Anlass deshalb nicht. «Der Vorteil ist vielleicht, dass wir wissen, welche Tage im Leben eines Kindes unvergesslich sind. Und der erste Schultag gehört definitiv dazu», sagt Moser. Weil sie wisse, was ihre Tochter erwartet, sei sie natürlich weniger nervös. «Diese Ruhe kann ich Lotta weitergeben.» Der erste Tag sei auch für die Eltern wichtig, um eine Verbindung zur Lehrperson aufzubauen, sagt Aebischer.

<p>Aebischer hat seinen Hauptwohnsitz in Bern, Moser in Zürich. «Für die Betreuung hilft es, dass wir unterschiedlich Ferien haben.»</p>

Aebischer hat seinen Hauptwohnsitz in Bern, Moser in Zürich. «Für die Betreuung hilft es, dass wir unterschiedlich Ferien haben.»

Fabienne Bühler

Zwei Jahre hat der spätere «Tagesschau»-Moderator im bernischen Ligerz an der Primarschule unterrichtet. «Heute könnte ich den Beruf nicht mehr ausüben», sagt Aebischer, der nach 14 Jahren im Nationalrat letzten November in den Berner Gemeinderat gewählt wurde. «Die Anforderungen an die Lehrer sind enorm. Eine Gruppe von 20 Kindern im Griff zu haben – dafür habe ich grössten Respekt.» Gerade in schwierigen Schulkreisen fehle es teilweise an Unterstützung vonseiten der Lokalpolitik.

Während ihr Papa über das Schulsystem sinniert, nimmt Lotta eine Kirsche aus der Znünibox und schreibt Liedchen summend das Wort «Leben» auf eine Schiefertafel. Auf die Frage, was sie mal werden wolle, antwortet sie sofort: «Rapperin.» Ihre Schwester Laura sei eben Mitglied der berndeutschen Rapcombo Eto, erklärt der Papa. Was auffällt: Lotta wechselt spielend zwischen Berndeutsch («gäu») und Zürcher Dialekt («voll nöd!»).

Freunde in Bern und Zürich

Bis letzte Weihnachten ging Lotta in Bern in den Kindergarten. «Dort konnten wir die Zeiten flexibler planen, was während der Sessionen ein grosser Vorteil war», sagt Umweltwissenschaftlerin Moser, die 2023 von der Zürcher Bevölkerung in den Ständerat gewählt wurde. Ihren Wohnsitz hat sie in Zürich Witikon, wo ihre drei Buben leben. Die Wochenenden verbringt die Familie in Bern, Zürich oder bei Ausflügen in der Schweiz. Auch Lotta wechselte Anfang Jahr in den Kindergarten in Zürich, wo sie nun eingeschult wird.

<p>Die Flik-Flak-Uhr gabs von der Zahnfee als Geschenk.</p>

Die Flik-Flak-Uhr gabs von der Zahnfee als Geschenk.

Fabienne Bühler

«Lotta ist zum Glück ein sehr offenes Kind und hat sofort Freunde gefunden», sagt Moser. «Toll ist, dass sie nun an beiden Wohnorten Gspänli hat. Das passt zu ihrer Lebensrealität», sagt Aebischer. Den Entscheid, Lotta in Zürich einzuschulen, haben sie einstimmig gefällt. «In meinem neuen Amt als Gemeinderat bin ich oft von 7 bis 19 Uhr durchgetaktet.» Mosers Terminplan ist flexibler geworden – auch weil sie das Amt der Fraktionschefin abgegeben hat. «Während der Sessionen haben wir Unterstützung aus der Familie – dazu gehören auch die älteren Geschwister und Freunde.»

«Achtung, Mami!», ruft Lotta und hält ihre Hand auf die Brunnenöffnung. Das Wasser spritzt seitlich – direkt auf Papas weisses Hemd. Lotta lacht herzhaft und lässt ihre Zahnlücke aufblitzen. Drei Milchzähne hat sie schon verloren. Für diese gabs von der Zahnfee eine rosa Armbanduhr unters Kissen. «Die Zeit kann ich so mittel lesen.» Dafür kennt sie ihren Schulweg gut, es ist fast derselbe wie jener zum Kindergarten. «Ich laufe dann mit meinen Freundinnen.»

Matthias Aebischer mit Lotta

Highlight auf dem Schulweg – der Brunnen. «Hier spiele ich heute schon oft mit meinen Freundinnen», sagt Lotta.

Fabienne Bühler

«Minimum an Selbstständigkeit»

Angesprochen auf die Organisation ihres Alltags mit insgesamt fünf Kindern im Schulalter, sagt Moser: «Es ist nicht immer einfach.» – «Es ist eine Katastrophe!», wirft Aebischer ein. Beide lachen. «Ernsthaft: Von den Kindern braucht es schon ein Minimum an Selbstständigkeit», so Moser. Sie könne den Buben nichts hinterhertragen, was sie zu Hause vergessen haben, ans Tschutti-Training müssen alle selber denken. «Die Jungs hatten auch schon früh ein GA, um am Wochenende selbstständig der Familie nachzureisen.» Zu kurz komme aber keines der Kinder: Bei wichtigen Matches, bei Chor- oder Theateraufführungen ist mindestens ein Elternteil präsent. Am ersten Schultag begleiten sie ihre Jüngste gemeinsam. Und worauf freut sich Lotta in der Schule am meisten? «Hausaufgaben!»

Jessica Pfister
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Text: Jessica Pfister am 8. August 2025 - 18:00 Uhr