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Rührende Worte über deutsche Legende

Gabriela Sabatini schwärmt von Steffi Graf: «Sie ist die Allergrösste»

In einem seltenen Interview spricht Gabriela Sabatini über ihre einstige Rivalin Steffi Graf. Die argentinische Tennis–Legende findet rührende Worte für die Deutsche und verrät, wie sich ihre Beziehung über die Jahre entwickelt hat. Auch ein persönliches Treffen ist geplant.

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Einst Rivalinnen: Die Tennis-Ikonen Gabriela Sabatini und Steffi Graf.
Einst Rivalinnen: Die Tennis-Ikonen Gabriela Sabatini und Steffi Graf. imago/Eventpress

Auf dem Tennisplatz lieferten sie sich in den 80er– und 90er–Jahren erbitterte Duelle. 40–mal standen sich Gabriela Sabatini (55) und Steffi Graf (56) gegenüber, oft in grossen Halbfinals und Finals der wichtigsten Turniere der Welt. Heute pflegen die beiden Tennis–Legenden ein herzliches Verhältnis. In einem Interview mit «Bild» spricht die 55–jährige Argentinierin nun über ihre Bewunderung für die deutsche Ikone.

«Steffi war und ist für mich eine der Grössten, wenn nicht sogar die Allergrösste!», schwärmt Sabatini im Gespräch. Die Niederlagen gegen Graf seien zwar bitter gewesen, doch heute überwiege die Dankbarkeit. «Sie hat mein bestes Tennis aus mir herausgekitzelt. Unsere sportliche Rivalität hat ausserdem für unvergessliche Momente gesorgt, an die ich bis heute gerne zurückdenke.»

Der grösste Triumph ihrer Karriere

Einer dieser unvergesslichen Momente war das Finale der US Open 1990, als Sabatini Graf in zwei Sätzen besiegte. «Das war der Höhepunkt meiner Karriere», erinnert sich die Argentinierin. «Ich war zuvor schon mehrfach so nah dran, ein Grand–Slam–Turnier zu gewinnen, aber es klappte über viele Jahre einfach nicht.» Der Titel bei den US Open sei der Moment gewesen, in dem sich all ihre Arbeit der Vorjahre endlich ausgezahlt habe. «Ich kann dieses Gefühl gar nicht beschreiben.»

Doch wenn Sabatini heute an Steffi Graf denke, komme ihr nicht unbedingt dieses Spiel in den Sinn, verrät sie. Stattdessen erinnere sie sich an «ihre sportliche und menschliche Grösse». Graf habe sich selbst unglaublich viel abverlangt und dadurch alle besser gemacht. «Und auch privat habe ich sie über die Jahre hinweg immer mehr zu schätzen gelernt.»

Vom Respekt zur Freundschaft

Nachdem mit ihren Karrieren auch die Rivalität als Sportlerinnen zu Ende gegangen sei, hätten sie sich als Menschen besser kennenlernen können. «Ich mag ihre Art unheimlich gerne. Sie ist sehr bodenständig und privat. Sie lebt für ihre Familie und die Kinder», so Sabatini über Graf, die seit 2001 mit Andre Agassi (55) verheiratet ist und mit ihm zwei Kinder hat.

Der Kontakt zwischen den beiden ehemaligen Rivalinnen ist bis heute nicht abgerissen. «Wir telefonieren immer mal wieder – zum Beispiel zum Geburtstag», verrät die Argentinierin. Mehr noch: «Wir haben uns fest vorgenommen, uns möglichst bald mal wieder zu treffen.»

Keine Bitterkeit wegen verpasster Titel

Ob sie manchmal darüber nachdenke, wie viele Titel sie wohl gewonnen hätte, wenn Graf nicht ausgerechnet zur selben Zeit aktiv gewesen wäre? «Ehrlicherweise nicht», antwortet Sabatini. Zu ihrer aktiven Zeit sei es zwar ärgerlich gewesen, so oft kurz vor dem Titelgewinn zu stehen und ihn dann doch nicht zu holen. «Heute kann ich aber sagen, dass ich mit meiner Karriere total zufrieden bin.»

Sabatini, die ihre Karriere bereits mit 26 Jahren beendete, lebt heute zurückgezogen in der Schweiz. Die mentale Müdigkeit von den Zwängen und dem Druck des Profi–Tennis sei damals zu gross geworden, erklärt sie im Interview. Jahrelang habe sie danach keinen Schläger mehr in die Hand genommen. Inzwischen spiele sie aber gelegentlich wieder Tennis und nehme an Legenden–Turnieren teil.

Ihren Alltag verbringt die 55–Jährige vor allem mit Sport. «Ich fahre seit Jahren leidenschaftlich gerne Rad», erzählt sie. Doch Sabatini hat auch eine neue Leidenschaft entdeckt: «Ich habe auch zwei Barista–Kurse gemacht, weil ich ein grosser Kaffee–Fan bin. Ich spiele schon länger mit der Idee, mal ein eigenes Café aufzumachen.»

Von SpotOn vor 4 Minuten