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Ermittlungen im Sex-Skandal

Prinz Andrew «kooperiert null» mit dem FBI

In einem offiziellen Statement sicherte Prinz Andrew den amerikanischen Behörden zu, bei der Aufarbeitung des Sex-Skandals um seinen ehemaligen Freund Jeffrey Eppstein mit zu helfen. Ein Versprechen, dass er nicht einhielt, wie nun der Chefermittler bekannt gibt.

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KING'S LYNN, ENGLAND - JANUARY 19: Prince Andrew, Duke of York attends church in Hillington at St Mary the Virgin church in Sandringham on January 19, 2020 in King's Lynn, England. (Photo by Karwai Tang/WireImage)

Prinz Andrew war mit dem verstorbenen Jeffrey Eppstein befreundet. 

WireImage

In einem öffentlichen Statement versprach Prinz Andrew, 59, er wolle alles tun, um den amerikanischen Behörden bei ihren Ermittlungen im Fall Jeffrey Eppstein, † 66, zu helfen. Eine nicht ganz ernstgemeinte Aussage, wie sich nun herausstellt.

Der Milliardär und ehemals guter Freund Andrews wurde 2008 verhaftet und später verurteilt, weil er gestand, sexuelle Beziehungen zu minderjährigen Frauen gehabt zu haben. 

Eppstein erhängte sich 2019 in seiner Gefängniszelle. Kurz zuvor verdichteten sich die Hinweise, dass der Geschäftsmann auch mit den jungen Frauen handelte und sie an hochrangige Männer vermittelte. Prinz Andrew soll einer dieser Kunden gewesen sein. 

Eines der vermeintlichen Opfer, Virginia Giuffre, traf Andrew 2001, damals war sie 17 Jahre alt. Sie veröffentlichte in mehreren Interviews verstörende Details über ihren mutmasslichen Missbrauch durch den damals 39-jährigen Prinzen. Auch tauchten Bilder auf, die Andrew mit dem Teenager Arm in Arm zeigen.

Der Royal bestreitet vehement, von den Vorwürfen gegen Eppstein gewusst zu haben, auch habe er Giuffre nie kennengelernt. In einem Statement, das von Queen Elizabeth II., 93,  abgesegnet war, verspracht er sogar, mit den amerikanischen Behörden eng zusammenzuarbeiten, um den Fall aufzuklären. «Natürlich bin ich bereit den Behörden in angebrachter Weise mit ihren Ermittlungen zu helfen, wenn das nötig ist.»

Ein leeres Versprechen, wie nun Chefankläger Geoffrey S. Berman bekannt gab. 

Virginia Roberts Giuffre BBC

Prinz Andrews mutmassliches Opfer Virginia Giuffre

BBC

In einer äusserst seltenen öffentlichen Mitteilung sprach er Andrew direkt an. Das FBI habe den Prinzen beim Wort genommen und mehrmals dessen Anwälte kontaktiert. Eine Antwort blieb bis anhin aus. 

«Bis zum heutigen Zeitpunkt hat Prinz Andrew null Kooperationswillen gezeigt», sagte Berman gestern in einer Pressekonferenz vor der Villa von Jeffrey Eppstein in Manhatten. 

KING'S LYNN, ENGLAND - JANUARY 19: Queen Elizabeth II and Prince Andrew, Duke of York attend church at St Mary the Virgin at Hillington in Sandringham on January 19, 2020 in King's Lynn, England. (Photo by Mark Cuthbert/UK Press via Getty Images)

Die Queen hält zu ihrem Sohn. Am 20. Januar 2020 zeigte sie sich erstmals wieder öffentlich mit ihm an einem Gottesdienst in Sandringham.

UK Press via Getty Images

Der Staatsanwalt machte auch klar, dass er normalerweise nicht über laufende Ermittlungen spreche. «Ich glaube aber, dass es fair ist, dass die Öffentlichkeit weiss, dass Prinz Andrew seine Versprechen nicht einhält.»

Wie die Ermittler sich an den Royal gewandt hatten, kommentierte Berman nicht. Normalerweise wählen amerikanische Behörden wie das FBI den Weg über ihren rechtlichen Vertreter in London, wenn sie mit einem britischen Zeugen sprechen wollen.

Berit-Silja Gründlers
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Von Berit-Silja Gründlers am 28. Januar 2020 - 10:29 Uhr