Das Heidi von Bern: «Kompromisslos, konsequent, konservativ» – mit diesen Attributen wurde Sandra Schneider bekannt. Im Bieler Stadtrat und im bernischen Grossrat kämpft sie für tiefere Steuern und Abgaben, macht sich stark für die Autofahrer, fordert die Abschaffung der kantonalen Fachstelle für Gleichstellung, kritisiert die Klimabewegung. Mit dem Spruch «Mehr Heidi, weniger Greta!» wirbt sie für ihre Wahl in den Nationalrat – im Edelweiss- «Hemmli». Die gelernte Kauffrau ist verheiratet und unternimmt mit ihrem Mann gerne Städtereisen.
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Der soziale Turbo: Als Kind wollte Nina Schläfli Pflegefachfrau werden (wie die Mutter) oder Polymechanikerin (wie der Vater). Stattdessen landete sie in der Politik: wegen der Minarett-Initiative im Jahr 2009 – «die hat mich so genervt». Die Kreuzlingerin tritt der Juso bei, und ihre politische Karriere wird zum Selbstläufer: erst Gemeinderätin in Kreuzlingen, dann Kantonsrätin und schliesslich Parteipräsidentin der SP Thurgau. Nun will die Historikerin in den Ständerat. Zuoberst auf ihrer Agenda stehen soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Abschalten kann sie mit einem Buch im Seeburgpark oder beim Kaffee mit Freundinnen.
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Tüchtige Anwältin: «Ich möchte gerne Bundesrätin werden», sagte Laura Dittli in ihrem ersten Wahlkampf keck. Zwar reichte es damals, 2014, nicht für die Landesregierung, dafür in den Kantonsrat. Seit Anfang Jahr präsidiert sie zudem die CVP Zug. Ihr Thema ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie selbst, so scheint es, bringt alles unter einen Hut. Neben der Politik arbeitet Dittli als Anwältin (90 Prozent) und ist in mehreren Vereinen aktiv, zum Beispiel in der Harmoniemusik Oberägeri. Und wenn es ihr ob all den Ämtli mal den Deckel lupft? Dann hilft sie auf dem elterlichen Hof. «Das ist für mich Erholung.»
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Sie baut auf Grün:
Frauenfeld müsse sofort den Klimanotstand ausrufen – das forderte Irina Meyer diesen Frühling mit einer Unterschriftenaktion. Auch sonst segelt die GLP-Gemeinderätin aus Frauenfeld mit ihren Forderungen auf der Klimawelle: Bioprodukte sollen Standard sein, den Elektroautos gehöre die Zukunft. Nur konsequent, dass die Architekturstudentin am liebsten mit Zug oder Velo verreist. In ihrer Freizeit lernt sie Spanisch und bäckt Kuchen.
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Frau fürs Gewerbe:
Der Instagram-Account von Michaela Huser ist eine Hommage an die Schweiz: Bergfrühling im Toggenburg, Schneehaufen in Arosa, Dämmerstimmung am Bodensee (#verliebtindieschweiz). Und weil sie ihr Land so mag, will sie mitbestimmen. Seit 2014 ist Michaela Huser Einwohnerrätin in Wettingen; 2016 schafft sie die Wahl in den Grossen Rat. «Es ist wichtig, dass in Bern Milizpolitiker mit Erfahrung in Gewerbe und Wirtschaft politisieren», sagt die Ökonomin, die für die Helvetia Versicherungen arbeitet. Sie setzt sich ein für einen schlanken Staat und einen starken Wirtschaftsstandort Schweiz.
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Die Hemdsärmelige:
Sie möchte ihr grosses Vorbild, SVP-Nationalrat Adrian Amstutz, beerben: Michelle Singer, Präsidentin der Jungen SVP Emmental und Sekretärin der Jungen SVP Schweiz. «Es bringt nichts, BHs zu verbrennen – wenn man hart arbeitet, kann man heute alles erreichen als Frau», sagt sie in direkter Amstutz-Manier. Die Utzenstorferin kämpft für mehr Sicherheit und ein gelockertes Raumplanungsgesetz.
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Von 0 auf 100:
Ein steiler Einstieg! Jennifer Germann hat noch kein politisches Mandat inne – sie kandidiert direkt für den Nationalrat. Als junge Frau fühle sie sich im öffentlichen Raum nicht mehr sicher. Sie stehe wegen der Zuwanderung täglich im Stau. Und sie befürchte eine Anbindung der Schweiz an die EU. Dagegen will die Sachbearbeiterin aus Baar ankämpfen.
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Tugend-Wächterin:
Nach den Wahlen muss Sarah Bünter als Erstes ihre Masterarbeit fertig schreiben. Sie studiert Internationale Beziehungen an der Uni St. Gallen. Aktuell hat die Präsidentin der Jungen CVP Schweiz nur Politik im Kopf. «Es braucht junge weibliche Vorbilder im nationalen Parlament», sagt sie. Die Katholikin («ich bin nicht strenggläubig») ist für eine Elternzeit, den bilateralen Weg und gegen einen EU-Beitritt. Bescheidenheit, sagt sie, sei die höchste Tugend in der Politik.
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Anti-Kuschlerin:
Sie ist Chefin der JSVP Zürich, politisiert stramm auf Parteilinie und war schon viermal Gast in der SRF-«Arena» – die steile Karriere von Camille Lothe erinnert an SVP-Vorzeigefrau Natalie Rickli. «Ich finde sie toll», sagt Lothe, die in Zürich Politikwissenschaft und BWL studiert. Ihr wichtigstes Anliegen: die Unabhängigkeit der Schweiz bewahren. Sie hat einen eigenen Youtube-Kanal, auf dem sie ihre Positionen kundtut – bewusst provokativ. «Ich habe ein dickes Fell.»
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Tabu-Brecherin:
Mit 16 gründet Virginia Köpfli die Juso Zug. Zur Feministin wird sie aber erst später – durch einen sexuellen Übergriff. «Ich merkte: Dieses Thema wird totgeschwiegen, obwohl sexuelle Gewalt oft strukturell bedingt ist.» Seither kämpft die Studentin (Geschichte und Islamwissenschaften) für die Rechte der Frauen: verbrannte neben Juso-Frau Tamara Funiciello ihren BH, organisierte den ersten Women’s March in Zürich. Nun will sie die Energie der Strasse ins Parlament bringen.
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