Politik im Blut
Die Badenerin Marianne Binder-Keller ist genetisch katholisch und politisch: Ihr Vater ist der frühere Aargauer CVP-Nationalrat Anton Keller, ihr Schwiegervater der ehemalige CVP-Nationalund Ständerat Julius Binder. Ihr Sohn Simon Binder setzt als Präsident der CVP Ortspartei Baden die Politdynastie fort. Als Ex-Pressesprecherin der CVP Schweiz kennt Marianne Binder die Bundeshausmechanik aus dem Effeff. Die Grossrätin und Präsidentin der CVP AG kandidiert für beide Kammern.
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Die Finanzfrau:
Sie studierte Geschichte, Wirtschaft, Spanisch und doktorierte über das Frauenturnen in Baselland. Eva Herzog ist überall schnell à jour. Sie arbeitete erst als Kulturveranstalterin, dann an der Uni, bevor sie 2005 Regierungsrätin von Basel-Stadt wurde. 2020 hört die pragmatische SP-Frau als Finanzvorsteherin auf. Für die Nachfolge von Ständerätin Anita Fetz ist Herzog im Herbst Kronfavoritin. 2010 machte die Mutter von zwei Kindern einen ersten Anlauf in den Bundesrat.
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Von SP zu FDP:
Barbara Günthard-Maier besuchte die Rudolf-Steiner-Schule, war erst Seklehrerin, dann Journalistin und ist in einer Freikirche. Ihre politische Arbeit begann sie bei der SP im Sekretariat. Als Assistentin von Nationalrat Filippo Leutenegger wechselte sie zur FDP. Für diese Partei wurde sie 2012 in die Winterthurer Exekutive gewählt. Die Polizeivorsteherin und zweifache Mutter lobt Winterthur auf Facebook als «die sicherste Schweizer Grossstadt mit den glücklichsten Frauen».
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Die SP-Millionärin:
Ihr Grossvater machte eine Tellerwäscherkarriere vom Verdingbub zum erfolgreichen Bauunternehmer. Von ihm erbte Gabriela Suter zwei Liegenschaften. Obwohl sie selber von einer Millionärssteuer betroffen wäre, kämpft sie dafür. «Ich bin privilegiert aufgewachsen. Aber um eine gute linke Politik zu machen, muss man nicht arm sein», sagt die Historikerin, die mit Partner und ihren zwei Kindern in Aarau in einem Eigenheim wohnt. Gewinnt die SP einen Nationalratssitz, hat die Grossrätin und Präsidentin der SP Aargau gute Chancen.
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Die Rückkehrerin:
Nach über acht Jahren im Grossen Rat zog sich Mirjam Ballmer, Jungstar der Grünen Basel-Stadt, im Frühling 2015 plötzlich aus der Politik zurück und zügelte in den Kanton Freiburg. Schon ein Jahr später meldete sich die stellvertretende Generalsekretärin der Konferenz für Wald, Wildtiere und Landschaft politisch zurück – und wurde Freiburger Grossrätin. Heute ist die Mutter von zwei «wunderbaren Töchtern» und frühere Pfadfinderin bereit für den Sprung nach Bern in die nationale Politik.
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Die Vernetzte:
«Ich bin eine waschechte Zürcherin», sagt Nicole Barandun. Die Rechtsanwältin hat mit ihrem Bündner Mann drei erwachsene Kinder, ist als Präsidentin des Gewerbeverbands Zürich und des Berufsbildungsforums Zürich bestens vernetzt. Die CVP-Präsidentin zieht in den Ständeratswahlkampf gegen die zwei Bisherigen, Daniel Jositsch (SP) und Ruedi Noser (FDP). «Es stünde Zürich sehr gut an, auch von einer Frau vertreten zu werden», sagt das Mitglied der Gleichstellungskommission. Sie steht auch für den Nationalrat zur Wahl.
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Die Klimafrau:
Die Doktorin der Kunst- und Architekturgeschichte ist seit 2018 vollamtliche Gemeindepräsidentin der neuen Bündner Grossgemeinde Ilanz/Glion. Als frühere Mitarbeiterin der Parlamentsdienste kennt Maissen das Bundeshaus bereits. In Bern will sie als «Vertreterin des Alpenraums, der vom Klimawandel besonders betroffen ist, eine Klimapolitik unterstützen, die diesen Namen auch verdient». Die Gross- rätin weiss als Stiftungsrätin des Schweizerischen Forschungsinstituts für Hochgebirgsklima und Medizin Davos, was Sache ist.
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Frau Landammann:
Als erste grüne Frau Landammann hat die Krankenschwester Manuela Weichelt-Picard Zuger Geschichte geschrieben. Jetzt will die Halbmarathonläuferin auch die erste Zuger Nationalrätin werden. Noch nie sandte Zug eine Frau nach Bern! Um das zu ändern, steht «Morgenmuffel» Weichelt-Picard auch mal in aller Herrgottsfrühe auf und geniesst am Sonntagmorgen beim Walchwiler Bärgfest die Jodlermesse. Vor ihrer Regierungszeit war die Mutter von zwei Töchtern Kader beim Roten Kreuz.
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Fast-Bundesrätin:
Schon in ihrer Doktorarbeit befasste sich Heidi Z’graggen mit dem Thema Parlamente. Später unterrichtete sie darüber im Fach Staatskunde, und jetzt will die Urner Regierungsrätin selber ins Parlament. Ihre Wahl in den Ständerat gilt quasi als sicher. Schweizweit so richtig bekannt wurde Z’graggen als Kandidatin für die Nachfolge von Doris Leuthard in den Bundesrat, wo sie hinter Viola Amherd die zweitmeisten Stimmen erhielt. Z’graggen ist liiert mit dem SVP-Unternehmer Bruno Dobler.
Kurt Reichenbach
Heldin von Bondo:
Als der Piz Cengalo bebt, Tonnen von Gestein ins Tal stürzen und Bondo verwüsten, schlägt die Stunde von Anna Giacometti. Die Gemeindepräsidentin von Bregaglia steht Tag und Nacht den Menschen bei, die ihr Hab und Gut verloren haben. Jetzt will die Bergellerin in den Nationalrat. Bevor sie Bäuerin wurde, hat sie fürs EDA im diplomatischen Dienst in Lissabon und Mailand gearbeitet. Kurios: Bei der Gemeindepräsidenten-Wahl wurde sie von ihrem Bruder Marco herausgefordert!
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