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10.31 Uhr: Erst einmal googeln: «Ist meine Fruchtblase geplatzt?»
11.07 Uhr: Nächste Frage, die sich Claire Díaz-Ortiz stellt: «Bin ich in den Wehen?»
12.04 Uhr: «Das ist also eine Wehe», lässt die werdende Mutter ihre Follower wissen.
12.19 Uhr: Die erste Wehe ist nun fünf Minuten her. Claire zieht ihre Jacke an und macht sich auf zum Spital, wie sie munter zwitschert.
12.59 Uhr: Wenn die Geburt früher als berechnet stattfindet, vergisst man schon mal den Klinikkoffer...
13.05 Uhr: «Temposchwellen und Wehen vertragen sich nicht.»
13.18 Uhr: Ein überhitztes Auto? Scheint, als sei der Mann von Claire zu schnell gefahren. «Ein Halt an der Tankstelle» ist notwendig.
13.35 Uhr: «Den Wassertank nachgefüllt» - und weiter gehts.
14.32 Uhr: «Das Auto ist schon wieder heissgelaufen. Noch eine Tankstelle. Wehe mir!»
14.32 Uhr: Der Automechaniker gibt Entwarnung und wünscht Glück: «Sagt uns, wir sollen ins Spital fahren.»
14.44 Uhr: Dann passiert es trotzdem: «Das Auto hat eine Panne.» Ein Taxi muss her!
14.53 Uhr: «Ich finde kein Taxi. Soll das ein Scherz sein?!?»
16.51 Uhr: «Taxi gefunden. In die Klinik eingecheckt. Schreiende Frauen im Überfluss.»
17.23 Uhr: «Wo sind meine Eiswürfel?»
18.50 Uhr: «Hört auf, uns nach dem Babynamen zu fragen. Wir wissen ihn nicht. Ausserdem ist es gerade ungünstig.»
19.00 Uhr: «Ja, ich bin das Mädchen, das in der Krankenabteilung @daveramsey-Podcasts hört, während es sich einen abkrampft.»
19.20 Uhr: Wie sich die Geburt anfühlt? Wie wohl...
20.12 Uhr: Knapp eine Stunde später ist ihr Zustand unverändert: mühsam.
21.20 Uhr: «Ich habe bei einem April-Gewitter geheiratet. Ich bekomme ein Baby bei einem April-Gewitter.» Zwei verschiedene Paar Schuhe, findet Claire.
21.25 Uhr: «Mein Mann ist verwirrt, was jetzt passiert. Sind wir das nicht alle?»
21.57 Uhr: «Mein Mann ist verärgert, weil er die Ukulele vergessen hat, um das Kind willkommen zu heissen.» Liegt sie im Auto auf dem Highway? «Wahrscheinlich», mutmasst Claire.
22.18 Uhr: «Können wir die Plazenta mitnehmen? Möchten Baum pflanzen», twittert Claire. Ihr Mann möchte sich nicht an der Diskussion beteiligen. Zu fokussiert sei er noch immer auf die verlorene Ukulele.
22.57 Uhr: Claire denkt noch immer über ihre Plazenta nach und nervt sich über das «beschissene» Wifi.
23.04 Uhr: Kinder, die bei Sturm geboren werden, sollen Glück bringen - erzählt man der in den Wehen liegenden Mutter.
23.14 Uhr: «Lektion: Wenn du von deinen eigenen Wehen live twitterst, hassen das einige.» Glücklicherweise fände es wenigstens ihr Mann lustig.
23.33 Uhr: Endlich: «Töchterchen ist geboren!» Nun muss die Mutter noch genäht werden...
23.42 Uhr: «Willkommen auf der Welt, Lucía Paz Díaz-Ortiz! Und für Twitter @lucia», schreibt die frischgebackene Mama mit einem Smiley. «Wir lieben dich!»
Das Mädchen ist kaum einen Tag alt, da twittert die Mutter bereits über ihre Tochter: «Wir haben Baby Lucía von ihrem Debüt in der @Todayshow erzählt. Sie war überwältigt vor Emotionen.»
Das Neugeborene bekam natürlich sofort einen eigenen Twitter-Account. Auch der erste Tweet liess nicht lange auf sich warten. In diesem beschwerte sich Lucía, es hätte ihr auf der anderen Seite «besser gefallen».