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In Paris

Fünf Jahre Gefängnis: Nicolas Sarkozy tritt Haftstrafe an

Frankreichs ehemaliger Präsident Nicolas Sarkozy wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Nun hat er seine Haftstrafe im Prison de la Santé angetreten.

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Nicolas Sarkozy verlässt in Begleitung seiner Frau Carla Bruni sein Zuhause, um sich ins Gefängnis von La Santé zu begeben.
Nicolas Sarkozy verlässt in Begleitung seiner Frau Carla Bruni sein Zuhause, um sich ins Gefängnis von La Santé zu begeben. Imago images/KCS Presse / KNR

Nicolas Sarkozy (70) wurde laut französischen Medien nach seiner Verurteilung Ende September an diesem Dienstag in das Gefängnis La Santé in Paris gebracht, um dort seine Haftstrafe anzutreten. Bei X schrieb der ehemalige Präsident Frankreichs (2007 bis 2012) kurz zuvor: «Heute Morgen wird nicht ein ehemaliger Präsident der Republik eingesperrt, sondern ein Unschuldiger.» Der Ehemann von Carla Bruni (57) spricht weiter von einem «Justizskandal» und betont: «Ich habe keinen Zweifel, die Wahrheit wird triumphieren.»

Das Urteil polarisierte

Sarkozy war im Prozess um angebliche Wahlkampfgelder aus Libyen teilweise schuldig gesprochen worden. In der sogenannten Libyen–Affäre wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt. Es ist das erste Mal, dass ein ehemaliger französischer Präsident inhaftiert wird. Der ehemalige Staatschef hatte Berufung eingelegt.

Die Inhaftierung geriet in die Kritik, da sie ohne Abwarten des Berufungsverfahrens erfolgte. Sarkozys Anwälte sprachen am Dienstag ebenfalls von der Inhaftierung als «eine Schande» und kündigten einen Antrag auf Freilassung an.

Am Dienstag versammelte sich eine Menschenmenge, um Sarkozy in der Nähe seines Wohnsitzes im 16. Arrondissement von Paris zu verabschieden. Der 70–Jährige verliess sein Haus Hand in Hand mit Carla Bruni, bevor er in ein Auto stieg, das ihn nach La Santé brachte. Das seit 2008 verheiratete Paar war bereits Hand in Hand zur Urteilsverkündung erschienen und zeigte sich damit als Einheit.

Carla Bruni, die in den 1990er Jahren als Model berühmt wurde, hatte sich im Anschluss an die Urteilsverkündung auf Instagram zu Wort gemeldet. Zu einem Foto aus dem Gericht schrieb Bruni: «Liebe ist die Antwort.» Dazu fügte sie den Hashtag «#lahainenaurapasledessus» an – auf Deutsch: «Der Hass wird nicht siegen.»

Gegen den Ex–Präsidenten wurde seit dem Ende seiner Amtszeit in mehreren Verfahren ermittelt. Im Dezember 2024 wurde Sarkozy rechtskräftig zu einer einjährigen Freiheitsstrafe in Form des Tragens einer elektronischen Fussfessel verurteilt. Das Kassationsgericht als oberstes französisches Gericht bestätigte ein Urteil des Pariser Berufungsgerichts aus dem Jahr 2023. Sarkozy war wegen Korruption zu insgesamt drei Jahren Haft, davon zwei auf Bewährung, verurteilt worden. Der konservative Politiker war somit der erste Ex–Präsident Frankreichs, der zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt worden ist. Aufgrund seines Alters durfte er nach gut drei Monaten die Fussfessel wieder ablegen.

Von SpotOn vor 4 Stunden