Allegra e bainvgnü a Guarda! Willkommen bei uns im Schellen-Ursli-Dorf!», sagt Josef Barbüda zur Begrüssung auf der Plazzetta zuoscha, dem Dorfplatz. Seit seiner Geburt lebt der 82-Jährige hier in Guarda: 60 Jahre lang war er Landwirt, 45 Jahre Gemeinderat. «Hier am Schellen-Ursli-Brunnen tränkten die Bauern ihre Kühe, bevor sie diese auf die Weide trieben. Mindestens ein Fenster von jedem Haus ist auf einen der Brunnen ausgerichtet – an diesen spielte sich das Dorfleben ab.
1653 Meter über Meer. Der Ort liegt auf einer Sonnenterrasse oberhalb des Inns – mit Aussicht auf die Unterengadiner Dolomiten.
Remo NaegeliJosef Barbüda ist stolz auf seinen Ort. «Wir haben wunderschöne Häuser und ein reges Dorfleben. Und natürlich den Schellen-Ursli», sagt er und zeigt auf das Gebäude hinter ihm, das Schellen-Ursli-Haus. «Kinder aus der ganzen Welt kennen es.» Vor allem im Sommer reisen viele Familien seinetwegen nach Guarda.
Fakten
175
Einwohnerinnen und Einwohner
leben in Guarda, davon 20 Kinder, die auswärts zur Schule gehen.
50
Jahre
ist es her, dass in Guarda als einem der ersten Unterengadiner Dörfer die Stromkabel unterirdisch verlegt wurden.
13
Sprachen
Das übersetzte «Schellen-Ursli»-Buch ist weltweit bekannt.
90 Häuser stehen in dem auf 1653 Metern über Meer gelegenen Dorf, alles schön restaurierte Engadinerhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit Malereien und Sgraffiti, den typischen Wandverzierungen. Die Gebäude strahlen Ruhe und erhabene Schönheit aus. 1975 zeichnete der Schweizer Heimatschutz den Ort für das besterhaltene Dorfbild mit dem Wakkerpreis aus. Die in den letzten Jahren entstandenen Neubauten stehen im Dorfteil Guarda Pitschen. Seit Anfang 2015 gehört Guarda zur politischen Gemeinde Scuol GR, der flächenmässig grössten Gemeinde der Schweiz.
Die Sgraffiti an den Fassaden sind Schutz- und Glückszeichen aus früheren Zeiten.
Remo NaegeliInnovative Betriebe
«Guarda ist kein Museum», betont Josef Barbüda. Sechs Landwirtschaftsbetriebe gibt es: «Als ich ein Bub war, waren es 34.» Die Dorfbeiz ist noch immer das heimelige «Crusch Alba» (Weisses Kreuz). Dazu ein Dorfladen, drei Hotels, eine Schreinerei, eine Kunstschmiede, ein Kräuterladen, der seine Produkte aus dem eigenen Kräutergarten erfolgreich schweizweit vertreibt. 1945 war es, als die Einheimische Selina Chönz die Geschichte des «Schellen-Ursli» schrieb, der Bündner Kunstmaler Alois Carigiet illustrierte das Buch, inspirieren liess er sich von Guarda. 2015 lockte der gleichnamige Film des Schweizer Regisseurs Xavier Koller Hunderttausende in die Kinos. Viel Interessantes über den mutigen Uorsin (Rätoromanisch für Urs) mit seiner Glocke gibts in Guarda auf einem speziellen Weg zu erfahren. Seine Geschichte spielt hier im Dorf, sie handelt vom Brauch des Chalan damarz: Immer am 1. März treiben im Engadin Kinder mit Glockengeläut den Winter aus dem Tal. Josef Barbüda: «Unser kulturelles Erbe halten wir hoch. Unserem schönen Dorf zuliebe.»
Teilnahmeschluss ist der 27. Juli 2025. Wir wünschen viel Glück!
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Schweizer IllustrierteIm Übrigen gelten die Teilnahmebedingungen unter https://www.ringiermedienschweiz.ch/de/gewinnspiel-teilnahmebedingungen
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