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Die Königin hat genug

Jetzt greift die Queen bei Prinz Andrew durch

Als Lieblingssohn genoss Prinz Andrew bei seiner Mutter lange Narrenfreiheit. Damit ist Schluss! Die Queen jagt das schwarze Schaf aus dem Königshaus. Sie will so die Monarchie retten – «Randy Andy» aber schadet der Krone nur.

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Queen Elisabeth und Sohn Prince Andrew, SI 03/2022

Gnadenlos: Queen Elizabeth II. greift jetzt hart durch – und lässt ihren Lieblingssohn Prinz Andrew fallen.

Getty Images

Queen Elizabeth II., 95, kehrt mit eisernem Besen durch ihre eigenen Reihen. Jahrzehntelang führte Prinz Andrew, 61, ihr Lieblingssohn, seine «Mommy» an der Nase herum. Viel zu viel liess sie «Randy Andy» («Geiler Andy» – so der unrühmliche Spitzname des Royals) durchgehen.

Queen Elisabeth und Sohn Prince Andrew, SI 03/2022

Hemmungslos: Wegen sexuellen Missbrauchs droht Prinz Andrew ein Prozess. Es sieht nicht gut aus für «Randy Andy».

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Das Mass ist voll für die Queen: Vergangene Woche knöpft sie sich Prinz Andrew persönlich vor. Im Anschluss an dieses Gespräch veröffentlicht der Palast ein Statement mit zwei dürren Sätzen: «Im Einvernehmen und mit der Einwilligung der Queen werden die militärischen Zugehörigkeiten und königlichen Schirmherrschaften von Prinz Andrew an die Queen zurück gegeben. Der Herzog von York wird weiterhin keine öffentlichen Verpflichtungen übernehmen und sich als Privatperson verteidigen.» Es zeigt symbolisch, wie viel die Mutter ihrem Sohn noch zu sagen hat. Andrew ist keine Königliche Hoheit mehr – und somit aus der royalen Familie verstossen.

Der einst ehrenwerte Prinz fällt tief. Nach der Marineausbildung an der militärischen Eliteschmiede Britannia Royal Naval College im südenglischen Dartmouth hatte Andrew auf zahlreichen Kriegsschiffen als Helikopterpilot gedient, während des Falklandkriegs 1982 für seinen Einsatz auf dem Flugzeugträger «Invincible» sogar breite Anerkennung erhalten.

Queen Elisabeth und Sohn Prince Andrew, SI 03/2022

Das Gesicht der Queen spricht Bände. Andrew hat bei seiner Mutter den Bogen definitiv überspannt.

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Dass er die Royals in Verruf bringt, macht vor allem die Thronfolger Prinz Charles, 73, und Prinz William, 39, wütend. Ihnen will die Queen nach ihrem Tod keine Altlasten hinterlassen. Auch das Militär protestierte. Die Queen, die bei Kriegsende selbst als Lastwagenfahrerin in der Armee diente, erhielt einen Brief von 152 Kriegsveteranen der Royal Navy, der British Army und der Royal Air Force, in dem sie Elizabeth II. mitteilten, dass sie darüber «verärgert» seien, dass Prinz Andrew weiterhin ein Mitglied des Militärs sei und militärische Titel halte. Andrew habe sich aber rund um den anstehenden Missbrauchsprozess «weniger als ehrlich» gezeigt. Durch sein Verhalten sehen die Militärs ihr Ansehen in Mitleidenschaft gezogen. Sie seien stolz auf ihren strengen Ehrenkodex. «Wäre Andrew irgendein anderer Soldat, wäre es undenkbar, dass er noch im Amt wäre», liessen die Kriegsveteranen die Queen in dem Schreiben wissen und appellierten: «Wir fordern Sie auf, Prinz Andrew umgehend all seiner Ämter zu entheben und im Zweifel unehrenhaft zu entlassen.»

Prinz William und Prinz Andrew und Prinz Charles

Seine militärischen Orden und Ehrentitel ist Prinz Andrew los. Und auch im Kreise seiner Familie wird er so wie hier, bei der Beerdigung von Prinz Philip, nie mehr in der Öffentlichkeit zu sehen sein.

imago images/i Images

Sie hätten durchaus Verständnis da für, dass Andrew der Sohn der Queen sei, aber in diesem Fall gehe es darum, dass sie die oberste Befehlsgewalt des Militärs innehabe. «Dieser Schritt hätte längst unternommen werden müssen.»

Als «Mummy» tut es ihr sicher weh, den Lieblingssohn so abzustrafen. Als Queen und damit als Vorbild der Briten jedoch hat sie in diesen unruhigen Zeiten, in denen auch moralische Stabilität gesucht wird, einmal mehr richtig gehandelt. Werte wie Pflichtbewusst sein, Durchhaltevermögen und Zurückhaltung, die Königin Elizabeth II. seit sieben Jahrzehnten auf dem Thron vorlebt, hat ihr Sohn missachtet. Jetzt wird er dafür geächtet – von der eigenen Familie.

Von René Haenig am 22. Januar 2022 - 07:58 Uhr