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Studie zu Paaren und Finanzen

Deutsche Paare reden offen über Geld - und streiten selten darüber

Fast alle deutschen Paare sprechen regelmässig über Finanzen. Eine aktuelle Studie zeigt auch, dass vor allem die jüngeren Generationen finanzielle Selbstbestimmung und Partnerschaft kombinieren.

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Deutsche Paare planen ihre Finanzen sowohl gemeinsam als auch unabhängig voneinander.
Deutsche Paare planen ihre Finanzen sowohl gemeinsam als auch unabhängig voneinander. Swiss Life

Fast alle Paare in Deutschland reden regelmässig über Geld – und das ohne grössere Konflikte. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue repräsentative Studie des Finanzberatungsunternehmens Swiss Life Select und YouGov, für die über 1.000 Menschen in Partnerschaften befragt wurden. Der offene Umgang mit Finanzen scheint für die meisten Deutschen längst kein Tabu mehr zu sein.

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: 98 Prozent der Befragten betrachten offene Gespräche über Geld als wichtig. Ein Drittel (36 Prozent) führt solche Unterhaltungen sogar mindestens einmal wöchentlich. Im Mittelpunkt stehen dabei besonders die monatlichen Fixkosten (86 Prozent), Gehaltsfragen (79 Prozent) oder Kredite und Schulden (76 Prozent). Bemerkenswert: Nur 4 Prozent wissen nicht, was ihr Partner oder ihre Partnerin verdient – wobei dieser Anteil bei Frauen doppelt so hoch ist wie bei Männern.

Weniger Konflikte als vermutet

Entgegen der weit verbreiteten Annahme, Geld sei ein häufiger Streitpunkt in Beziehungen, geben 54 Prozent der befragten Paare an, noch nie über Finanzen in Konflikt geraten zu sein. Wenn es doch zu Meinungsverschiedenheiten kommt, liegen diese meist in unterschiedlichen Auffassungen zum Ausgabe– und Sparverhalten begründet (70 Prozent). Aspekte wie Einkommensunterschiede (15 Prozent) oder ungleich verteilte Verantwortung bei Lohnarbeit und Haushalt (14 Prozent) spielen eine eher untergeordnete Rolle.

Gemeinsame Ziele, individuelle Verantwortung

Gemeinsame finanzielle Ziele und Lebensträume motivieren eine Mehrheit von 56 Prozent aller Befragten. Dabei stechen besonders die jüngeren Generationen hervor: Mit 66 Prozent verfolgen die Generation Z und die Millennials am häufigsten gemeinsame finanzielle Ziele wie den Erwerb eines Eigenheims, eine ausgedehnte Weltreise oder das Erreichen finanzieller Unabhängigkeit. Dies unterstreicht den pragmatischen Ansatz dieser Generationen, die Partnerschaft und Selbstverwirklichung offenbar nicht als Gegensätze betrachten.

Ein zentrales Thema für Paare aller Altersgruppen bleibt die Altersvorsorge. Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) plant diese gemeinsam mit dem Partner, wobei verheiratete Paare mit 62 Prozent besonders häufig diesen Weg wählen.

Skepsis gegenüber staatlicher Rente

Obwohl 69 Prozent der Studienteilnehmer auf eine gemeinsame Vorsorgestrategie setzen, herrscht grosse Skepsis bezüglich der gesetzlichen Absicherung. Nur jeder Vierte (25 Prozent) glaubt, dass die staatliche Rente für einen komfortablen Lebensabend ausreichen wird. Unter den jüngeren Paaren der Generation Z und der Millennials liegt der Anteil sogar nur bei 20 Prozent – ein deutliches Indiz für das schwindende Vertrauen jüngerer Menschen in das staatliche Rentensystem.

«Paare blicken in Deutschland mit einem gesunden Realismus auf das Thema Altersvorsorge», fasst Christian Linnewedel, Geschäftsführer Swiss Life Select, zusammen. «Gerade die jüngeren Paare machen sich wenig Illusionen darüber, dass die gesetzliche Rente zur Sicherung ihres Lebensstandards ausreicht. Dieser nüchterne Blick auf die Rente paart sich mit einem ausgeprägten Sinn für finanzielle Eigenverantwortung.»

Immerhin zwei Drittel (66%) fühlen sich mit ihrer persönlichen Finanzplanung gut abgesichert, wobei mehr verheiratete Paare (68 Prozent) der Meinung sind, gut fürs Alter vorgesorgt zu haben, als die unverheirateten Paare (56 Prozent).

Von SpotOn vor 6 Stunden