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Neues Buch mit unveröffentlichten Fotos

«Tatort»-Geheimnisse aus München - vom Kult-Duo persönlich

Vorhang auf für das Münchner Kult–Duo! Im Buch «Nemec & Wachtveitl: Das Münchner Kult–Duo» gewähren die beiden exklusive Einblicke in 35 Jahre «Tatort»–Geschichte – mit unvergesslichen Fällen, persönlichen Anekdoten und seltenen Fotos, kurz vor ihrem Abschied nach 100 Folgen.

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Zum Abschied ihrer Rollen als «Tatort»-Kommissare werden die Schauspieler Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec mit dem Buch «Nemec & Wachtveitl: Das Münchner Kult-Duo» (Gmeiner Verlag) gewürdigt.
Zum Abschied ihrer Rollen als «Tatort»-Kommissare werden die Schauspieler Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec mit dem Buch «Nemec & Wachtveitl: Das Münchner Kult-Duo» (Gmeiner Verlag) gewürdigt. ili/spot

Mit «Nemec & Wachtveitl: Das Münchner Kult–Duo» (Gmeiner Verlag) von Stefanie Thyssen erscheint am 8. Oktober ein Buch, das sich «Tatort»–Fans – und insbesondere Anhänger der Münchner Kultermittler – kurz vor deren Abschied nach 100 Folgen nicht entgehen lassen sollten. Darin enthalten sind «exklusive Einblicke und Erinnerungen aus 35 Jahren Fernsehgeschichte», sehenswertes Bildmaterial sowie eine Würdigung von Regisseur Dominik Graf (73, «Frau Bu lacht») – genauer gesagt: ein «langer Brief zum langen Abschied».

«Frau Bu lacht» führt internes «Tatort»–Ranking an

Im Kapitel «Lebenslänglich – Folgen für die Ewigkeit» verraten Udo Wachtveitl (66) und Miroslav Nemec (71) die zwölf Krimis ihrer «Tatort»–Laufbahn, die sie für die besten halten. Ganz vorne rangiert «Frau Bu lacht» (1995). Dieser Film sei ein «Meilenstein» ihrer gemeinsamen Arbeit. «Allerspätestens mit diesem Fall wurden wir in die Umlaufbahn katapultiert», sagt Wachtveitl über den Film, der Frauenhandel und Kindesmissbrauch eindrucksvoll thematisiert.

Fan–Wissen gibt es in diesem Zusammenhang unter anderem auch zu «Tatort: Norbert» (1999), «Ein mörderisches Märchen» (2001), «Im freien Fall» (2001), «Der oide Depp» (2008), «Der tiefe Schlaf» (2012) und «Die letzte Wiesn» (2015).

Michael Fitz als Zuschauerliebling Carlo Menzinger

Im Kapitel «Komplizen – die Wegbegleiter der Kult–Kommissare» kommen aktuelle und ehemalige Teammitglieder wie Ferdinand Hofer (32) zu Wort.

Ein Highlight ist die Passage über den Münchner Schauspieler Michael Fitz (66), der von 1991 bis 2007 als Kommissariatsmitarbeiter – später Kriminaloberkommissar – Carlo Menzinger zum Münchner Ermittlerteam gehörte. Er sollte «Lokalkolorit» in die Reihe bringen und wurde damit schnell zum Sympathieträger. «Wenn der Carlo ins Bild kam, gab es zehn Sekunden später immer was zu lachen», erinnert sich Fitz im Interview mit der Buchautorin. Thyssen fasst es so zusammen: «Er war stets der Sidekick für Franz Leitmayr und Ivo Batic, die Chefs auf dem Revier – ein Sidekick allerdings, der oft genug für den besonderen Kick sorgte.»

«Zwischen Kroatien und Bayern» und «Ein Münchner Original»

Viel Unbekanntes und auch ein wenig Privates – insbesondere Fotos – findet sich in den Kapiteln «Miroslav Nemec – zwischen Kroatien und Bayern» und «Udo Wachtveitl – ein Münchner Original».

So soll Wachtveitls Tante mütterlicherseits ihm den Weg zum Bayerischen Rundfunk geebnet haben. Sie arbeitete beim Film in der Kostümabteilung. Fakt ist: Der junge Udo wirkte in der Hörspielserie «Meister Eder und sein Pumuckl» mit. «Die Auftragslage für Kinder war gut in den späten Sechzigerjahren», scherzt Wachtveitl im Rückblick.

Im Doppelinterview sprechen Wachtveitl und Nemec über die Anfänge von Batic und Leitmayr: «Wir waren angriffslustiger, manchmal auch aggressiver. Ungeduldiger. Einfach jünger – und vor allem zwei Partner, die gleichberechtigt auf Augenhöhe agierten. Das war damals ungewöhnlich. Die meisten Krimis in den Neunzigerjahren hatten einen Kommissar, und dann hatte der einen Assistenten», erinnert sich Nemec.

Dazu erzählt Wachtveitl eine Anekdote: «Wir drehten damals im Englischen Garten – ich weiss nicht mehr genau, welche Folge. Jedenfalls kam ein Passant vorbei, sah, dass gedreht wurde, und fragte, um welchen Film es gehe. Wir antworteten, nicht ganz ohne Stolz: ‹Wir drehen einen Tatort.› Darauf der Passant: ‹Ja, Wahnsinn – und wo isser, der Derrick?›»

Heute sieht das ganz anders aus. Derzeit stehen noch drei Filme in der Pipeline, bevor sich das beliebte «Tatort»–Duo um den Jahreswechsel herum verabschiedet: «Das Verlangen» (noch 2025) sowie die Doppelfolgen «Unvergänglich I» und «Unvergänglich II» (2026).

Von SpotOn vor 14 Minuten