Ausgerechnet jene Frau, die Prinz Harry (40) laut seiner Biografie «Reserve» am wenigsten mag, tut am meisten dafür, dass der Zwist zwischen seiner Familie und der seines Vaters endlich endet. Seit der Prinz und seine Frau Meghan (43) vor fünf Jahren dem britischen Hof den Rücken kehrten, liegen sie im Dauerclinch mit König Charles III. (76), mit dem Thronfolger Prinz William (43) und mit dessen Gattin Prinzessin Kate (43).
Ausgerechnet Camilla (78), Harrys verhasste Stiefmutter, tritt als stille und diskrete Vermittlerin zwischen Vater und Sohn in Erscheinung – und damit als Versöhnerin der royalen Familie. Die Königin selbst hat ihrem Stiefsohn vergeben – und ihren Gatten Charles so weit milde gestimmt, dass er ebenfalls bereit ist, seinem Jüngsten dessen frühere Rundumschläge gegen das britische Königshaus nachzusehen.
Wiedervereinigung der «Fab Four»?: Prinz William und Prinzessin Kate (r.) sowie Prinz Harry und Herzogin Meghan galten einst als Dream-Team.
Imago/APressGeheimtreffen zur Verständigung
Jetzt versammelten sich im noblen Londoner The Royal Over-Seas League Club die Kommunikationsteams von Prinz Harry und Herzogin Meghan mit dem Leiter der Kommunikationsabteilung von König Charles und Königin Camilla zum vertraulichen Gespräch. Kein Ort wäre dafür passender: Der 1910 gegründete Privatklub fördert die «internationale Freundschaft und Verständigung». Ziel des Treffens war es auszuloten, wie das frostige Verhältnis zwischen König und Königssohn aufgetaut werden kann.
Auf Friedensmission: Tobyn Andreae (l.) ist der Kommunikations-sekretär von König Charles – und Königin Camilla.
Samir Hussein/WireImageErste Friedensanzeichen gab es von Harry 2024, kurz nach Charles’ Krebsdiagnose. In einem BBC-Interview erklärte er da mit Blick auf die Familienfehde: «Es ergibt keinen Sinn, weiterzukämpfen, das Leben ist kostbar. Ich möchte einfach meinen Vater und Bruder zurück.»
Camilla als Versöhnerin kann sowohl mit Harry als auch mit Charles mitfühlen. Sie selbst war von Queen Elizabeth II. über Jahre mit Ignoranz bedacht worden. Dank ihrer Zurückhaltung und Bescheidenheit schaffte sie es jedoch, das Herz der Monarchin zu erweichen – und zu erobern. Als die Queen vor ihrem Tod Camilla den Titel «Queen Consort» zuerkannte, war das für ihre Untertanen der Beweis, dass sich die Königin mit der einst verhasstesten Frau des Landes wirklich ausgesöhnt hatte.
Camilla orientiert sich an der Queen. Sie gilt als diskret und zugewandt, wie es Elizabeth II. war, ist verständnis- voll und warmherzig. Wer, wenn nicht sie, kann es schaffen, Vater und Sohn sowie die Brüder William und Harry dazu zu bringen, sich konziliant die Hand zu reichen?
Baldiges Wiedersehen? Dass er Archie (r.) und Lilibet nicht sieht, frustriert König Charles III. Er vermisst seine Enkelkinder.
InstagramVersöhnung des Jahrhunderts
Tom Bower (78), britischer Königshaus-Experte und Autor des Buches «Rache: Meghan, Harry und der Krieg zwischen den Windsors», zeigt sich gegenüber «The Sun» vorsichtig optimistisch: «Selbst wenn Vater und Sohn wieder regelmässig miteinander reden, bleibt noch viel Schaden wiedergutzumachen.» Bower verweist jedoch auch darauf, dass Charles seinem Jüngsten stets die Tür offen gelassen habe.
Camilla wird alles tun, damit die Tür offen bleibt. Still und bescheiden arbeitet sie im Hintergrund daran, den Familienzoff im Hause Windsor beizulegen. Es wäre die Versöhnung des Jahrhunderts – mit einer einst Verachteten als Versöhnerin.