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Wichtiges Grundnahrungsmittel

Superfood oder Dickmacher? Wie gesund Kartoffeln wirklich sind

Deutschlands liebste Knolle gilt vielen als Dickmacher. Doch die Kartoffel ist gesünder, nährstoffreicher und vielseitiger, als ihr Ruf vermuten lässt.

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Kartoffeln gehören in vielen Teilen der Welt zu den Grundnahrungsmitteln.
Kartoffeln gehören in vielen Teilen der Welt zu den Grundnahrungsmitteln. iStock via Getty Images/INAOX

Die Deutschen lieben Kartoffeln – kaum ein Lebensmittel ist so vielseitig, so bodenständig und so fest in unserer Küche verankert wie die berühmte Knolle. Ob als Püree, Salzkartoffeln, Reibekuchen oder knusprige Bratkartoffeln: Kartoffeln gehören zu den grossen Klassikern. Und trotzdem haftet ihnen seit Jahren ein hartnäckiges Imageproblem an. Während die einen sie als gesundes Superfood feiern, halten andere sie für einen Dickmacher, den man besser meidet. Doch was stimmt nun wirklich?

Ursprünglich aus den Anden stammend, ist die Kartoffel seit Jahrtausenden ein zentrales Nahrungsmittel. Nach ihrer Einführung in Europa im 16. Jahrhundert half sie, Hungersnöte zu lindern und wurde dank ihres hohen Ertrags und ihrer Nährstoffdichte schnell unverzichtbar. Heute zählt sie neben Reis, Weizen und Mais zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln der Welt – angebaut in über 150 Ländern. Ihre Robustheit, der geringe Ressourcenbedarf und ihre Vielseitigkeit machen sie bis heute zu einem globalen Erfolgsmodell.

Eine Nährstoffbombe im Alltag

Kartoffeln bestehen zu rund 80 Prozent aus Wasser und bringen pro 100 Gramm lediglich etwa 70 Kalorien mit – deutlich weniger als Reis oder Nudeln. Ausserdem sind sie reich an Vitamin C, B–Vitaminen, Kalium und Ballaststoffen. Ihr hoher Gehalt an komplexen Kohlenhydraten sorgt für eine langsame, langanhaltende Energieversorgung.

Besonders spannend: Kartoffeln enthalten sogenannte resistente Stärke, die entsteht, wenn sie nach dem Kochen abkühlen. Diese wirkt wie ein Präbiotikum, füttert gute Darmbakterien und kann sich sogar positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken.

Der schlechte Ruf kommt weniger von der Kartoffel selbst, sondern eher von ihrer Zubereitung. Pommes, Chips oder Bratkartoffeln saugen bei der Zubereitung reichlich Fett auf – und verwandeln ein an sich leichtes Lebensmittel in eine Kalorienfalle. Dazu kommt: Viele klassische Kartoffelgerichte werden mit Sahnesaucen, Butter oder Käse kombiniert.

Pur gekocht, gedämpft, gebacken oder als Püree mit wenig Fett hat die Knolle damit allerdings wenig zu tun.

Sattmacher mit niedrigem Kaloriengehalt

Trotz ihrer Kohlenhydrate sind Kartoffeln ein echtes Sattmacher–Lebensmittel. Studien zeigen, dass sie länger satt halten als gleich grosse Portionen Nudeln oder Reis. Wer abnehmen möchte, profitiert also von ihrem hohen Volumen, dem Wasseranteil und der langsamen Energieabgabe.

Für Menschen mit empfindlichem Darm oder Reizdarm können grosse Mengen Kartoffeln wegen der Stärke gelegentlich Beschwerden auslösen. Auch bei Diabetes kommt es auf die Kombination an: Kartoffeln sollten am besten zusammen mit Proteinen, Gemüse und etwas gesunden Fetten gegessen werden, um den Blutzuckeranstieg abzufedern.

Von SpotOn vor 3 Stunden