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  4. Hausbesuch Tama Vakeesan: So lebt SRF-Moderatorin Tama Vakeesan in Zürich

SRF-Moderatorin Tama Vakeesan

Ihr Berndeutsch ist fast zu schnell für SRF 1

Ihr «High-Speed-Berndeutsch» ist im ­ Radio längst bekannt. Nun moderierte Tama Vakeesan zum ersten Mal die TV-Show «Hallo SRF!». Wie ihre tamilischen Wurzeln sie prägten und wo sie zur Ruhe kommt.

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Tama Vakesaan, SRF Hello Moderatorin, Januar 2022, Zürich, SI 03/2022

Für ihren Beruf als Radiomoderatorin ist die Langenthalerin Tama Vakeesan vor einem Jahr nach Zürich gezogen.

Fabienne Buehler

Tama Vakeesan, 34, schaut vom samtgrünen Sofa zum Fenster hinaus. In der Stube ihrer Zweieinhalbzimmerwohnung relaxt die Moderatorin am liebsten, weil sie das Licht und den Ausblick auf den grossen Baum mag. Seit gut einem Jahr wohnt die Langenthalerin in Zürich. «Ehrlich gesagt nur wegen meines Jobs. Ich wollte nicht mehr pendeln und habe nun viel Lebensqualität und Zeit für mich gewonnen.» Das Radiostudio – Vakeesan moderiert seit Herbst 2020 unter anderem den «Nachtclub» auf Radio SRF 1 – erreicht sie zu Fuss in zehn Minuten.

Tama Vakesaan, SRF Hello Moderatorin, Januar 2022, Zürich, SI 03/2022

Tama Vakeesans Lieblingsplatz ist das Sofa. Die Wand zieren Bilder aus den Filmen «Lion King», «Dschungelbuch» und «Aladdin».

Fabienne Buehler

Auch Leutschenbach liegt nah. Vergangene Woche co-moderierte sie die Liveshow «Hallo SRF!», in der SRF-Direktorin Nathalie Wappler Fragen des Publikums beantwortete. «Es war speziell, weil die Geschäftsleitung im Studio sass», sagt Vakeesan lachend. «Ich wusste, dass dies ein wichtiger Auftritt für mich ist, nun wissen sie auch zuoberst, wer ich bin und wie ich arbeite.» Tama Vakeesan wollte stets «eine Avatar-Moderatorin sein, die alle Bereiche kennt».

Mit ihrer TV-, Radio-, Internet- und Live-Event-Erfahrung hat sie dieses Ziel längst erreicht. Durch den Radiojob ist sie erwachsener geworden. Gehörte sie beim Jugendsender Joiz und beim Newsportal nau.ch zu den Älteren, ist sie nun das Küken im Moderationsteam und jünger als die meisten ihrer Zuhörerinnen und Zuhörer. Zwar besitzt sie als gelernte Bankkauffrau die Altersvorsorge Säule 3a, seit sie 20 ist. Aber grundsätzlich sind die Themen, mit denen sie sich nun beschäftigt, neu für sie. «Ich benutze auch eine andere Sprache als privat, eine ohne jugendlichen Slang, ohne Anglizismen.» Falls ihr doch ein «fix» oder «mega» über die Lippen kommt, gibts verlässlich Rückmeldungen. Am meisten kritisiert wird, dass sie selbst zu fix ist. «70-Jährige mit einem Hörgerät haben bei meinem High-Speed-Bärndütsch keine Chance», ist sich Vakeesan bewusst. «Doch wenn ich langsamer rede, wirkt es gekünstelt.»

Tama Vakesaan, SRF Hello Moderatorin, Januar 2022, Zürich, SI 03/2022

Unten: Eines ihrer Lieblingsbücher ist von Fotojournalist Steve McCurry.

Fabienne Buehler

Netflix schauen, im Sommer joggen, lesen und kochen. «Ich bin ein hobbyloser Mensch», meint Tama Vakeesan. Standardtanz hat sie seit ihrer Teilnahme bei der SRF-Sendung «Darf ich bitten?» – sie wurde Zweite – nicht mehr trainiert. «Aber ich tanze viel alleine in meiner Bude.» Mit dem Beruf hat sich auch ihre Playlist um einiges erweitert. «Ich wuchs mit tamilischer Musik auf. Jetzt kenne ich Earth, Wind & Fire, Dolly Parton und Rod Stewart. Ich denke mir öfter: ‹Meitschi, hesch gschlofe?›»

Tama Vakeesan und Mario Grossniklaus

«Hallo SRF!»: Tama Vakeesan mit Moderationskollege Mario Grossniklaus.

SRF/Oscar Alessio

Ihre gewonnene Zeit verbringt Tama Vakeesan tatsächlich am liebsten schlafend. «Wenn ich schon ausschlafen kann, mache ich das auch.» Ihre Moderationsschichten dauern bis spät am Abend oder bis in die Nacht. «Dadurch sind meine sozialen Zeiten verkürzt. Wer hat schon unter der Woche vormittags Zeit? Umso mehr merke ich, wie wichtig ein guter Kern von Familie und Freunden ist.» Wann immer sie kann, besucht sie ihre Eltern in Langenthal. Überhaupt dachte sie lange, dass sie erst auszieht, wenn sie verheiratet ist. «Doch das Leben hatte andere Pläne», sagt sie und zeigt ihre ringfreie Hand. «Ich bin älter geworden und brauchte meinen eigenen ‹Space›, auch wenn ich noch unverheiratet bin.» Wenn sie nicht gerade ausschläft, betätigt sie sich in der Küche. Dort schauen ihre Gäste gern zu, wie sie Auberginen-Involtini oder Summer-Rolls zubereitet. An tamilische Speisen wagt sie sich nicht. «Ich habe ‹Hemmige›, weil meine Mutter das so gut macht.»

Tama Vakeesan schaut zum Fenster raus, sie plangt auf den Sommer. «Züri habe ich mir spektakulärer vorgestellt», sagt sie dann und lacht.

Von Aurelia Robles am 22. Januar 2022 - 18:05 Uhr