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Ex-RTL-Chef Helmut Thoma ist mit 86 Jahren gestorben

Der Medienmanager und ehemalige RTL–Chef Helmut Thoma ist verstorben. Das berichten österreichische Medien. Der Wiener gilt als Erfinder des Privatfernsehens und prägte RTL Deutschland.

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Der österreichische Medienmanager Helmut Thoma formte RTL Deutschland.
Der österreichische Medienmanager Helmut Thoma formte RTL Deutschland. imago/Sven Simon / Malte Ossowski/SVEN SIMON

RTL–Gründer Dr. Helmut Thoma (1939–2025) ist tot. Das berichtet unter anderem der österreichische «Standard» am 26. Mai unter Berufung auf seine Familie. Er soll bereits beigesetzt worden sein.

Er erlitt Herzversagen

Der Medienmanager, der 86 Jahre alt wurde, sei am 22. Mai «überraschend» an Herzversagen gestorben, heisst es beim Branchenportal «Digitalfernsehen», das aus einer Mitteilung der Familie zitiert. Thoma sei «ein liebender Vater und Ehemann, darüber hinaus ein international anerkannter Medienmanager, ein Visionär, ein Macher, Grenzgänger und Querdenker» gewesen. «Ein Mensch, der Fernsehen nicht nur machte, sondern der sich darauf verstand, Fernsehen zu bewegen, zu verändern, manchmal zu provozieren und dabei immer mit klarem Blick auf das, was den Zuschauer wirklich interessierte.»

Der in Wien geborene Helmut Thoma galt als Pionier des Privatfernsehens. Er kam vom öffentlich–rechtlichen Rundfunk ORF, wo er Chef der Rechtsabteilung war, und wechselte 1973 zu Radio Luxemburg. Erst war er Geschäftsführer der Luxemburger Privatsendergruppe RTL in Deutschland, ab 1982 Direktor des deutschen RTL–Radioprogramms und ab 1984 CEO des deutschen RTL–Privatfernsehens, das am 2. Januar startete.

«Im Seichten kann man nicht ertrinken»

Helmut Thoma führte den Sender zum Erfolg – viele von ihm eingeführte Sendungen haben bis heute überdauert. Dank Formaten wie «Gute Zeiten, schlechte Zeiten», «Tutti Frutti», «Exklusiv» und Talkshows wurde RTL zu einer festen Grösse in der deutschen TV–Landschaft.

Für seine trashige Programmstrategie hagelte es durchaus Kritik, auf die er mit legendären Aussagen wie «Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler» oder «Im Seichten kann man nicht ertrinken» reagierte.

1998 übergab Thoma seinen Posten als alleiniger Geschäftsführer an den nächsten Österreicher, Gerhard Zeiler. Anschliessend fungierte er bis 2002 als Medienbeauftragter des damaligen Ministerpräsidenten von Nordrhein–Westfalen, Wolfgang Clement.

Von SpotOn am 26. Mai 2025 - 16:50 Uhr