Auf Tonis Spuren:
«Wer kennt die Anliegen der Landwirtschaft sowie der Frauen im Land besser als wir Bäuerinnen? Wir wollen die Zukunft unseres Landes mitgestalten», sagt die vierfache Mutter und Kantonsrätin Ursula Egli. Das sei mit ein Grund, dass sich die gelernte Hauspflegerin und diplomierte Wirtschaftsfachfrau, die mit ihrer Familie einen Hof mit Milchproduktion, Schweinemast und Obstbau betreibt, für eine Kandidatur entschieden hat. Zudem brauche es nach Toni Brunner wieder St. Galler Bauernluft im Bundeshaus.
ZVGPionierin packt an:
Monika Rüegger, Präsidentin der kantonalen SVP, kandidiert als erste Obwaldnerin für den Nationalrat. Die Nomination der gelernten Metallbauplanerin, die auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, wurde just am Tag des nationalen Frauenstreiks bekannt gegeben. Doch statt die Frauenquote ihres Heimatkantons zu beurteilen, betonte die vierfache Mutter lieber, dass schon seit über 30 Jahren niemand mehr aus Engelberg – ihrem Wohnort – im Nationalrat vertreten war.
ZVGJodlerin mit Ideen:
Sie ist Mutter von fünf Töchtern, Bäuerin, Lehrerin, Kantonsrätin und leidenschaftliche Jodlerin. Der Spagat zwischen den verschiedenen Welten gelingt Priska Wismer-Felder gut. Beim Heuen zu Hause in Rickenbach – mit Solaranlagen auf dem Dach – seien ihr schon oft gute Ideen gekommen. Die Bauerntochter und das jüngste von sieben Kindern sieht ihre politische Tätigkeit als Horizonterweiterung und verpasste 2015 den Sprung nach Bundesbern nur knapp.
ZVGAbsender Wallis:
Es war der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser, als Daniela Pollinger-Williner 2018 als Gemeinderätin nachrückte. Kurz zuvor war sie von der örtlichen SVP angesprochen worden, ob sie Interesse habe, in die Politik einzusteigen. «Da dachte ich mir, ich sollte nicht nur reden, sondern auch endlich etwas machen.» Der zweifachen Mutter, die Hochbauzeichnerin lernte und heute als Postzustellerin arbeitet, gefällts: «Man lernt die Dinge auch aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.»
ZVGDigitale Wanderin:
Klimaschutz, eine liberale Gesellschaft und die digitale Zukunft sind die grünen Themen von Rahel Estermann, die 2018 für den zurückgetretenen Ali R. Celik in den Kantonsrat nachrückte. Ihre Gedanken formuliert die Digitalforscherin, die in der Luzerner Neustadt zu Hause ist und Anteile am elterlichen Bauernhof besitzt, in einem Blog auf ihrer Website, wo es mal um Algorithmen, mal um die Gleichstellung der Frau geht. Sie ist leidenschaftliche Wanderin und liebt Mikrobrauereien.
ZVGFeuererprobt:
Während 17 Jahren hat die gelernte Exportfachfrau und Bäuerin in der Feuerwehr Cham gedient, 10 davon als Offizierin und Atemschutz-Chefin. Die Mutter von drei Kindern, die mit ihrem Mann einen Landwirtschaftsbetrieb führt, ist die einzige Frau in der SVP-Fraktion. Das stört Brigitte Wenzin Widmer nicht: «Ich fürchte mich vor keiner Männerdomäne. Männer sind wie Frauen, einfach ein bisschen anders.» Nebenbei züchtet sie Bündner Strahlenziegen und hält sich einige Bienenvölker
ZVGIn der Reihe tanzen:
Das Akkordeon, die Trachtengruppe und der Line-Dance sind für Vroni Thalmann-Bieri der perfekte Ausgleich: «Ich bin ein geselliger Mensch!» Die Entlebucherin, die als jüngstes von zehn Kindern geboren wurde, ist Sozialvorsteherin der Gemeinde Flühli, Kantonsrätin und führt mit ihrem Mann einen Milchwirtschaftsbetrieb. Bei den letzten Nationalratswahlen fehlten ihr knappe 700 Stimmen. Eine erneute Kandidatur stand ausser Frage: «Das Entlebuch braucht jemand Bodenständiges in Bern, der mit Erfahrung zum Rechten schaut.»
ZVGModisch mutig:
Die Mutter von zwei Söhnen ist selbstständige Damenschneiderin und wurde als Oberwalliser Nationalratskandidatin nominiert. Ihre politische Laufbahn begann 2018 als Vorstandsmitglied der SVP Raron-St. German und der Bezirkspartei Westlich Raron. Beruflich sei das meiste erreicht – von der Trachtenschneiderin hat sie sich zur Spezialistin für Dessous und Bademode entwickelt. «Jetzt will ich politisch durchstarten. Ich habe zu viel Power, um zurückzulehnen.»
ZVGDas Bauern im Blut:
Aufgewachsen ist Agrarwissenschaftlerin Christine Badertscher auf einem Hof im Emmental, dann zog sie nach Madiswil, wo sie acht Jahre im Gemeinderat war. Gänzlich mit dem Politikvirus infiziert wurde sie als Mitarbeiterin des heutigen Berner Stapis Alec von Graffenried. «Die Landwirtschaft liess mich aber nie ganz los.» Auf dem Biohof der Eltern half sie stets mit, heute sitzt sie im kantonalen Bauernverband und ist Vizechefin der Grünen in Bern.
ZVGBio macht sie stark:
Regina Fuhrer-Wyss sagt: «Die Agrarpolitik ist zu wichtig, um sie den SVP-Männern zu überlassen!» Die Gross- und Gemeinderätin aus Burgistein BE will mitreden: «Als Biobäuerin und Konsumentin!» Die einstige Präsidentin von Bio Suisse verband ihren Beruf stets mit sozialem Engagement. «Ich bin überzeugt, dass Leben und Arbeiten mit Natur und Tieren den Menschen Boden unter den Füssen geben kann.» So hat die Mutter von zwei Kindern auf dem Hof Ferien- und Pflegekinder betreut und ist aktuell Präsidentin der Kleinbauern-Vereinigung und der Wohnhilfe Thun.
ZVG