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Michael Rauchenstein über den Job als News-Moderator

«Die Arbeitszeiten sind die grösste Herausforderung»

SRF-Moderator Michael Rauchenstein spricht über die Herausforderungen unregelmässiger Arbeitszeiten im Nachrichtenjournalismus. Trotz Einschränkungen im Privatleben sieht er aber auch Vorteile. ARD-Moderator Jens Riewa leidet stärker.

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<p>Seine unregelmässigen Arbeitszeiten haben für Michael Rauchenstein Auswirkungen auf das Privatleben.</p>

Seine unregelmässigen Arbeitszeiten haben für Michael Rauchenstein Auswirkungen auf das Privatleben.

SRF

Wer im Schichtbetrieb arbeitet, weiss, wie anstrengend unregelmässige Arbeitszeiten sein können. Schlaf, Privatleben und Familienverpflichtungen leiden dabei schnell einmal. So geht es auch den News-Moderatorinnen und -Moderatoren. Wechselnde Arbeitszeiten, unregelmässige Pikettdienste und die generelle Bereitschaft, bei einem Sonderereignis einzuspringen, sind auf einer Nachrichtenredaktion gang und gäbe.

SRF-«Tagesschau»-Moderator Michael Rauchenstein (36) sagt zu Schweizer Illustrierte: «Die Arbeitszeiten gehören zu den grössten Herausforderungen.» Moderiert Rauchenstein die «Tagesschau-Hauptausgabe» um 19.30 Uhr, beginnt er zwar erst gegen Mittag mit der Arbeit, ist aber bis nach 20 Uhr im Büro.

Rauchenstein: «Ich muss auf Einladungen verzichten»

«Dazu kommen Wochenenddienste. Das hat Folgen für das Privatleben: Man muss Treffen mit Freundinnen und Freunden besser koordinieren und auf einige Einladungen verzichten», so der Moderator und Redaktor.

Michael Rauchenstein findet aber auch Vorteile in seinen unregelmässigen Arbeitszeiten: «Ein kleiner Trost: Morgens um zehn Uhr hat man die Bahnhofstrasse oder die Limmat fast für sich allein.» Ausserdem gefalle ihm die Teamarbeit auf der Redaktion. Und: «Das ‹Am Puls der Zeit›-Sein sowie die journalistischen Herausforderungen entschädigen die untypischen Arbeitszeiten bei weitem», findet Rauchenstein.

ARD-Moderator Jens Riewa klagt über Schlafstörungen

Etwas anders sieht die Situation für den deutschen ARD-Nachrichtensprecher Jens Riewa (62) aus. Im Gespräch mit Barbara Schöneberger (51) beklagte sich der Fernsehmoderator darüber, dass er wegen seines Jobs bei der Tagesschau «keinen geregelten Schlafrhythmus» habe.

 

ARD-Nachrichtensprecher Jens Riewa klagt derweil über Schlafstörungen und «ein sehr unstetes Leben» wegen seines Jobs.

ARD-Nachrichtensprecher Jens Riewa klagt derweil über Schlafstörungen und «ein sehr unstetes Leben» wegen seines Jobs.

Screenshot/ARD

Im Podcast «Frühstück bei Barbara» offenbarte Riewa: «Du lebst in einem ständigen inneren Jetlag.» Wenn er um 20 Uhr vor der Kamera stehe, sei um 20.15 Uhr noch lange nicht Feierabend. Ausserdem müsse er jederzeit bereit sein, während des Tages auch andere Ausgaben zu moderieren. Er habe darum «ein sehr unstetes Leben» und «arbeite ständig gegen die innere Uhr».

Er erklärt: «Du musst am einen Tag um 3.30 Uhr aufstehen, wenn du das ‹Morgenmagazin› machst. Am nächsten Tag hast du Nachtschicht, die geht von 22.15 bis 6.30 Uhr. Dann hast du wieder einen Tagdienst.» Es sei «die höchste Form der Folter», wenn Menschen nicht genügend Schlaf bekommen, klagt er weiter. «Das hat Einfluss auf ihr gesamtes Leben, auf ihre Tagesform, auf den Umgang mit anderen Menschen.»

SRF versucht, mehr Rücksicht zu nehmen

Bei SRF unterscheidet sich die Situation laut TV-Nachrichtenchef Gregor Meier (57) in mehrfacher Hinsicht von derjenigen bei der ARD. Gegenüber Schweizer Illustrierte erklärt Meier: «Wir haben keine moderierten TV-Nachrichten am frühen Morgen.» Ausserdem arbeiten die Moderatorinnen und Moderatoren bei SRF neben ihren Moderationsdiensten auch als Reporter, Produzentinnen oder Themenplaner. «Dabei nehmen wir Rücksicht auf die verschiedenen Dienste und achten darauf, dass auf einen späten Dienst nicht ein Einsatz folgt, der früh am Morgen beginnt.»

Von Evelyne Rollason (Blick) am 13. August 2025 - 06:00 Uhr